Türkei plant Milliarden-Invest in E-Auto- und Batterie-Produktion

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt milliardenschwere Investitionen in Zukunftstechnologien an, darunter 5 Milliarden US-Dollar für die Produktion von E-Fahrzeugen und 4,5 Milliarden Dollar für die Batteriefertigung.

ford otosan e transit custom produktion production tuerkei turkey 2024 01 min
Bild: Ford

Wie unter anderem Reuters berichtet, soll das 5-Milliarden-Dollar-Paket die E-Auto-Fertigung im Land auf einen Jahres-Output von einer Millionen Einheiten hieven. Umgerechnet handelt es sich bei dem Investitionsbetrag um 4,6 Milliarden Euro. Insgesamt kündigte Erdogan Anreize für zukunftsträchtige Tech-Bereiche im Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar (27, 6 Milliarden Euro) an.

Erdogan betonte bei seiner Ankündigung, dass die Türkei den Weg für Investitionen von Elektroautoherstellern in der Türkei geebnet habe, was sich insbesondere durch BYDs Zusage zeige, eine Produktionsanlage im Wert von 1 Milliarde Dollar in der Türkei bauen zu wollen. Eine entsprechende Vereinbarung hatten BYD und die türkische Regierung Anfang Juli unterzeichnet. Das Werk soll eine Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen haben und Ende 2026 in Betrieb gehen. Es ist nach Ungarn die zweite BYD-Fabrik mit Fokus auf Europa.

Laut Erdogan soll die Türkei langfristig ein wichtiger Akteur im eMobility-Bereich werden. Dazu gehört auch der Aufbau einer Batterie-Industrie, der die Regierung mit einem zusätzlichen 4,5-Milliarden-Dollar-Paket (4,1 Milliarden Euro) auf die Füße helfen will. „Mit unserem Call für Batterien wollen wir zu einer regionalen Produktionsbasis werden, indem wir bis 2030 eine Kapazität von 80 Gigawattstunden aufbauen“, wird der türkische Präsident bei Reuters zitiert.

Weitere Investitionen betreffen unter anderem die Bereiche Solarzellen, Chips und Windenergie. Auf E-Autos und Batterien entfallen aber fast ein Drittel des Gesamtinvests. Die ingesamt 30 Milliarden Dollar an Staatshilfen sollen mindestens 20 Milliarden Dollar an Privatkapital anlocken, heißt es. Weitere Einzelheiten sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

Für Autobauer ist die Türkei seit Langem ein beliebter Produktionsstandort, um Fahrzeuge für den europäischen Markt herzustellen. Denn die Türkei und die EU sind durch eine seit 1995 bestehende Zollunion miteinander verbunden, gleichzeitig sind die Produktionskosten vor Ort verhältnismäßig niedrig. Neben BYD sehen darin beispielsweise auch Fiat, Renault, Ford, Toyota und Hyundai strategische Standortvorteile. Sie fertigen teils bereits seit Jahrzehnten in der Türkei.

Im eMobility-Bereich hat sich die Türkei bisher vor allem mit Togg hervorgetan – ein vor wenigen Jahren eigens gegründeter türkischer Elektroauto-Hersteller. Bisher wird der Debütstromer des OEMs nur in der Türkei verkauft. Zweiter avisierter Markt ist im Herbst aber Deutschland.

