ZSW: Weltweit 42 Millionen Elektro-Pkw unterwegs
Konkret gibt das ZSW einen Bestand von 41.993.140 Elektro-Pkw zum Jahresende 2023 an. Zum Vergleich: 2019 waren es nur 7,8 Millionen BEV und PHEV, für Ende 2022 gibt die Statistik einen Bestand von 27,85 Millionen Fahrzeugen an. Von den knapp 42 Millionen Elektro-Pkw ist die Mehrheit in China unterwegs (23,4 Millionen Fahrzeuge), vor den USA (4,84 Millionen Fahrzeuge) und Deutschland (2,33 Millionen Elektro-Pkw). Dahinter folgen Frankreich (1,59 Millionen Fahrzeuge) und das Vereinigte Königreich (1,54 Millionen Fahrzeuge). Alle anderen Länder kommen maximal auf einen sechsstelligen E-Auto-Bestand.
Bei den Neuzulassungen von Elektro-Pkw weltweit (2023 waren das laut der ZSW-Statistik 14,8 Millionen Fahrzeuge) liegt ebenfalls China mit großem Abstand vorne. Für das eMobility-Vorreiterland gibt das ZSW etwas über neun Millionen Neuzulassungen im vergangenen Jahr aus – oder fast 61 Prozent aller E-Neuzulassungen. 2021 lag Deutschland noch auf Platz 2 vor den USA. 2022 sind die Vereinigten Staaten trotz eines Wachstums in Deutschland vorbeigezogen. Und während 2023 die E-Neuzulassungen in Deutschland von knapp 833.000 E-Fahrzeugen auf 699.940 Einheiten zurückgingen, haben die USA im Vorjahr weiter zugelegt – auf 1,45 Millionen Fahrzeuge. Damit sind die USA – wenn auch mit großem Abstand – neben China das einzige Land weltweit mit siebenstelligen Neuzulassungen von BEV und PHEV im Jahr 2023. Aber: Rechnet man die Neuzulassungen in der EU zusammen, kommt Europa auf 2,5 Millionen Neuzulassungen von Elektro-Pkw.
Bestand an Elektro-Pkw weltweit
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
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Belgien | 60.690 | 102.900 | 173.200 | 269.600 | 462.000 |
China | 3.810.000 | 5.008.500 | 8.253.500 | 14.638.700 | 23.401.400 |
Dänemark | 25.350 | 61.580 | 144.500 | 217.600 | 323.100 |
Deutschland | 238.660 | 588.730 | 1.184.200 | 1.877.550 | 2.330.440 |
Finnland | 29.720 | 55.870 | 100.900 | 150.700 | 222.300 |
Frankreich | 275.600 | 470.300 | 756.400 | 1.103.000 | 1.594.800 |
Italien | 39.540 | 99.260 | 235.700 | 332.100 | 461.500 |
Japan | 263.800 | 293.100 | 336.200 | 431.700 | 569.600 |
Kanada | 148.000 | 200.000 | 282.100 | 399.200 | 573.500 |
Niederlande | 200.600 | 275.600 | 388.600 | 524.600 | 721.700 |
Norwegen | 376.700 | 480.000 | 631.600 | 791.200 | 891.800 |
Österreich | 37.390 | 59.050 | 105.700 | 152.700 | 214.900 |
Portugal | 36.400 | 56.260 | 85.000 | 119.400 | 184.400 |
Schweden | 100.900 | 184.000 | 308.100 | 450.500 | 584.900 |
Schweiz | 52.690 | 86.470 | 140.300 | 174.800 | 237.100 |
Spanien | 55.810 | 88.540 | 153.900 | 233.900 | 353.000 |
Südkorea | 96.710 | 136.600 | 252.900 | 360.000 | 519.000 |
UK | 223.800 | 370.800 | 636.400 | 1.089.200 | 1.536.900 |
USA | 1.450.000 | 1.773.200 | 2.429.100 | 3.417.500 | 4.837.600 |
Restliche Welt | 310.600 | 452.000 | 757.200 | 1.113.200 | 1.973.200 |
Gesamt | 7.832.960 | 10.842.760 | 17.355.500 | 27.847.150 | 41.993.140 |
In Deutschland verliert die Dynamik hingegen deutlich an Fahrt, wie das ZSW resümiert: Nach einer Steigerung von 22 Prozent im Jahr 2022 gegenüber 2021 gingen die Neuzulassungen im vergangenen Jahr sogar um 16 Prozent zurück. Diese Entwicklung sei „durch mehrere Faktoren beeinflusst“ worden. Zum einen sind die Verkaufszahlen von Plug-in-Hybriden aufgrund der zum 31. Dezember 2022 ausgelaufenen staatlichen Förderung stark gesunken. Dieser Rückgang konnte jedoch auch durch ein elfprozentiges Wachstum der rein Batterie-elektrisch angetriebenen Pkw nicht vollständig kompensiert werden. „Die höheren Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge bleiben weiterhin ein häufig genannter Kritikpunkt. Auch die relativ schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hat vermutlich dämpfend auf die Entwicklung der Elektromobilität gewirkt; ebenso wie sinkende fossile Kraftstoffpreise nach der Hochpreisphase im Jahr 2022“, so das ZSW.
