ID. UNYX – so sieht der eMobility-Neustart von Volkswagen in China aus

Volkswagen Anhui hat das erste Modell der neuen Submarke ID. UNYX für den chinesischen Markt präsentiert. Das gleichnamige E-SUV-Coupé ist im Prinzip ein Cupra Tavascan mit VW-Logo und wird zu Preisen ab 209.900 Yuan (umgerechnet ca. 26.500 Euro) angeboten.

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Bild: Volkswagen

Beim Antrieb gibt es den aktuellen Stand des MEB – wie auch schon beim Schwestermodell Cupra Tavascan, das in der gleichen Fabrik in Anhui gebaut wird. Die Variante mit Heckantrieb nutzt die 210 kW starke APP550 in Kombination mit einer 77-kWh-Batterie. Das sorgt für eine Reichweite von 621 Kilometern im chinesischen CLTC. Die Allradversion mit zweitem Elektromotor an der Vorderachse kommt auf eine Leistung von 250 kW. Hier gibt VW aber weder Details zur Batterie noch die Reichweite bekannt. Bei anderen MEB-Modellen kommen in den Allrad-Varianten Batterien mit 79 kWh zum Einsatz.

Der Fokus beim ID. UNYX liegt aber weniger auf dem ohnehin bekannten Antrieb, sondern auf den Besonderheiten in der Entstehung und Ausrichtung des Modells. Denn der ID. UNYX ist der erste VW, der im neuen Innovations- und Entwicklungszentrum von Volkswagen im ostchinesischen Hefei entstanden ist. In dem sogenannten VCTC werden „ausschließlich smarte Elektro-Fahrzeuge der neuesten Generation für den lokalen Markt entwickelt“, wie VW betont.

Eine der Neuentwicklungen aus dem VCTC ist der sogenannte „3D-Avatar“. Da die chinesischen Kunden eine andere Art der Interaktion mit dem Fahrzeug wünschen – wie auch andere, personalisierte Assistenten chinesischer Autobauer zeigen –, hat VW das Human-Machine-Interface um einen „interaktiven, KI-basierten 3D-Avatar“ erweitert. Dessen Erscheinungsbild soll mit einer App individuell angepasst werden können. „Die Stimme des Avatars kann auf Basis einer menschlichen Stimme konfiguriert werden und den Fahrer für Gespräche begleiten“, so VW.

Zudem fällt das Design des ID. UNYX auf: Während die bisherigen MEB-Modelle der Marke VW – auch in China – eher brav und unauffällig gezeichnet waren, wirkt der ID. UNYX sehr dynamisch und schon fast aggressiv. An der Front erinnern die Gestaltung des unteren Lufteinlasses und die markanten Sicken auf der Fronthaube an sportliche Modelle. VW selbst spricht von einem progressiven und „besonders kraftvollen“ Design. Zudem sind das Logo an der Front und die Schriftzüge am Heck goldfarben: „Die Farbe dieser Signets wird in China mit der hohen Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit eines Volkswagen assoziiert.“

Der ID. UNYX soll für VW quasi den eMobility-Neustart in China einläuten: Innerhalb der kommenden drei Jahre soll die Submarke um vier weitere Fahrzeuge erweitert werden – wie diese benannt werden sollen, ist noch nicht bekannt. Klar ist, dass es sich um SUV und Limousinen handeln wird. Zudem gibt es ein eigenes Vertriebskonzept: Der ID. UNYX wird in 40 exklusiven Stores in 20 chinesischen Städten vertrieben. Dazu ist VW aber gewissermaßen gezwungen: Da es sich um ein Modell von Volkswagen Anhui handelt, kann das Unternehmen nicht auf die etablierten Standorte von SAIC-VW und FAW-VW zurückgreifen.

Aber: Bereits vor dem Start des ersten Modells gab es Änderungen am Konzept. Denn auf der Auto China in Peking im April hatte VW nicht nur die Studie ID. Code, sondern auch die Submarke ID. UX vorgestellt. Jetzt wird die Submarke aber als ID. UNYX bezeichnet. Immerhin: Die Modellpalette von fünf E-Autos bis 2027 bleibt unverändert.

„Mit dem neuen ID. UNYX erweitern wir das Spektrum unserer elektrischen ID. Modelle in China um ein Avantgarde-Produkt. Wir kombinieren dabei ein selbstbewusstes, progressives Design mit einem nachhaltigen E-Antrieb und modernster User Experience“, sagt Stefan Mecha, CEO Volkswagen Brand China. „Das alles trifft perfekt den Puls der Zeit: Intelligent vernetzte Elektromodelle wie der neue ID. UNYX sind der Schlüssel, um junge, lifestyleorientierte Zielgruppen zu gewinnen und bestehende Kunden an die Marke Volkswagen zu binden.“

volkswagen-newsroom.com

6 Kommentare

zu „ID. UNYX – so sieht der eMobility-Neustart von Volkswagen in China aus“
Alexander Kaufmann
18.07.2024 um 11:15
Hallo zusammen, ein sehr gelungenes Fahrzeug, das lokal zum chinesischen EV-Markt passen kann und hoffentlich viele Abnehmer findet.Elektroautomobilität ist Teil der Gegenwart und Zukunft, sehe den VW-Konzern auf dem richtigen Kurs und Weg, diesen mittel- & langfristig erfolgreich zu bestreiten.Bin seit 2023 e-Automobilist mit städtischen 200km und 1x Laden/ Woche per Wallbox unterwegs und mit VW e-Produkt sehr zufrieden. Gutes Gelingen, viele Grüße,A.K.
HAF
18.07.2024 um 11:15
Der -wie in der Überschrift erwähnt- baugleiche Cupra Tavascan startet bei uns übrigens ab 56.000€. Ich kann verstehen, dass sich die potentiellen Käufer in Europa verschaukelt vorkommen - ein mehr als doppelt so hoher Preis hier ist mit nichts zu rechtfertigen, erst recht nicht für einen europäischen Hersteller. Was erwarten die denn? Dass der Kunde in Europa fleißig das Geschäft in China mitfinanziert obwohl der reale Preis für das Auto vielleicht irgendwo bei ca. 40.000 € liegt?
Johann Merz
19.07.2024 um 13:47
Sehr richtig, wir werden doch nur noch verarscht , mein nächstes Auto ist bestimmt von keinem deutschen Hersteller !
ID.alist
18.07.2024 um 12:01
Vergleiche mal die preise von BYD und Co in Europa und in China. Es ist fast immer eine Verdopplung des Preises. Ich hatte mal gehört, dass E-Autos keine MwSt in China bezahlen (ohne Gewähr) und dann gibt es 10% Zoll und die Transportkosten und die Tatsache, dass man in China vieles verkaufen kann was man in Europa nicht verkaufen kann. Außerdem diktiert der Markt den Preis und in China versuchen einige (BYD) mögliche Konkurrenz über den Preis zu "vernichten", d.h. VW muss da mitmachen oder aus China aussteigen, und ich glaube das zweite will VW nicht.
Carlito
18.07.2024 um 13:29
Wenn ich den Tavascan mit den Bildern hier vergleiche, dann hab ich nicht das Gefühl, dass das ein "Schwestermodell" ist, sondern ein Zwilling. Die beiden sehen ja wirklich beinahe identisch aus. Da muss ich sagen, über ein kleines bisschen mehr Differenzierung hätte ich mich schon gefreut. Bei den anderen ID-Modellen hat das doch eigentlich auch ganz gut funktioniert.
Richard
19.07.2024 um 08:50
Zu diesen Preisen in D angeboten und die Technologieoffenheit von da Oben wäre hinfällig.

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