BMW testet DeepDrive-Elektromotoren auf der Straße
Dabei werden die Fahreigenschaften verschiedener Varianten des Antriebs in Modellen der BMW Group auf der Straße getestet, wie der Autobauer mitteilt. Konkrete Angaben zu den Antriebsvarianten und den eigesetzten Fahrzeugen macht BMW aber nicht.
Herkömmliche Elektromotoren bestehen aus einem Stator, der entweder einen innenliegenden oder einen außenliegenden Rotor bewegt. Beim Doppelrotor-Konzept von DeepDrive treibt der Stator sowohl einen innen- als auch einen außenliegenden Rotor gleichzeitig an. Das soll enorm kompakte Antriebe mit niedrigem Verbrauch und hoher Drehmomentdichte ermöglichen, da quasi zwei Elektromotoren in einem zusammengefügt werden.
Eben dank der kompakten Bauweise und des niedrigen Gewichts werden mit dem DeepDrive-Konzept auch In-Wheel-Drive-Train-Antriebe möglich, also Radnabenmotoren. BMW bestätigt aber nicht explizit, dass man sich auf die Radnabenantriebe fokussiert. Stattdessen heißt es in der Mitteilung, dass die Technologie auch „im klassischen Zentralantrieb genutzt werden“ könne, bei dem ein zentraler Motorenblock das Fahrzeug antreibt. Dabei könnte es sich also um die unterschiedlichen Antriebsvarianten handeln, die BMW jetzt auf der Straße testen will.
Grundsätzlich zeigt sich der Autobauer von der Antriebstechnologie und Partner DeepDrive überzeugt. Die Rede ist von einem „bemerkenswerten Reifegrad“ und von „Top-Resultaten unter Laborbedingungen“, die jetzt mit dem Praxischeck auf der Straße belegt werden sollen. „Die Musterteile von DeepDrive haben die angekündigten Eigenschaften meistens übertroffen“, sagt Karol Virsik, Head of Research Vehicle Concepts and Technologies bei der BMW Group. „Das ist in so einer frühen Phase mit einer komplett neuen Technologie schon ungewöhnlich.“
BMW – genauer gesagt die BMW Startup Garage – und DeepDrive arbeiten seit der IAA 2021 zusammen. BMW war der erste namhafte Partner für das Antriebs-Startup aus München und ist seit 2023 auch an dem Unternehmen beteiligt. Inzwischen arbeitet DeepDrive mit anderen Herstellen und großen Zulieferern wie Continental zusammen. „Die Zusammenarbeit mit BMW war für uns ein ganz frühes Sprungbrett“, sagt Felix Pörnbacher, Mitgründer und Co-CEO von DeepDrive. „Das hat uns geholfen, uns in der komplexen Konzernwelt zurechtzufinden und die hohen Standards der Automobilindustrie zu erfüllen und zu übertreffen. Jetzt ist es unser nächstes Ziel, dass wir es in ein Serienmodell schaffen.“
Die BMW Startup Garage nutzt das sogenannte Venture-Client-Modell, um zukunftsweisende Technologien von Startups zu implementieren und so „die Fähigkeiten der BMW Group in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit und operative Leistungsfähigkeit zu verbessern“, wie es die Münchner selbst ausdrücken. „DeepDrive hat eine spannende Vision für den Elektroantrieb der Zukunft entwickelt“, sagt Virsik. „In der Startup Garage können wir mit ihnen zusammen experimentieren, wie die Antriebe der übernächsten Generation aussehen könnten.“
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