„Um die deutschen Elektromobilitätsziele – 15 Millionen Elektrofahrzeuge im Bestand bis 2030 – zu erreichen und eine neue Dynamik beim Klimaschutz im Verkehrssektor zu entfalten, braucht der Markt neue Impulse. Die Wachstumsinitiative der Bundesregierung zur verstärkten Förderung von elektrischen Dienstwagen kann dabei nur ein erster Schritt sein“, so Andreas Püttner vom ZSW. „Angesichts strikter Sparvorgaben für die öffentlichen Haushalte kann der Impuls insbesondere über die Abschaffung von Privilegien für konventionelle Fahrzeuge – auch als klimaschädliche Subventionen bekannt – erfolgen. So könnte man beispielsweise durch die Streichung von Steuervergünstigungen für fossile Dieselkraftstoffe, das sogenannte Dieselprivileg, sowie die Abschaffung des sogenannten Dienstwagenprivilegs für Fahrzeuge mit konventionellen Antrieben beziehungsweise eine ausschließliche Förderung elektrisch angetriebener Dienstwagen einem ‚Level-Playing-Field‘ mit gleichen Voraussetzungen für Verbrenner und Elektroautos deutlich näher kommen.“
Auch wenn sich der deutsche Markt nicht wie erhofft entwickelt, sind die deutschen Hersteller global vorne mit dabei – wenn auch unter Umständen nicht so weit vorne wie erhofft. VW, BMW und Mercedes finden sich alle drei in den Top 10 der Hersteller, VW rückt bei den Neuzulassungen mit etwas über 1 Millionen verkauften Pkw insgesamt sogar auf Platz 3 vor. Verglichen mit den Branchenführern BYD (China) und Tesla (USA) besteht jedoch rein zahlenmäßig noch eine große Lücke: Das chinesische Unternehmen BYD konnte mit über 3 Millionen verkauften Elektro-Pkw die Anzahl seiner Neuzulassungen im Vergleich zum letzten Jahr um 68 Prozent erneut deutlich steigern und führt damit souverän die Rangliste der Hersteller an, Tesla kann Platz 2 mit 1,8 Millionen Verkäufen weiter behaupten. Auch bei den kumulierten Neuzulassungen liegt BYD (6,33 Millionen Fahrzeuge) vor Tesla (5,44 Millionen E-Autos) und VW (3,31 Millionen Fahrzeuge). Allerdings sind nur bei Tesla reine Elektroautos in der Statistik. Sowohl bei BYD als auch bei VW handelt es sich um Elektroautos und Plug-in-Hybride.
Das zeigt sich auch beim Blick auf die Modelle: Mit 1.211.600 Millionen Einheiten war das Tesla Model Y in der ZSW-Statistik das mit Abstand meistverkaufte Elektroauto weltweit. Auf Platz 2 folgt der BYD Song als Plug-in-Hybrid mit 536.700 Einheiten knapp vor dem Tesla Model 3 mit 528.100 Exemplaren. Das bedeutet auch, dass das Model Y bei den kumulierten Neuzulassungen mit 2,456 Millionen Fahrzeugen das Model 3 (2,334 Millionen) als meistverkauftes E-Auto der Welt überholt hat. Aber auch BYD punktet nicht nur mit Plug-in-Hybriden: Der Atto 3 kam mit 422.600 Einheiten auf Platz 4 (nach nur 1.900 Einheiten in 2022), der Dolphin mit 368.100 Fahrzeugen auf Rang 5 und der Kleinwagen Seagull kam in seinem ersten Jahr bereits auf 280.200 Exemplare.
Kumulierte Neuzulassungen von Elektro-Pkw nach Herstellern
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
---|---|---|---|---|---|
BYD | 736.700 | 916.500 | 1.510.200 | 3.308.600 | 6.333.000 |
Tesla | 885.000 | 1.384.600 | 2.320.800 | 3.634.700 | 5.443.300 |
VW | 358.000 | 779.600 | 1.458.800 | 2.290.600 | 3.314.800 |
SAIC | 315.300 | 584.100 | 1.201.800 | 2.388.500 | 3.168.700 |
Geely | 230.100 | 373.200 | 585.200 | 1.191.300 | 2.015.900 |
BMW | 414.500 | 607.100 | 851.700 | 1.285.500 | 1.852.000 |
Hyundai | 230.100 | 395.800 | 692.100 | 1.078.200 | 1.578.000 |
Stellantis | 81.800 | 201.300 | 481.500 | 889.100 | 1.347.500 |
Mercedes | 142.140 | 305.140 | 525.240 | 858.740 | 1.260.640 |
GAC Group | 45.500 | 107.600 | 230.400 | 519.400 | 1.013.500 |
Kumulierte Neuzulassungen von Elektro-Pkw nach Modellen
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
---|---|---|---|---|---|
Tesla Model Y | 0 | 79.700 | 490.200 | 1.244.700 | 2.456.400 |
Tesla Model 3 | 450.100 | 812.900 | 1.313.600 | 1.806.200 | 2.334.300 |
Hongguang Mini EV | 0 | 119.300 | 545.800 | 1.099.900 | 1.311.700 |
BYD Song PHEV | 88.500 | 109.700 | 218.500 | 629.500 | 1.166.400 |
BYD Qin PHEV | 153.900 | 158.600 | 272.300 | 467.600 | 795.100 |
Nissan Leaf | 439.100 | 490.000 | 554.200 | 607.200 | 629.900 |
BYD Dolphin | 0 | 0 | 29.600 | 235.000 | 603.100 |
VW ID.4 | 0 | 4.800 | 124.500 | 298.500 | 510.700 |
Aion S | 32.500 | 78.100 | 147.300 | 263.000 | 485.200 |
BYD Qin EV300 | 49.700 | 98.600 | 174.200 | 327.900 | 482.700 |
Quelle: Info per E-Mail (Mitteilung), zsw-bw.de (Daten)
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