Xpeng kündigt HPC-Ladegerät mit bis zu 800 kW an

Xpeng will im dritten Quartal 2024 seine Schnellladestation S5 launchen, die bis zu 800 kW Leistung bieten soll. Das derzeit leistungsstärkste Ladegerät von Xpeng ist die 2022 auf den Markt gebrachte Säule S4.

xpeng hpc s5 2024
Bild: Xpeng

Der neu angekündigte S5-Supercharger ist flüssigkeitsgekühlt und hat einen maximalen Ausgangsstrom von 800 Ampere sowie eine maximale Ausgangsspannung von 1.000 Volt, woraus sich bis zu 800 kW Leistung ergeben. Das berichtet das Portal CN EV Post unter Berufung auf eine per Livestream übertragene Technologieveranstaltung mit einem Redebeitrag von He Xiaopeng, Chairman und CEO von Xpeng.

Die S5 soll demnach im dritten Quartal 2024 in Betrieb gehen und der S4 zur Seite gestellt werden, die Xpeng im August 2022 in China auf den Markt gebracht hat und die auf eine maximale Leistung von 480 kW kommt. Laut CN EV Post hat Xpeng auf seinem Heimatmarkt zurzeit 1.300 Ladestationen in Betrieb, darunter 1.000 Supercharging-Stationen. Bis 2026 strebe das Unternehmen 10.000 selbst betriebene Ladestationen an, darunter 4.500 flüssigkeitsgekühlte Schnellladestationen.

Chinas aufstrebende Elektroauto-Hersteller liefern sich nicht nur bei den E-Fahrzeugen, sondern auch bei der Ladesäulen-Entwicklung einen harten Konkurrenzkampf. Nio stellte etwa im Dezember neben der vierten Generation seiner Batteriewechselstation auch einen 640-kW-Lader vor.

cnevpost.com

5 Kommentare

zu „Xpeng kündigt HPC-Ladegerät mit bis zu 800 kW an“
henry86
01.08.2024 um 09:26
Warum heben die eigentlich die Spannung nicht weiter an? Bei MCS will man ja auch auf 1,5 kV gehen, warum nicht auch bei autos? Und warum generell nicht z.b. auf 5 kV?Gibt's da irgendwelche physikalischen Probleme, bei so hohen Spannungen?
Peter
07.08.2024 um 12:12
Abgesehen von den bereits in den anderen Kommentaren beschriebenen technischen Details und teils sehr anspruchsvollen Sicherheitsmaßnahmen, muss man auch mal den ökonomischen Hintergrund bedenken. Die Zahl der Autos, die für eine derart hohe Ladeleistung in Frage kommen werden, wird sich in Grenzen halten. Es gibt einen knallharten Wettbewerb und eine solche Lösung wäre immer deutlich teurer als moderatere Ausführungen. Und am Ende ist es praktisch ziemlich egal, ob du noch ein paar Minuten weniger für das Laden brauchst. Der Mehrwert im Vergleich zu den Kosten dürfte sehr überschaubar sein. Letztlich könnte man ja auch Benzin mit Hochdruck tanken, aber warum sollte man das tun? In der Formel 1 ist das sinnvoll, aber bei einem normalen Auto natürlich absolut unverhältnismäßig.
Max
05.08.2024 um 21:09
Als Niederspannung gilt AC bis 1000 V und DC bis 1500 V (Hintergrund: bei AC sind 1000 V der Effektivwert, tatsächlich werden maximale Amplituden von Wurzel 2 x 1000 V = 1414 V erreicht, also in etwa der Wert 1500 V bei DC). Darüber ist das Hochspannung, dann braucht es spezielle Qualifikationen bei der Genehmigung und Bedienung, einen Stecker für jedermann kannst Du da vergessen, auch handelsübliche Feuerlöscher usw. Das ist der Grund, warum bei PV-Anlagen oft knapp 1500 V Spannung angestrebt wird: noch Niederspannung, aber mit den geringsten Strömen und damit den geringsten Verlusten.Bei MCS wurden nicht 1500 V, sondern 1250 V spezifiziert. Das passt einerseits zu den üblichen Bordspannungen von ca. 650 V bei Nutzfahrzeugen, also einfache Verdopplung, um die Batteriebänke umzuschalten (wie bei Autos, um 800 V Batterien an 400 V Ladegeräten laden zu können). Andererseits, und das ist wohl der wichtigste Punkt, kannst Du nur bis ca. 1000 V mit bestehender 1200-V-Leistungselektronik arbeiten, bei höheren Spannungen sinkt die Lebensdauer dramatisch. Dann braucht es den Schritt zu 1700-V-Leistungselektronik, die ist aber noch deutlich teurer.Also ja, höhere Spannungen wären machbar. Nur sehen wir gerade bei Lkws, dass diese für "CCS max" ausgelegt werden, also 900 V und Ströme deutlich über 500 A (hier 800 A, mit MCS 1500 A und mehr). Es ist noch nicht einmal klar, ob wir in diesem Jahrzehnt überhaupt eine bedeutende Zahl an Lkws mit Spannungen über 1000 V sehen werden!
Philipp
02.08.2024 um 12:01
Aufgrund der von Frank genannten Themen ist da aus regulatorischer und technischer Sicht einiges an Mehraufwand zu treiben, wenn man die 1000V reißt. In einem Laster macht das Sinn, der wird auch nur von geschulten Profis betrieben, bei Autos sind über 1000V schon hart. Tesla zeigt ja das 650A möglich sind. Also wären das bei 1000V ja schon 650kW. ABER: wenn sich die Ladegschwindigkeiten und Batteriekapazitäten so weiterentwickeln wird zumindest die Automobile Oberklasse vermutlich irgendwann an den LKW-Ladern landen. Ich denke mal im Jahr 2030 (oder 2-3 Jahre später) hat so ein elektrischer 7er BMW bzw. vermutlich auch ein X5 so 150-200kWh Batterie. Wenn ich die dann in den dann vermutlich üblichen 10min (oder sogar weniger) von 10 auf 80% bringen will (also 4C+ Laderate) brauchen ich nun Mal 600-800kW. Wenn es dann doch 5C oder 6C werden (daran Arbeiten ja scheinbar schon heute einige) lande ich bei 1-1,2MW auch für Autos. Dann wird zumindest im High-End Bereich das MCS auch für Autos kommen ... Technisch ist die höhere Spannung natürlich auch in Autos beherrschbar, ist nur aufwändig und teuer.
Frank
01.08.2024 um 12:56
Je höher die Spannung, um so besser muss die Isolierung sein. Je höher die Spannung um so gefährlicher für den Menschen. Spannungen größer 1000V sind für den Menschen sehr gefährlich.

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