Group1 präsentiert Batteriezelle mit Kalium-Chemie

Group1, ein 2021 gegründeter Batterie-Entwickler aus Texas, hat die erste Kalium-Ionen-Batterie (KIB) in Form einer 18650-Rundzelle vorgestellt. Die Zellchemie auf Basis von Kalium soll laut dem Unternehmen günstiger und nachhaltiger sein als die heute verbreitete Lithium-Ionen-Batterie.

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Bild: Group1

Die KIB-Technologie von Group1 bietet nach Angaben des Unternehmens eine „nachhaltige, effiziente und kostengünstige Lösung, die frei von kritischen Mineralien wie Nickel, Kobalt, Kupfer und Lithium“ sei. Zudem lasse sich die Kalium-Ionen-Technologie „nahtlos in bestehende LIB-Prozesse integrieren“. Erste Muster werden an wichtige OEMs und Zellhersteller verschickt.

Für seine Kalium-Ionen-Batterie hat Group1 nach eigenen Angaben „handelsübliche Graphitanoden, Separatoren und Elektrolytformulierungen, die aus handelsüblichen Komponenten bestehen“, genutzt. Allerdings nutzen handelsübliche Graphitanoden meist eine Kupferfolie als Trägerfolie – welche Anode Group1 mit einer angeblich Kupfer-freien Zelle nutzt, ist nicht bekannt. Laut dem Unternehmen soll sie „eine überragende Zyklenlebensdauer und ausgezeichnete Entladefähigkeit“ bieten, die anfänglichen Leistungserwartungen sollen übertroffen worden sein. Die Nennspannung liegt bei 3,7 Volt, bei der Energiedichte will Group1 160 bis 180 Wh/kg erreichen – also in etwa das Niveau heutiger LFP-Zellen.

Die KIB soll als „praktikable Alternative“ zu jenen Lithium-Eisenphosphat-Zellen dienen, auch in Mobilitätsanwendungen. Da keine Rohstoffe wie Lithium verwendet werden, soll auch der Druck auf die Lieferketten verringert werden.

Als Kernstück der Zelle fungiert ein Material namens „Kristonite“. Dabei handelt es sich um ein von Group1 entwickeltes 4-Volt-Kathodenmaterial in der Klasse Kalium-Preußischweiß. Ins Detail geht das Unternehmen nicht, allerdings soll die Zelle dank dieses Materials „die beste Kombination aus Leistung, Sicherheit und Kosten im Vergleich zu LIBs und Natrium-Ionen-Batterien (NIBs) auf LiFePO4- (LFP-)Basis“ bieten.

Eine Rundzelle im recht großen Format 18650 (18 Millimeter Durchmesser, 65 Millimeter lang), wie sie etwa im Tesla Model S und Model X eingesetzt werden, deutet auf einen recht hohen Entwicklungsgrad hin. Angefangen hat Group1 mit Knopfzellen, in der Entwicklung wurden auch Pouchzellen getestet und jetzt eben die 18650-Rundzelle, was ein sehr häufig verwendetes Zellformat ist.

Vorgestellt hatte Group1 – nicht zu verwechseln mit dem Batteriematerial-Hersteller Group14 – die Kalium-Zelle auf der 14. jährlichen „Beyond Lithium“-Konferenz im Oak Ridge National Laboratory. „Wir freuen uns, die weltweit erste 18650-Kalium-Ionen-Batterie vorstellen zu können“, sagt Alexander Girau, CEO von Group1. „Diese Innovation ist das Ergebnis jahrelanger engagierter Forschung und Produktentwicklung. Indem wir Muster an unsere Partner unter den Tier-1-OEMs und Zellherstellern verteilen, ebnen wir den Weg für eine breite Einführung dieser transformativen Technologie.“

prnewswire.com

1 Kommentar

zu „Group1 präsentiert Batteriezelle mit Kalium-Chemie“
Andreas
06.08.2024 um 08:03
Wenn das funktioniert wird das der Durchbruch zur Emobilität sein.

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