Mercedes könnte CLA-Crossover gegen Model Y positionieren
Wie die „Automotive News“ unter Berufung auf die Experten von AutoForecast Solutions schreibt, soll die Produktion des intern X174 genannten Modells im Oktober 2025 im Werk Rastatt anlaufen, wo auch der CLA gefertigt wird. Ausgeliefert würde das Modell demnach ab der ersten Jahreshälfte 2026, auch in die USA. In dem Bericht ist ausdrücklich von einem „Tesla Model Y fighter“ die Rede – das ist nicht unsere Formulierung.
Mercedes hatte auf der IAA Mobility im September 2023 mit der Studie Concept CLA Class einen Ausblick auf den kommenden CLA und die zugrunde liegende Plattform Mercedes Modular Architecture (MMA) gegeben. Dabei handelt es sich um eine neu entwickelte Plattform für die kleineren Mercedes-Modelle. Bei der Entwicklung wurde nach dem Prinzip „Electric First“ gearbeitet: Die MMA wurde für E-Antriebe ausgelegt und optimiert, kann aber auch noch Verbrenner aufnehmen.
Kern ist ein komplett neuer und auf Effizienz optimierter Antriebsstrang: Die Studie soll auf einen Verbrauch von nur 12 kWh/100km kommen und mehr als 750 Kilometer WLTP-Reichweite bieten. Das 800-Volt-Batteriesystem kann wahlweise mit zwei Zellchemien bestückt werden. Die Top-Variante verfügt über Anoden mit Siliziumoxid-Anteil für eine besonders hohe Energiedichte – angekündigt wurden 250 kW Ladeleistung. Die Einstiegsversion nutzt Zellen mit LFP-Chemie. Späteren Berichten aus dem Herbst 2023 zufolge könnte CATL der Lieferant für die LFP-Zellen werden. Auch das bidirektionale Laden – konkret Vehicle-to-Home (V2H) oder Vehicle-to-Grid (V2G) – soll die MMA unterstützen.
Bereits bestätigt ist, dass Mercedes in drei Fabriken Elektroautos auf Basis der MMA bauen wird: in Rastatt, im ungarischen Kecskemet sowie in Peking. Für das CLA-Crossover wäre theoretisch auch das Werk in Ungarn in Frage gekommen, denn dort baut Mercedes derzeit schon den EQB, ein ähnlich großes Elektro-SUV als Ableger des Verbrenner-Modells GLB. Laut AutoForecast Solutions soll der Crossover aber zusammen mit dem CLA in Rastatt vom Band laufen, wo heute mit dem EQA ebenfalls schon ein Elektro-Crossover gebaut wird.
Sam Fiorani, Vice President von AutoForcast Solutions, wird in dem Bericht zitiert, dass der 2022 vorgestellte EQB nach seinem Produktionsende spät im Jahr 2025 nicht direkt ersetzt werde. Da sich Mercedes mit der elektrischen G-Klasse schon wieder von der „EQ“-Namensgebung verabschiedet hat, ist es auch unwahrscheinlich, dass das neue Modell als EQB auf den Markt kommen wird. Möglicherweise könnte das Modell als CLA SUV in den Verkauf gehen. Ein Mercedes-Sprecher wollte gegenüber der „Automotive News“ die Produktpläne übrigens nicht kommentieren.
Mit einem Model-Y-Konkurrenten würde Mercedes die Baureihe in einem besonders beliebten, aber auch umkämpften Segment platzieren. Zu Preisen, Abmessungen und Leistungsdaten des Modells gibt es noch keine Spekulationen, das Model Y ist zum Beispiel 4,75 Meter lang, wird aber auch mit einigen SUVs verglichen, die etwas kürzer sind. Aufgrund der guten Raumaufteilung bietet das Model Y sogar ähnlich viel oder teilweise sogar etwas mehr Platz als der aktuelle Mercedes EQE SUV, obwohl dieser mit 4,90 Metern länger ist.
Die CLA-Baureihe um ein Crossover zu erweitern, könnte wirtschaftlich Sinn ergeben: Das Modell hat bisher viele junge und vor allem neue Kunden zu der Marke gebracht, ein SUV könnte die Zielgruppe deutlich erweitern.
autonews.com (Paywall)
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