Einführung von US-Sonderzöllen auf E-Autos aus China verzögert sich

Das zum 1. August geplante Inkrafttreten von US-Sonderzöllen auf E-Autos aus China verzögert sich um mindestens zwei Wochen. Grund ist, dass die zuständige Behörde beim Abarbeiten der eingegangenen Stellungnahmen nicht hinterherkommt.

Bild: MG Motor

Das Büro des Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten teilt konkret mit, dass es noch 1.100 eingegangene Kommentare prüft und nun erwartet, im Laufe des Augusts auf Basis aller Auswertungen eine endgültige Entscheidung zu treffen. Die neuen Zölle – nicht nur auf E-Autos, sondern auch auf eine Reihe weiterer Produkte aus China – sollen anschließend etwa zwei Wochen nach Veröffentlichung der endgültigen Entscheidung in Kraft treten.

Die aktuell noch auszuwertenden Stellungnahmen waren während einer 28-tägigen Periode im Juni eingegangen und thematisieren Auswirkungen der vorgeschlagenen Zollerhöhungen auf die US-Wirtschaft. Geplant ist, die Zölle auf Elektrofahrzeuge aus China wie berichtet von bisher 25 auf 100 Prozent zu vervierfachen. Der Zollsatz für Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz in E-Fahrzeugen oder einzelne Batteriekomponenten wird von 7,5 auf 25 Prozent erhöht.

Neu eingeführt werden soll am 1. Januar 2026 zudem ein Zollsatz von 25 Prozent auf Naturgraphit, Permanentmagnete und bereits ab 2024 auf bestimmte andere kritische Materialien. Diese Bereiche touchieren allesamt den eMobility-Sektor, daneben führen die USA wie erwähnt noch eine Reihe weiterer Sonderzölle in Schlüsselbereichen ein. Die vorgeschlagenen Zollerhöhungen betreffen „Produkte, die China dominieren will, oder Produkte in Sektoren, in denen die Vereinigten Staaten in letzter Zeit bedeutende Investitionen getätigt haben“, fasst das Büro der Handelsbeauftragten zusammen.

In einer früheren Bekanntmachung des Büros wurde nun auch die Reichweite der Maßnahmen deutlich: Die Zollerhöhungen betreffen demnach chinesische Importgüter im Wert von 18 Milliarden Dollar. Den Großteil davon sollen nach Angaben des U.S. Census Bureau Lithium-Ionen-Batterien mit einem Anteil von 13,2 Milliarden Dollar an den 2023 getätigten Einfuhren aus China ausmachen. Allerdings sind darin alle Arten von Batterien enthalten, nicht nur solche für E-Fahrzeuge.

Branchenexperten sprechen derweil davon, dass die massive Zollerhöhung auf E-Autos aus China dagegen wohl „mehr politische als praktische Auswirkungen“ hat. Denn angesichts der bereits bestehenden Zölle sind bereits zuvor nur wenige chinesische Elektrofahrzeuge importiert worden.

reuters.com, ustr.gov

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