reuters.com, turkishminute.com, dailysabah.com

16 Kommentare

zu „Türkei plant Milliarden-Invest in E-Auto- und Batterie-Produktion“
Martin Voss
29.07.2024 um 11:55
Das ist eine sehr zukunftsweisende Entscheidung, man kann die Türken zu so einem visionären Präsidenten nur gratulieren.
Hamza
30.07.2024 um 01:41
Genau so isses.
Tarsus
29.07.2024 um 18:44
Liebe Kollege Martin, ich versuche die Lage von Türkei unter Führung von unserem visionäre Präsidenten ein bißchen zu erklären. Er ist angeblich studiert aber hat keine einzige Studium Kollegen bis hier aufgetaucht, abgesehen von der Diplom die seit Jahren gesucht und ni aufgetaucht ist. Das Presse ist fast komplett mit öffentlichen Gelder eingekauft und steht unter Kontrolle seiner Leute. So wie komplette Recht System und städtischen kontrol gremien auch. Ja die Situation bei der Wirtschaft ist der schlimmste Leute verdienen 400-500€ monatlich aber die Preise sind 30-40% teure wie Deutschland, wir können ruhig so einen wisionieren Präsidenten zu euch schicken können wir uns gerne sogar drauf zahlen. Mit freundlichen Grüßen
Fatih Akbulut
29.07.2024 um 14:10
Einfach nur King
Ismail Karaca
29.07.2024 um 18:05
Das was erdoan für die Türkei macht sollten die Politiker in Deutschland für Deutschland auch machen. Sonst wird euch die Türkei bald überholen und ihr kommt dann zu uns als Gastarbeiter
Achi Benedict
29.07.2024 um 18:48
Die Wahlniederlagen haben den Dieb und Lügner wohl einsehen lassen das es genug Sonne und Wind gibt, das ein Chinesischer Staatskonzern als erstes eine Fabrik baut ist schon klar, wieviele er und seine Schergen sich dabei selbst in die Tasche stecken? Es ist nur logisch was er da ankündigt, mal abgesehen davon daß es die Zukunftsinvestitionen sind, ist es gerade Hip und solange der Kostenvorteil da ist, kann man sich und seinen getreuen ruhig noch weiter die Taschen füllen! 30Mrd. selbst in die Hand nehmen lockt nur 2/3 der eigen Investitionen an?! İn allen anderen Ländern ist das Verhältnis ein völlig anderes. Die Türkei befindet sich erst seit neuestem auf Ramsch Niveau, so wie Bangladesch, und das auch erst seit kurzem...sagt viel darüber für wie glaubwürdig und Nachhaltig die türkischen Ankündigungen gehalten werden! Wenn der Vollhonk mal wieder Mathe betrügen will, Zinsen senken und glauben die Inflation würde selbiges tun) dann sind die Investitionen gaaaanz schnell wieder weg, genau wie die İnvestoren! Er kopiert nur vernünftige Vorreiter, er bleibt ein Dieb, ein Lügner und diese Attribute sind schon geprahlt, er ist Şerefsız!
Ismail Çetin
29.07.2024 um 18:59
Lieber Tarsus, ich weiß zwar nicht, woher sie ihre angeblichen Information herhaben, aber an ihren Quellen müssen sie wirklich noch arbeiten. Wenn ich eine Behauptung aufstelle, dann habe ich die moralische und ethische Pflicht, meine Behauptungen auch mit Tatsachen und Fakten zu beweisen. Sonst sind meine Aussagen nichts weiter als Dünnpfiff. Bitte beweisen sie also alle hier aufgestellten Behauptungen. Sonst ist es eher angebracht, zu schweigen.
Alan
29.07.2024 um 20:34
@TarsusIhr Kommentar ist leider alles andere als sachlich, objektiv, informativ. Es mag sein, dass Ihre Empfindungen so sind wie Sie es beschrieben haben jedoch sagt das nichts über die Arbeit des Präsidenten aus. Wenn so viele Autobauer in der Türkei investieren und jetzt zusätzlich in zukunftsweisende Technologien investiert wird und Kapital ins Land fließt dann können Sie doch nicht alles negativ darstellen. Sie haben evtl. eine persönliche Abneigung, höchstwahrscheinlich andere politische Ansichten, Ideologien und lassen Ihren Unmut mit sehr subjektiven ja fast Stammtischparolen aus. Ihr Beitrag war inhaltlich sehr schlecht nur oberflächlich, unsachlich
Tahsin Kizilcelik
29.07.2024 um 22:03
