Elektromobilitätskonzept: So will die Öko-Modellregion Goslar die Lieferketten nachhaltiger machen

Ziel der Öko-Modellregion Goslar ist es, die Produktion und Vermarktung heimischer Bio-Lebensmittel zu stärken und damit das Bewusstsein für eine regionale Identität zu verbessern. Mit einem neu entwickelten Elektromobilitätskonzept sollen auch die Lieferketten innerhalb der Öko-Modellregion nachhaltiger werden.

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Bild: Landkreis Goslar

Das neu erstellte Elektromobilitäts- und Lieferkonzept soll landwirtschaftlichen Produktionsbetrieben der Öko-Modellregion Landkreis Goslar Strategien und Ideen zur Verfügung stellen, um den Lieferverkehr für ihre Produkte nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Das Konzept wurde von einem Team bestehend aus Julia Maulhardt, Beraterin für Elektromobilität (HWK), Lisa Bohm und Jannik Martens, DEKRA-zertifizierte Beraterin und DEKRA-zertifizierter Berater für Elektromobilität und alternative Antriebe, entwickelt.

Anhand der gesammelten Erfahrungen und herrschenden Anforderungen in acht Betrieben der Öko-Modellregion entwickelten die Berater Strategien für das endgültige Konzept. Der Fokus lag dabei auf den zu bewältigenden Wegen, um Produkte in den Handel oder zu Kundinnen und Kunden zu bringen.

Ein erster Ansatzpunkt für ein nachhaltigeres Lieferkonzept sind die Lieferfahrzeuge: Im Fuhrpark der beteiligten Betriebe ist bislang nur ein Fahrzeug mit Elektroantrieb zu finden, die sieben übrigen werden mit Diesel betrieben. Die vollständige Umstellung auf elektrische Antriebe würde hinsichtlich der CO2-Emissionen ein jährliches Einsparpotenzial von rund 22 Tonnen ermöglichen, so die Berechnungen von Julia Maulhardt und ihrem Team.

„Eine optimale Strategie wäre natürlich, die Umstellung der Fahrzeugflotte mit dem Einsatz eines Routingtools zu verbinden: Auf diesem Weg wird der Ausbau von Elektromobilität vorangetrieben, sodass die CO2-Emission so weit wie möglich gesenkt werden und gleichzeitig das Liefersystem effizienter gestaltet wird“, erklärt Julia Maulhardt. Für die Bio-Betriebe würde dies auch bedeuten, die größtmögliche Selbstständigkeit bei den Warenlieferungen zu behalten.

Natürlich können sich aber nicht alle Betriebe einen sofortigen Wechsel zu Elektrofahrzeugen leisten. Einen entscheidenden Aspekt innerhalb des Konzeptes stellen Kooperationen dar, machen Maulhardt und ihr Team deutlich: So sei die gemeinsame Anschaffung eines E-Fahrzeugs durch mehrere Betriebe eine Perspektive, ebenso sogenannte „Huckepacklieferungen“, bei denen mehrere Produzenten ihre Produkte zu einer Lieferung zusammenfassen.

Sollten die Betriebe den Lieferdienst mit Elektrofahrzeugen (noch nicht) selbst organisieren können, sollten Partner wie Wochenmarkt24 oder als regionaler Lieferdienst Citipost Harz ausgewählt werden, die auch als Backup- bzw. Notfall-System eingesetzt werden können. Damit soll auch die Verlässlichkeit der Lieferungen jederzeit gewährleistet können, heißt es im Abschlussbericht des Projekts.

Der Abschlussbericht enthält einen Maßnahmenkatalog, wie die Betriebe ihre Fahrzeuge elektrifizieren können und zum Beispiel für bestimmte Strecken auch Lastenfahrräder einsetzen könnten. Da ein sofortiger Austausch aller Diesel-Lieferwagen unrealistisch ist, enthält der Maßnahmenkatalog vier Abstufungen, in welchen Teilschritten eine Elektrifizierung möglich ist, zum Beispiel durch den (zumindest temporären) Einsatz von externen Lieferpartnern mit Elektrofahrzeugen.

Das Elektromobilitätskonzept für die Öko-Modellregion Goslar klingt soweit durchdacht. Die Frage ist nun, ob es umgesetzt wird und in welcher Form, denn es gibt verschiedene Handlungsempfehlungen. Auch ein Zeitplan steht noch nicht fest.

landkreis-goslar.de

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