Tesla warnt vor feuchtem Handtuch am Supercharger-Kabel
Der Trick, der in sozialen Medien verbreitet wurde, betrifft vor allem die älteren V2-Supercharger: Einige Tesla-Fahrer sollen bemerkt haben, dass der Griff des Ladekabels sehr heiß wurde, wenn hohe Außentemperaturen vorlagen. Da dann auch die Ladeleistung unter den erwarteten Werten blieb, schlossen sie daraus, dass es zu einer thermischen Drosselung des Ladevorgangs kommt, weil Griff und vor allem die Kontakte darin zu heiß werden.
An den Kontakten befinden sich Sensoren, die zu hohe Temperaturen erkennen. Klar ist, dass die hohen Ladeströme mit dem Widerstand der Leitungen zu einer Erwärmung führen. Ist das Ladekabel schon zu beginn aufgrund der Außentemperaturen wärmer, schrumpft das Delta zur kritischen Temperatur, ab der das System zum Schutz der Komponenten die Leistung (und damit die weitere Erwärmung) herunterregelt. Das soll mit dem feuchten Handtuch und der Verdunstungskälte quasi umgangen werden.
Das US-Portal InsideEVs hatte bereits Anfang Mai 2024 über diesen Trick berichtet. Vor wenigen Tagen hat der offizielle Account „Tesla Charging“ auf den Monate alten Post bei X reagiert – und warnt vor dem Trick: „Das Auflegen eines nassen Tuchs auf die Griffe des Supercharger-Kabels erhöht die Ladeleistung nicht und stört die Temperaturüberwachung, wodurch die Gefahr einer Überhitzung oder Beschädigung besteht. Bitte unterlassen Sie dies, damit unsere Systeme korrekt arbeiten können und echte Ladeprobleme von unseren Systemen erkannt werden können.“
Auch wenn die älteren V2-Supercharger mit ihren 150 kW auf geringere Ladeleistungen kommen als die Ladesäulen der Generationen V3 und V4, ist damit nicht zu spaßen. Denn bei 150.000 Watt fließen bei einem 400-Volt-Elektroauto rechnerisch 375 Ampere Strom in der Spitze, über die Dauer eines Ladevorgangs sind es mehrere Minuten mehr als 300 Ampere. Das Portal „VDI Nachrichten“ zieht da einen passenden Vergleich: „Das entspricht beispielsweise dem Strom, der beim Dickblechschweißen Verwendung findet. Ein fahrlässiges Aushebeln von Sicherheitsmechanismen könnte da in der Tat gesundheitsgefährdend sein.“
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