Toyota baut wohl Batteriefabrik in Japan

Toyota könnte auf Kyushu, einer Insel im Südwesten des Landes, ein neues Werk für Elektroauto-Batterien errichten. Primearth EV Energy, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Unternehmens, wird die Fabrik Medienberichten zufolge betreiben.

Bild: Toyota

Einem Nikkei-Bericht zufolge plant Toyota den Kauf eines Grundstücks in einem Industriegebiet auf der Insel Kyushu in der Präfektur Fukuoka. In der japanischen Version des Berichts wird der Shin-Matsuyama Seaside Industrial Park in der Hafenstadt Kanda als genauer Standort für das geplante Werk für Elektroauto-Batterien genannt.

Der Industriepark ist nur 40 Kilometer vom Miyata-Autowerk in der Stadt Miyawaka (ebenfalls Fukuoka) entfernt, wo Toyota derzeit die Modelle Lexus UX, Lexus NX, Lexus RX und Lexus ES herstellt. Das Unternehmen kann in diesem Werk jährlich 430.000 Fahrzeuge herstellen und exportiert 90 Prozent des Volumens. In Zukunft könnten in diesem Werk auch Elektroautos hergestellt werden, die mit den Batterien aus der geplanten Produktionsanlage in der Stadt Kanda betrieben werden.

Toyota wird laut Nikkei in Kürze über den genauen Zeitplan für den Bau und andere Details seiner künftigen Batterieanlage für Elektrofahrzeuge entscheiden. Das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie könnte dem Unternehmen im Rahmen des Gesetzes zur Förderung der wirtschaftlichen Sicherheit einen Zuschuss für diese Fabrik gewähren.

Toyota hat das Ziel, bis 2030 jährlich 3,5 Millionen Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Dabei soll Lexus eine zentrale Rolle in der EV-Strategie spielen. Dazu passt auch, dass Toyota derzeit mit den chinesischen Behörden über den Bau eines Lexus-Werks für Elektroautos in Shanghai verhandelt.

Primearth EV Energy wurde (damals noch unter anderem Namen) 1996 als Joint Venture von Toyota und Panasonic gegründet, seit 2010 hält Toyota 80,5 Prozent der Anteile. Im März erwarb Toyota den 19,5-Prozent-Anteil von Panasonic und wandelte es in eine hundertprozentige Tochtergesellschaft um. Das Unternehmen plant, seinen Namen am 1. Oktober in Toyota Battery zu ändern. Erst vor einem Monat hat es das neue Markenlogo vorgestellt.

Kyushu, das auch als Japans Silicon Valley bezeichnet wird, beherbergt viele Automobil- und Halbleiterfabriken und ist ein wesentlicher Bestandteil von Toyotas EV-Lieferkette. Anfang dieses Jahres eröffnete das taiwanesische Unternehmen TSMC, der größte Chiphersteller der Welt, eine Fabrik in Kikuyo, einer Stadt in der Präfektur Kumamoto auf der Insel. Toyota hat in die neue Chipfabrik investiert.

asia.nikkei.com (Paywall), nikkei.com (Paywall, auf Japanisch)

Dieser Artikel von Sagar Parikh ist zuerst auf unserer englischsprachigen Seite electrive.com erschienen.

3 Kommentare

zu „Toyota baut wohl Batteriefabrik in Japan“
Christian
27.07.2024 um 17:41
Wollte Toyota nicht den Verbrenner retten und kein Geld mit Eautos verbrennen? Sind die etwa in der Zukunft angekommen?
Marius Jäger
28.07.2024 um 12:27
3,5 Mio BEV im Jahr, ab 2030, bedeuten nicht das aus für die Verbrenner bei Toyota. Viele PKW Hersteller verbrennen zur Zeit Geld mit ihren BEVs, Toyota nicht. Toyota, mit etwas über 10Mio verkauften PKW in 2023, muß sich in den Massenmärkten behaupten. Und BEVs sind noch zu teuer, wenn diese nicht staatlich gefördert werden. Das merken derzeit gerade die US Hersteller. Nicht jeder kann/wird sich statt einem 15tausend Dollar Verbrenner ein 40tausend Dollar BEV leisten.
Tobias Stahl
02.08.2024 um 11:20
Ja, BEV sind in der Neuanschaffung noch teurer, als Verbrenner. Aber welchen Verbrenner kauft man sich für 15 k$, der mit dem 40 k$ BEV vergleichbar ist, Marius? Gerade Toyota könnte erschwingliche BEV auf den Markt bringen und sich damit die Zukunft in heutiger Stärke sichern. Sonst wird es langfristig eng...

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