Software und E-Autos: Mitsubishi verstärkt Nissan-Honda-Allianz

Mitsubishi soll Teil der im März angekündigten Allianz zwischen Nissan und Honda werden. Die Kooperation zielt unter anderem auf eine gemeinsame Entwicklung von Software ab, um die Kosten zu senken und die Hersteller vor allem im Bereich der Elektromobilität wettbewerbsfähiger zu machen.

Bild: Mitsubishi

Die japanischen Autobauer Nissan und Honda hatten ihre strategische Partnerschaft – unter anderem für Elektroautos – im Frühjahr angekündigt. Als Ziel wurde genannt, eine Zusammenarbeit „bei Softwareplattformen sowie Kernkomponenten für E-Autos und ergänzende Produkte“ zu prüfen. Wie die japanische Tageszeitung Nikkei berichtet, wird Mitsubishi Motors der Honda-Nissan-Allianz als dritte Kraft beitreten. Dadurch werde der japanische Markt in zwei große Blöcke unterteilt – mit Toyota auf der einen und der Honda-Nissan-Mitsubishi-Allianz auf der anderen Seite, heißt es.

Hintergrund dieser Konsolidierungsphase ist der Umbruch in der Automobilindustrie: Gegenüber chinesischen Herstellern und Newcomern wie Tesla können die japanischen Autobauer bei der Elektromobilität nicht mithalten. Um die enormen Investitionen in die neuen Antriebs- und Digitalisierungstechnologien zu stemmen, bilden die japanischen Konkurrenten nun also Entwicklungs-Allianzen. Toyota hatte sich in diesem Kontext schon 2018 die kleineren Hersteller Daihatsu, Suzuki, Subaru, Mazda und Hino Motors an seine Seite geholt.

Dass Mitsubishi sich nun zu Honda und Nissan gesellt, kommt wenig überraschend. Nissan hält an dem Autobauer einen Anteil von 34 Prozent. Bereits in der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi arbeiten beide Hersteller Seite an Seite. „Nikkei“ berichtet, Mitsubishi Motors werde dem Honda-Nissan-Bündnis beitreten, damit alle drei auf dem hart umkämpften Markt bestehen können. Konkret soll das Trio beabsichtigen, seine fahrzeuginterne Software für die Fahrzeuge der nächsten Generation zu standardisieren. Auch seien Kooperationen im Fahrzeugbereich möglich. So stellt Honda beispielsweise in Japan keine Plug-in-Fahrzeuge oder Pick-ups her, zwei Bereiche, in denen Mitsubishi traditionell stark ist.

Als Begründung für die Kooperation unter Konkurrenten hieß es bereits im März, man sei übereingekommen, dass es notwendig ist, die Stärken zu bündeln und die Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit zu prüfen. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Nissan und Honda planen, ihre Produktionskapazitäten in China deutlich zu reduzieren, weil sie wohl Schwierigkeiten haben, im Rennen um Elektroautos gegen chinesische Konkurrenten mitzuhalten. Dabei soll es aber lediglich um eine Senkung der Produktionskapazitäten gegangen sein und nicht um einen (Teil-)Verkauf der Anteile an den jeweiligen China-Joint-Ventures.

Übrigens: Nissan steht bei E-Autos eigentlich fest an der Seite von Renault, vor allem in Europa. Der nächste Elektro-Micra von Nissan wird auf derselben Plattform aufbauen wie der kürzlich enthüllte Renault 5. Beide Seiten haben ihre Allianz 2023 aber etwas gelockert, seitdem kooperiert Renault auch mit neuen Partnern, etwa mit Geely.

asia.nikkei.com

0 Kommentare

zu „Software und E-Autos: Mitsubishi verstärkt Nissan-Honda-Allianz“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert