30.762 neue Elektroautos im Juli

Nach einem starken Juni sind die Elektroauto-Neuzulassungen im Juli wieder gesunken. Das Kraftfahrtbundesamt hat im Vormonat 30.762 neue E-Autos registriert – spürbar weniger als im Juni, aber auch im Vergleich zum Vorjahr.

kba juli 2024

Die 30.762 neuen Elektroautos im Juli sind 12.650 weniger als im Juni und 17.920 weniger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Juni 2024 beträgt der Rückgang 29,2 Prozent, zum Vorjahresmonat sind es sogar 36,8 Prozent weniger. Der Juni mit seinen 43.412 E-Neuzulassungen war also – bisher – eine Ausnahme in diesem Jahr. Denn von Februar bis einschließlich Mai lagen die E-Autos auf einem Niveau von rund 30.000 Einheiten pro Monat – auf diesem Niveau lag auch wieder der Juli.

Allerdings war der Ferienmonat insgesamt etwas schwächer: Das KBA hat über alle Antriebsarten hinweg 238.263 Neuzulassungen bei Pkw gezählt, was 2,1 Prozent unter dem Vorjahr ist. Die 30.762 neuen Elektroautos bedeuten somit einen E-Auto-Anteil von 12,9 Prozent aller Neuzulassungen. Zum Vergleich: Im Juni waren es 14,6 Prozent, im Juli 2023 waren es noch 20 Prozent. Vergleiche mit dem Vorjahresmonat sind aber nur bedingt zulässig: Seit dem Mai 2023 sind die E-Auto-Neuzulassungen bis August stetig gestiegen, da zum 1. September Gewerbekunden aus der damaligen Umweltbonus-Förderung gefallen sind – aufgrund dieses Einmaleffekts waren die Neuzulassungen aufgrund vorgezogener Käufe vor dem Förder-Ende stark verzerrt.

Dazu kommt: Aufgrund der Implementierung von neuen EU-Typgenehmigungsverordnungen zum 7. Juli 2024 waren im Juni einige Neuzulassungen vorgezogen worden, die dem Markt im Juli nun fehlen. Das betrifft Autos aller Antriebsarten, aber eben auch Batterie-elektrische. Und mit Blick auf die chinesischen Hersteller werfen die drohenden Sonderzölle ihre Schatten voraus.

Angesichts des anhaltend starken Rückgangs bei den Batterie-elektrischen Fahrzeugen warnt etwa VDIK-Präsident Lohscheller vor dem Aufbau neuer Handelshemmnisse: „Sollten BEVs durch die Einführung von zusätzlichen Zöllen in Zukunft deutlich teurer werden, bedeutet das einen erneuten Rückschritt für den Hochlauf der Elektromobilität. Der Wunsch nach bezahlbarer Elektromobilität in Deutschland und das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen BEVs bis 2030 wird dann unerreichbar“, so Lohscheller. „Dabei wollen Kunden Elektroautos aus internationaler Produktion: Laut der Puls-Studie ‚Made in Germany‘ sind zwei Drittel der Autokäufer der Meinung, dass die besten E-Autos von internationalen Herstellern gebaut werden.“

Zu den reinen Elektroautos kamen im Juli noch 14.811 Plug-in-Hybride (+3,2 % zum Vorjahr), was einem Marktanteil von 6,2 Prozent entspricht. Es hatten also im Juli 19,1 Prozent aller Neuwagen einen Ladeanschluss. Brennstoffzellenautos (FCEV) weist das KBA in der Monatsstatistik nicht gesondert aus. Die Zahlen sind in der Regel erst in einigen Tagen verfügbar, wenn die ausführliche Statistik nach den einzelnen Modellen veröffentlicht wird.

Als Hybride (ohne PHEV) hat das KBA 65.059 Exemplare mit einem Marktanteil von 27,3 Prozent registriert. Etwas zulegen konnten auch die reinen Verbrenner: Die Benziner sind mit 83.405 Fahrzeugen (+0,1 %) in Deutschland für 35,0 Prozent der Neuzulassungen verantwortlich, die Diesel kamen auf 43.107 Neuwagen (+1,4 Prozent) und einen Marktanteil von 18,1 Prozent. Pkw mit Flüssiggasantrieb (1.078 Neuzulassungen) spielen mit einem Marktanteil 0,5 Prozent keine nennenswerte Rolle, mit Erdgasantrieb waren es nur noch drei Fahrzeuge mit folglich 0,0 Prozent Marktanteil.

Der Rückgang bei den E-Auto-Neuzulassungen ist auch in den Juli-Zahlen der reinen Elektro-Hersteller zu sehen: Tesla ist hier nach wie vor die größte E-Auto-Marke, musste aber auch mit 2.470 Neuzulassungen ein Minus von 36,7 Prozent hinnehmen – also recht genau gleich hoch wie die E-Auto-Neuzulassungen. Und auch Smart, im Juni noch mit vierstelligen Neuzulassungen, hat nun auf 471 Fahrzeuge verloren, konkret sind es -66,2 Prozent. Aber auch BYD (die Chinesen hatten im Juni noch mit einem Plus von 574,6 Prozent gepunktet) sind mit 230 Neuzulassungen im Juli mit 43,1 Prozent im Minus. Damit lag Great Wall Motor (GWM) mit 270 Einheiten sogar vor BYD.

Unter den reinen E-Auto-Marken kam nur noch Polestar auf dreistellige Neuzulassungen: Mit 422 neuen Fahrzeugen konnte die Geely-Marke zwar das Juni-Ergebnis (334 Neuzulassungen) übertreffen, zum Juli 2023 steht aber ein Minus von 59,9 Prozent. Bei Xpeng stehen 16 Neuzulassungen in der Statistik, bei Nio 32, bei Lotus 41, bei Lucid nur vier, bei Maxus drei und bei Aiways deren vier. Auf nur noch eine Neuzulassung in Deutschland kam der insolvente Hersteller Fisker.

kba.de

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