FES präsentiert Brennstoffzellen-Lkw
Bei dem vorgestellten Lkw handelt es sich um ein serienreifes Fahrzeug, das laut dem Unternehmen bereits in Kürze vorbestellt werden kann. Die Auslieferungen sollen ab 2025 erfolgen. „Der neue FES-Brennstoffzellen-Lkw ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer grüneren Zukunft. Wir sind begeistert, dieses innovative Fahrzeug der Öffentlichkeit vorzustellen und damit einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende in der Mobilitätsbranche zu leisten. Unsere kontinuierliche Entwicklung ermöglicht es uns, den technologischen Wandel aktiv mitzugestalten“, sagt Christian Schwamberger, Geschäftsführer der FES.
Er ergänzt: „Besonders stolz sind wir, dass wir dieses innovative Projekt komplett aus Eigenmitteln ohne staatliche Förderung umsetzen konnten. Für eine erfolgreiche Mobilitätswende, braucht es einen homogenen Mix alternativer Antriebsarten, Wasserstoff ist aus unserer Sicht ein essentieller Bestandteil dessen und gerade für den Güterverkehr eine echte Alternative zum Verbrennungsmotor.“
Mit der Brennstoffzellen-Technologie hat die FES schon einige Erfahrung: Bereits im Serieneinsatz ist seit 2021 die FEScell, das weltweit kleinste Brennstoffzellensystem für autonom fahrende Intralogistikfahrzeuge, zum Beispiel im BMW-Werk Leipzig.
Nun also kommt die Brennstoffzellen-Technologie in einem weit größeren Fahrzeug zum Einsatz. Der FES-Brennstoffzellen-Lkw verfügt über einen elektrischen Dual-Motor-Antriebsstrang mit 280 kW Dauerleistung, ab 2025 soll zudem ein Boost für 30 Sekunden von 308 kW verfügbar sein. Das Wasserstoff-Brennstoffzellensystem verfügt über 120 kW Dauerleistung (170 kW ab 2025). Der Wasserstofftank aus CFK verfügt über ein Fassungsvermögen von 33 Kilogramm bei 700 bar, die Reichweite soll 350 bis 500 Kilometer betragen. Mit der Entscheidung für ein 700-bar-System steigt zwar die Energiedichte des Tanks, aber auch die Kosten: Wasserstoff mit 700 bar ist eher bei Pkw üblich und wegen der zusätzlich benötigten Energie und komplexeren Technologie an einigen Tankstellen teurer als der 350-bar-Wasserstoff für Nutzfahrzeuge. Eine 350-bar-Version soll auf Kundenwunsch aber ebenfalls verfügbar sein. Die Brennstoffzellen und Tanks stammen von Toyota Tsusho Nexty Electronics.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer betont die Bedeutung des Fahrzeugs für das Bundesland: „Die Vorstellung des FES-Brennstoffzellen-Lkws ist ein herausragendes Beispiel für die Innovationskraft und das technische Know-how in Sachsen. Solche Projekte sind essenziell, um den Standort Sachsen als führend in der modernen Fahrzeugentwicklung zu positionieren und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.“
Die FES wurde 1992 in Zwickau gegründet und ging aus der Entwicklungsabteilung des Trabi-Herstellers Sachsenring hervor. Heute ist die FES mit inzwischen rund 850 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als Entwicklungsdienstleister in der Gesamtfahrzeugentwicklung für in- und ausländische Automobilhersteller bekannt. Parallel zu Entwicklungsdienstleistungen hat FES begonnen, Prozesse, Methoden und Einrichtungen auch zur Entwicklung und Fertigung eigener Produkte einzusetzen. Dabei konzentriert man sich auf Produkte für die Energiewende in der Mobilität, sowohl im Bereich batterie- als auch brennstoffzellenbetriebener Fahrzeuge.
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