Netzfundstück: Audi baut DC-Lader, zeigt aber AC-Kabel
Der Aufbau eigener Schnelllader an sich ist gut und lobenswert, auch wenn sechs einzelne 150-kW-Ladesäulen in ganz Südafrika sicher niemanden unmittelbar vom Kauf eines elektrischen Audis überzeugen. Die Standorte an den Highways N1, N2 und N3 mögen dennoch Sinn ergeben.
Und auch eine weitere Aussage von Audi trifft zu: „Ein ultraschnelles Ladegerät kann eine durchschnittliche Audi e-tron-Batterie in 30 Minuten oder weniger von fünf Prozent auf 80 Prozent aufladen.“
Nur: Die zu dem Post veröffentlichten Bilder passen nicht zu dem restlichen Inhalt. Dort ist ein Audi e-tron quattro zu sehen (noch nicht der Q8 e-tron, wie das Modell inzwischen heißt), der an einer AC-Säule Strom zieht. Das Typ-2-Kabel steckt auf der einen Seite im Fahrzeug und auf der anderen in einer Audi-gebrandeten Ladesäule. Je nachdem, ob das Fahrzeug mit dem optionalen 22-kW-Lader ausgestattet ist, fließen also maximal 22 kW in den Akku. Das ist für das Laden mit Wechselstrom zwar gut, aber weit weg von den 150 kW, die an einer der in Südafrika aufgebauten Säulen möglich wären. Und für das Schnellladen an Highways taugt auch das AC-Laden mit 22 kW nicht so richtig, erst recht nicht bei einem so großen Akku wie im Audi e-tron.
Keine Frage, Fehler passieren, irren ist menschlich. Gerade in einem Konzern wie der Volkswagen Group steckt die Elektromobilität aber nicht mehr in den Kinderschuhen. Daher soll dieser Artikel nicht als Spott verstanden werden, sondern der Aufklärung dienen – damit alle dazulernen und solche Fehler künftig möglichst nicht mehr vorkommen. Denn sind wir ehrlich: Ein Pressebild eines Audi-Sportwagens mit Diesel-Zapfpistole hätte wohl niemand veröffentlicht. Und genau dort müssen wir mit der Elektromobilität auch hinkommen!
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