Lithium aus Chile wird IRA-konform

Chile hat laut einem Agenturbericht mit den USA eine Vereinbarung erzielt, wonach Lithiumprodukte für Batterien auf Steuergutschriften für E-Autos im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) angerechnet werden können. Chile verfügt über die größten Lithiumreserven der Welt.

Wie Bloomberg berichtet, soll eine chilenische Delegation rund um Wirtschaftsminister Nicolas Grau ein entsprechendes Abkommen mit der US-Regierung ausverhandelt und geschlossen haben. Demnach sollen in Chile hergestellte Lithium-Produkte, die in Kathoden von Elektroautobatterien eingesetzt werden, den US-Beschaffungsanforderungen für den Einsatz in Elektrofahrzeugen entsprechen.

Um sich für die eine Hälfte der Steuergutschrift (3.750 Dollar) zu qualifizieren, müssen 40 Prozent der kritischen Mineralien der Batterie in den USA oder in einem Land, mit dem die USA ein Freihandelsabkommen haben, extrahiert, verarbeitet oder wiedergewonnen werden. Dieses Niveau steigt bis 2027 schrittweise auf 80 Prozent – konkret um zehn Prozentpunkte jedes Jahr, 2024 gelten also schon 50 Prozent. Weitere Details können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Für das südamerikanische Land ist das ein enorm wichtiger Schritt: Chile verfügt über die größten Lithiumreserven der Welt. In den USA wird derzeit massiv in die Elektromobilität und die Lieferketten investiert, allerdings mit einigen Vorgaben zur Wertschöpfung und der Herkunft der Rohstoffe. Mit der Vereinbarung, dass auch E-Autos mit Kathoden aus Chile in den USA förderfähig sind, werden Investitionen im Lithium-Sektor des Landes attraktiver.

Gerade bei den Kathoden war die Lage bisher unklar: Chilenisches Lithium, das von US-Unternehmen zu Kathodenmaterialien verarbeitet wird, kam bisher schon für die IRA-Förderung in Frage. Bei in Chile hergestellten Kathoden, die dann in die USA eingeführt werden, gab es bisher weniger Klarheit. Das Abkommen soll aber genau diese Frage regeln.

Die chilenische Regierung versucht, nicht nur beim Lithium-Abbau von der wachsenden Nachfrage zu profitieren, sondern auch bei der Weiterverarbeitung des Materials. Daher bot sie Unternehmen, die Lithium-Eisenphosphat-Kathodenmaterialien in Chile herstellen, Vorzugspreise an. Vor diesem Hintergrund haben bereits zwei chinesische Firmen vereinbart, solche Anlagen in Chile zu bauen, wie Bloomberg schreibt. Und Batteriematerialien chinesischer Hersteller will die US-Regierung mit den Herkunftsvorgaben eigentlich vom US-Markt fern halten.

Allerdings geht es nicht nur um chinesische Unternehmen: Laut dem Bericht haben auch amerikanische und vor allem südkoreanische Unternehmen Interesse, in Chile zu investieren. Hyundai und Kia haben erst im Juni eine langfristige Abnahmevereinbarung mit dem chilenischen Bergbaukonzern SQM geschlossen. Auch die Zellhersteller LGES und SK On beziehen einen Teil ihres Lithiums von SQM aus Chile. Kathodenmaterialien koreanischer Unternehmen, die in Chile verarbeitet und in die USA verschifft werden, wären für die IRA-Förderung qualifiziert.

bnnbloomberg.ca

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