Wissenschaftler fordern reine BEV-Flotte für Olympische Spiele in Paris

Toyota wird als Mobilitätspartner der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris eine Flotte von insgesamt 2.650 elektrifizierten Fahrzeugen bereitstellen. Dass dabei u. a. eine Flotte von 500 Toyota Mirai zum Einsatz kommen soll, wird allerdings nun in einem offenen Brief von Wissenschaftlern und Ingenieuren scharf kritisiert.

toyota olympische spiele 2024
Bild: Toyota

Wie das Centre For Sustainable Road Freight mitteilt, wurde der Brief von 120 Akademikern, Wissenschaftlern und Ingenieuren aus der ganzen Welt unterzeichnet. Sie fordern in ihrem Brief an den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, den Präsidenten der Olympischen Spiele und den Verkehrsdirektor von Paris, Toyota zu zwingen, für die Olympia-Flotte ausschließlich Batterie-elektrische Fahrzeuge zu nutzen.

„Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt, die die Olympischen Spiele verfolgen, werden falschen und irreführenden Informationen ausgesetzt“, heißt es in einer Mitteilung der Initiatoren. Ihre Argumente sind vor allem die mangelnde Verfügbarkeit von aus erneuerbaren Energien hergestelltem Wasserstoff und die deutlich geringere Energieeffizienz von H2-Fahrzeugen gegenüber Batterie-elektrischen Fahrzeugen.

Als Mobilitätspartner hat Toyota für die Olympischen Spiele ein Konzept entwickelt. Es umfasst eine Shuttle-Flotte von insgesamt mehr als 2.650 elektrifizierten Fahrzeugen (BEV, PHEV, HEV und FCEV) sowie 700 elektrischen Mobilitätslösungen für die letzte Meile, inklusive 250 Accessible People Mover (APM), die für Paris 2024 neu gestaltet und in Europa hergestellt werden.

csrf.ac.uk, csrf.ac.uk (offener Brief als PDF), toyota-media.de

5 Kommentare

zu „Wissenschaftler fordern reine BEV-Flotte für Olympische Spiele in Paris“
Christof Liechti
19.07.2024 um 10:45
Tja, Toyota will an Olympia zeigen, wie schnell man vom Produktions Vorreiter zu einem Unternehmen mit technisch veralteten Produkten wird. Das Toyota System hilft nichts, wenn man die Falschen Produkte entwickelt.
Paul
19.07.2024 um 12:48
Mag sein dass ein Mirai nicht das sinnvollste Auto ist, aber man wird irgendwann doch erkennen, dass es ohne Wasserstoff - auch in der Mobilitaet, zB bei LKWs und Reisebussen - nicht geht. ich bin kein Faktenverdraenger, und ja: ein BEV ist effizienter, aber das Argument fuer H2 beginnt da, wo der Strom fuer den BEV nicht mehr da ist, und da sind viele Gruende vorstellbar: Strom ist nicht verfuegbar, die Trassen sind nicht verfuegbar (Umsetzung, Kosten,...) man koennte auch sagen: wenn China massiv in H2 Mobilitaet investiert, dann sollte man sich schon fragen, ob es nicht doch irgendwo Sinn macht..
Heiko Biermann
19.07.2024 um 18:42
Wenn für BEV kein Strom da ist, wie soll dann ein Vielfaches an Strom zur Erzeugung des Wasserstoffes da sein, der benötigt wird, um die gleiche Strecke zurückzulegen?
kph130
31.07.2024 um 12:11
Seit wann soll fuer BEV kein Strom da sein? Noch nix von Abregelung von Windkraftanlagen und Deckelung von Solareinspeisung wegen Ueberproduktion gehoert? Achso, da kommt ja der zeitliche (und lokale) Versatz von Energieerzeugung und Energiebedarf ins Spiel. Und damit die Frage: Hmmm...wie kann man Energie wohl speichern? Da gibt es doch diesen Wasserstoff (und die Wasserstofftraeger), mit dem man mehr oder weniger direkt Brennstoffzellen betreiben kann, die man in Haushalte, Flugzeuge, Industrieparks...und auch Pkw/Lkw/Fahrraeder/Motorraeder einbauen kann. Ohne erst daraus wieder Strom zu erzeugen, um die grossen materialintensiven und umweltschaedlichen (und mehr oder weniger langlebigen...ich sag nur "Wiederverkaufswert" und "Vollkasko-Beitraege") Batterien von BEVs an Ladestationen aufwaendig und verlustbehaftet aufzuladen, die dann im Winter keine Leistung aufnehmen wollen und auch nur maessig abgeben, dabei von der Heizung leergesaugt werden und im Sommer auf der Urlaubsfahrt am Schnelllader in die Knie gehen...finde den Fehler. Tipp: Manche Hersteller haben das bedacht. Auch 2 der weltweit groessten. Die sitzen aber nicht in Europa (Und die Insellage hat sicherlich auch dabei geholfen). Bei Energiebilanzen fuer Automobile, die keine Energiespeicherung ausserhalb des Fahrzeugs und Energiebedarf zum Heizen (und Kuehlen) im Fahrzeug beruecksichtigen leider nicht. Und darauf basiert der ganze Artikel. Btw: Genau das passiert, wenn Wissenschaftler und Ingenieure die falschen Praemissen zugrunde legen/gelegt bekommen. Zu unserem grossen Glueck ist ein Automobilkonzern bei Olympia ausgewaehlt worden, der diese Fehler nicht gemacht hat. So dass jeder sehen kann, dass eine Loesung fuer die genannten und bekannten Problematiken schon 2024 auf dem Markt ist...nur was Kunden angeboten wird, koennen Kunden erwerben. "Das Bessere ist des Guten Feind"
Markus
31.07.2024 um 13:40
Das herstellen von Wasserstoff und wieder zurück zur Nutzung soll also besser sein als diese ach so bösen BEV "verlustbehaftet" aufzuladen? Wasserstoff hin und her geht also Ihrer Ansicht nach mit weniger Verlusten als aufladen von Akkus? Mal Transport/Kühlung/Komprimierung mal außen vor gelassen... Da ist dann Toyota bestimmt auch einer ganz großen Sache auf der Spur, hui...

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert