Elektroautos von Audi und SAIC: Verzicht auf Audis vier Ringe?
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Insider, dass sich Audi von seinen bereits in China im Handel erhältlichen Modellen abheben und den neuen Stromern ein frischeres Image verpassen möchte. Daher wohl der Verzicht auf Audis vier Ringe. Was anstelle des Markenlogos an Front und Heck der neuen Stromer tritt, dürfte spätestens im November klar werden. Für jenen Monat plant Audi die Präsentation seiner ersten Modelle aus der Entwicklungsarbeit mit dem chinesischen Hersteller SAIC.
Die Zusammenarbeit beider Seiten wurde im Juli 2023 erstmals bestätigt, Gerüchte gab es bereits zuvor. Die Informationen zu der Kooperation sind bisher spärlich. Zur Unterzeichnung der finalen Vereinbarung erwähnte das Duo nur die Entwicklung einer gemeinsamen „Advanced Digitized Platform“. Da das erste Modell bereits im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll, wird es sich dabei vermutlich nicht um eine komplett neue Plattform handeln, sondern eher um eine Audi-spezifische Abwandlung einer bestehenden Plattform.
Auch zu dem Modell, das ab 2025 in China verkauft werden soll, gibt es noch keine näheren Angaben. In einer früheren Mitteilung hieß es, dass Audi über die SAIC-Partnerschaft Elektromodelle in jenen Segmenten einführen wolle, die in China bisher nicht abgedeckt werden. Audi bietet in China derzeit die MEB-Modelle Q4 e-tron und Q5 e-tron an. Letztgenannter hat nichts mit dem (in Mexiko gebauten) Verbrenner-Modell gemeinsam, sondern ist der Audi-Ableger des VW ID.6 X, einem E-SUV für den chinesischen Markt. Beide Modelle laufen gemeinsam in Anting vom Band. Auf der Auto China in Peking hatte Audi im April die China-Version seines ersten PPE-Modells, den Q6 e-tron, vorgestellt. Das Fahrzeug wird von FAW-Audi in einem eigenen PPE-Werk gebaut.
Einem früheren Reuters-Bericht zufolge könnte Audi durch die SAIC-Kooperation die Zeit bis zur Markteinführung um über 30 Prozent verkürzen. Die Unterstützung der Chinesen brauchen die Ingolstädter vor dem Hintergrund, dass sich die neue Konzern-Plattform SSP wahrscheinlich um einige Jahre verzögert. Audi wolle bis zum verspäteten Start des VW-Elektroflaggschiffs Trinity (und damit der neuen Konzernplattform SSP) „lieferfähig“ bleiben, hieß es vergangenes Jahr in der „Automobilwoche“. Der Marktstart des Trinity soll voraussichtlich erst im Jahr 2029 erfolgen (teilweise ist sogar von 2030 die Rede), früher ist also mit keinem Audi-Modell auf dieser Plattform zu rechnen. Dem ursprünglichen Zeitplan zufolge sollte der Trinity 2026 debütieren.
automobilwoche.de, reuters.com
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