Librec baut Recycling-Anlage für Elektroauto-Batterien in der Schweiz

Das Unternehmen Librec errichtet in Biberist die erste große Recyclingfabrik der Schweiz für Elektroauto-Batterien. Auf dem Areal einer früheren Papierfabrik wurde hierfür eine neue Halle gebaut. Ab Ende Oktober will Librec in Biberist pro Jahr 12.000 Tonnen E-Auto-Akkus recyceln.

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Bild: Librec

Mit der zunehmenden Anzahl an Elektroautos steigt auch der Bedarf an Recycling-Möglichkeiten für die E-Auto-Batterien, zumal beim Abbau der benötigten Metalle für Batterien oft widrige Arbeitsbedingungen herrschen. Das Batterie-Recycling bietet also die Chance, zumindest einen Teil neuer E-Auto-Batterien aus wiederverwendeten Stoffen herzustellen und dadurch die Problematik etwas abzumildern.

In der Schweiz steht das Unternehmen Librec nun kurz vor der Eröffnung der größten Recyling-Anlage des Landes für Elektroauto-Batterien. Auf dem Areal einer früheren Papierfabrik in Biberist (Kanton Solothurn) hat die Firma eine neue Halle für das Recycling errichtet. Die Anlage soll Ende Oktober in Betrieb genommen werden.

Nach der Anlieferung werden die Batterien vor Ort zunächst entladen. „Die Batterie wird geöffnet, an Entladetechnik angeschlossen und alle übrige Energie wird aus ihr ausgesaugt“, erklärt Jodok Reinhardt, Gründer und Geschäftsführer von Librec, gegenüber dem SRF. Die dadurch gewonnene Energie soll für die Recycling-Anlage genutzt werden und so ein Drittel des Energiebedarfs gedeckt werden.

Librec will die Batterien sämtlicher Hersteller recyclen. Nachdem deren Energie entladen ist, werden die Batterien demontiert. Je nach Hersteller müssen dafür bis zu 70 Schrauben gelöst werden. Danach wird die Batterie geschreddert und getrocknet. Aus dem entstandenen Pulver, der sogenannten Schwarzmasse, können neue Batterien hergestellt werden. „Diese Recycling-Anlage ist das Ergebnis jahrelanger Forschung“, sagt Librec-Gründer Jodok Reinhardt.

In der Fabrik wird ein besonderes Augenmerk auf Brandschutz gelegt – für den Fall, dass sich eine der Batterien entzündet. „Jede Batterie kommt in einen separaten Brandabschnitt. Sollte eine Batterie Feuer fangen, kann sich das Feuer nicht ausbreiten“, erklärt Reinhardt.

Ende Oktober soll das Recycling beginnen. Die maximale Kapazität pro Jahr beträgt dem Unternehmen zufolge 12.000 Tonnen an Elektroauto-Batterien. Das reicht aktuell, um den Markt zu bedienen, meint Librec-Gründer Reinhardt gegenüber dem SRF. Die Rückgewinnungsquote soll dabei bei 97 Prozent liegen, laut Reinhardt ein weit höherer Wert als bei Wettbewerbern. Nimmt der Elektroauto-Anteil weiter zu, könnte zum späteren Zeitpunkt eine Expansion möglich sein.

srf.ch

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