Hallo Herr Voss, an Visionen, gutem Willen, Ehrgeiz und Fleiß fehlt es dem Präsidenten und der hälfte der Türken nicht. Ich bin 1966 mit 6 jahren nach Deutschland gekommen.Ich bin hier mit beiden Sprachen und mit beiden Kulturen aufgewachsen,habe den Fleiß,die Ordnung und den Willen sich hochzuarbeiten ,von den Deutschen kennen und schätzen gelernt. Die Entwicklung der Türkei,aus einem Rückständigen Agrar und Entwicklungsland ,mit unglaublichen Mängeln und katastrophal korrupten Politikern zu einem Aufstrebenden und sich rasant entwickelnden Schwellenland,habe ich mit kurzen Abständen erlebt und verfolgt. Es ist der Verdienst von diesem Präsidenten,der von der Hälfte der wahlberechtigten Türken regulär gewählt worden ist, das die Türkei heute über ein gut funktionierendes Gesundheitssystem verfügt. Deutschland kann sich einiges davon abschauen. Von dem ausbau der Infrastruktur wie Strom,Wasserversorgung,Schienen ,Straßennetz und vielen anderen Bereichen,möchte ich gar nicht reden. Alles in Riesen Schritten. In 20 Jahren Erdoğan Regierung. 20 Jahre arbeit die einem Respekt abzollen.Am Kommentar von Tarsus können Sie sehen, woran mehr Leistung und schnellerer Fortschritt in der Türkei scheitert und ausgebremst wird.Das Deutsche Sprichwort "Wer einen Sumpf austrocknen will,darf auf das Quaken der Frösche nicht hören" Bestimmt das Handeln und Tun von dem Präsidenten ,der Unangenehm,laut und oft sehr direkt ist.An Visionen und guten Ideen fehlt es ihm nicht,aber an der rückhaltlosen Unterstützung in seinem Volk. Der anderen hälfte der 50%.
John
31.07.2024 um 15:59
Ich kenne mich mit der Türkei nicht besonders gut aus. Ich habe aber mitbekommen dass es politische Gefangene gibt und dass immernoch sehr viele Türken in D politisches Assyl beantragen. Westliche Investoren lieben zwar niedrige Kosten, möchten aber auch gerne die Spielregeln verstehen. Ich habe den Eindruck dass das in der Türkei ein Problem sein könnte. Immerhin scheint es problematisch zu sein die politischen Spielregeln zu diskutieren. Aber vielleicht ist das auch ein Türkei/CN Business Case. Was ich aber wirklich nie verstanden habe, wieso so viele Türken ihre Demokratie abwählen.
Guney
30.07.2024 um 17:37
Sie haben es auf den Punkt gebracht Kollege, Respekt für diese sehr gute Analyse! Die anderen 50%, die nicht hinter dem Präsidenten stehen, sind das Problem! Sie wünschen sich eine schwache Türkei, und jede positive Entwicklung im Land ist ihnen zuwider, weil sie von Herrn Erdogan kommt. Sie sprechen von Demokratie und Defiziten der Demokratie unter Erdogan, aber das wahre Defizit sind sie selber! Traurig!
Ersun
29.07.2024 um 23:54
Erst einmal selber ordentlich schreiben lernen um anschließend das Studium des Präsidenten zu bemängeln. Auch sollten die Dinge nicht einfach verdreht werden… LG aus der sonnigen Türkei wo die Menschen mit den so geringen Gehältern ausgiebiger ihren Lebensalltag verbringen als unsere sparsamen Menschen in Deutschland…
Hamza
30.07.2024 um 01:32
Wieder so eine CHP Fanatiker. Wenn Türkei vor erdogan gut war,warum sind die dann als Gastarbeiter Ausland gegangen. Seit Gründung der Republik bis erdogan Regierung haben eure Gesinnungen regiert und das 80 Jahre lang, vor erdogan mit 1 Millionen lira haben wir nur pipi machen können. Lügen verbreiten manipulieren das könnt ihr gut ihr als CHP Fanatiker
Hamza
30.07.2024 um 01:40
Mister tarsus, ihr als CHP Fanatiker müsste eigentlich wissen wie jeder dumme Fanatiker das mann ohne diplom nicht mall abgeordnete gewählt werden kann zu mal vorher war er istanbul Bürgermeister bis eure Cunta ihn ins Gefängnis steckte.
Gerhard A.
30.07.2024 um 07:14
Leider sind es jene Menschen, wie dieser unter dem Deck amen agierende Person Tarsus, die es immer wieder versuchen das Land, seine Menschen und insbesondere seine Politiker soweit zu beeinflussen, dass außen stehende nichts ahnende Menschen sich teilweise mitreißen lassen. Fakt ist, dass die Türkei trotz dieser "Krisen" insbesondere verursacht durch ausländische "Kräfte" immer noch aufrecht steht, ein Jahr nach dem anderen Rekorde in jeglichen Wirtschaftsdaten (Export, Investitionen, etc.) erlangt. Als Deutscher, der seit über 10 Jahren in diesem Land lebt, erlebt man Dinge intensiver, wie es jene menschen, die nicht. In diesem System leben erleben. Lediglich durch negative propaganda, ohne das selbst Erlebte sich einbilden. Schade und absolut traurig. Erdogan ist ein Visionär, erneut bewiesen durch diese offensive....
Lars vom Lande
30.07.2024 um 10:01
Ich denke, die EU sollte sich nicht mit Despoten ins Bett legen und eine Zollunion an die Einhaltung demokratischer Standards und von Menschenrechten binden. Mit Kriegstreibern und Hetzern, die übrigens auch inner-europäisch Unruhen zu schüren versuchen, sollte es keine Zollunion geben.Die Türkei wähnt sich auf dem Weg ins EM-Finale, hat das Achtelfinale aber noch vor sich...

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert