GM verschiebt Produktionsstart zweier E-Pickups erneut

Ursprünglich sollten im Laufe diesen Jahres die ersten Exemplare des Chevrolet Silverado EV sowie des GMC Sierra EV im GM-Werk Orion Township vom Band laufen. Doch jetzt hat der Autobauer den Produktionsstart erneut verschoben – auf Mitte 2026. Und das Robotaxi Origin Cruise wird gleich komplett gestrichen.

Bei den beiden E-Pickups aus Orion Township hatte General Motors bereits im Oktober 2023 umgeplant. Damals wurde der Start of Production (SOP) um etwas mehr als ein Jahr nach hinten geschoben – auf Ende 2025. Jetzt wird es wohl nochmals ein halbes Jahr länger dauern: Wie Bloomberg und die Detroit Free Press berichten, wird die Produktion erst Mitte 2026 anlaufen. Für die Beschäftigten des Werks ist das besonders bitter: Nach dem Aus des dort bis Ende 2023 produzierten Chevrolet Bolt stehen die Bänder also noch länger still.

GM-Chefin Mary Barra hatte bereits in den vergangenen Tagen eingeräumt, dass der Konzern sein Ziel, bis Ende nächsten Jahres eine Million Elektrofahrzeuge herzustellen, nicht erreichen kann. Die erneute Verzögerung bei zwei wichtigen Elektro-Pickups hätte das Vorhaben noch schwieriger gemacht. Bei beiden Modellen geht es aber nicht um den Marktstart an sich, sondern eine Ausweitung der Produktion: GM fertigt den Chevrolet Silverado EV derzeit in Detroit-Hamtramck, zusammen mit dem GMC Hummer EV als Pickup und SUV. Die Stückzahlen sind allerdings geringer als bei einer parallelen Produktion in Orion Township.

Das Unternehmen kündigte aber an, die Produktion der Elektrofahrzeuge dann zu erhöhen, wenn die Käufer mehr Interesse an E-Autos zeigen würden. „Wir stellen weiterhin sicher, dass wir das Geschäft auf die Kunden und ihre jeweilige Situation ausrichten“, sagte GM-Finanzvorstand Paul Jacobson in einem Telefonat mit Reportern.

In der erwähnten Factory Zero in Detroit-Hamtramck wurde bisher auch das elektrische Robotaxi Cruise Origin gebaut. Den Glauben an dieses spezielle Fahrzeug hat GM offenbar inzwischen verloren: Nachdem die GM-Tochter Cruise im Oktober 2023 die Betriebserlaubnis für ihre selbstfahrenden Autos in Kalifornien entzogen wurde, wurde die Produktion des Origin in Detroit ohnehin gestoppt. Jetzt ist klar, dass sie auch nicht mehr anlaufen wird bzw. der Origin nicht mehr weiterentwickelt wird.

Das Cruise-Team werde sich bei seinem nächsten autonomen Fahrzeug auf den Chevrolet Bolt der nächsten Generation statt auf den Origin konzentrieren, teilt GM mit – der Bolt kommt aber nicht mehr aus Orion Township, sondern Fairfax Assembly in Kansas. Als Pkw-Modell wird der Bolt dann auch wieder Pedale und Lenkrad haben – was beim Cruise Origin nicht der Fall war. „Damit wird die regulatorische Unsicherheit beseitigt, mit der wir beim Origin aufgrund seines einzigartigen Designs konfrontiert waren“, sagt Barra. „Darüber hinaus werden die Stückkosten viel niedriger sein, was Cruise dabei helfen wird, seine Ressourcen zu optimieren.“

bnnbloomberg.ca, freep.com (beide Orion Township), insideevs.com, gm.com (beide Cruise Origin)

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