JLR will wegen schleppendem BEV-Verkauf mehr in Verbrenner investieren

Der Automobilkonzern JLR (früher Jaguar Land Rover) erhöht seine für die nächsten fünf Jahre geplanten Investitionen von 15 auf 18 Milliarden Pfund (auf rund 21 Milliarden Euro). Grund dafür ist, dass JLR stärker in Plattformen investieren muss, die auch Verbrennungsmotoren unterstützen.

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Bild: JLR

JLR hatte die Investitionen von 15 Milliarden Pfund im April 2023 angekündigt, diese sollten der elektrischen Zukunft des Konzerns dienen. Mit dem Geld sollten nicht nur die neuen Elektro-Plattformen an den Start gebracht, sondern auch die Werke für deren (Komponenten-)Produktion fit gemacht werden.

Doch mittlerweile hat das JLR-Management festgestellt, dass das bloße Investment in eine elektrische Zukunft nicht ausreicht. Denn der Absatz der elektrischen Modelle läuft schlechter als erwartet – und so will JLR in den nächsten Jahren lieber doch noch nicht alles nur auf die Elektrokarte setzen.

Vielmehr hat die schleppende Nachfrage nach Elektroautos das Unternehmen dazu gezwungen, das Budget zu erhöhen, um die Lebensdauer der Verbrennungsfahrzeuge zu verlängern. Die Aufstockung auf 18 Milliarden Pfund sei „zum Teil darauf zurückzuführen, dass wir mehr investieren müssen, um den Parallelbetrieb von BEV-Fahrzeugen und Verbrennerfahrzeugen länger aufrechtzuerhalten, als wir erwartet haben, da sich der Branchentrend hin zu BEV weltweit gegenüber den früheren Erwartungen abzuschwächen beginnt“, sagte Richard Molyneux, Finanzvorstand von JLR, gegenüber Analysten auf dem Investorentag des Unternehmens im Juni.

„Bis sich eine Antriebstechnologie weltweit durchsetzt, werden wir weiterhin in mehrere Antriebsstränge gleichzeitig investieren müssen, was die Investitionen wahrscheinlich in die Höhe treiben wird“, so Molyneux damals weiter.

Der CEO von JLR, Adrian Mardell, sagte im Mai, dass Verbrenner- und Elektro-Fahrzeuge im Werk Halewood „für einen begrenzten Zeitraum“ nebeneinander laufen werden. In der Fabrik werden derzeit der Range Rover Evoque und der Land Rover Discovery Sport hergestellt.

Zwei der wichtigsten Gewinnbringer von JLR, der Range Rover und der Range Rover Sport, werden auf der MLA Flex-Plattform gebaut, die Benzin-, Diesel-, Plug-in-Hybrid- und Elektroantriebe ermöglicht. Auch der Ersatz für den Land Rover Defender könnte auf der MLA-Plattform gebaut werden.

Die größere Investition kommt, da „wir unsere Marke Discovery weiterentwickeln und unsere Marke Jaguar noch weiter entwickeln“, sagte Molyneux.

„Wir haben einen Vorteil gegenüber vielen in unserer Branche: Wir haben unsere Karten im BEV-Spiel noch nicht ausgespielt“, sagte Molyneux. „Viele Konkurrenten haben ihre Wetten abgeschlossen, ihre Investitionen getätigt und ihre Autos auf den Markt gebracht, und nicht wenige haben es bereut. Das ist einer der Vorteile, wenn man ein Verfolger ist und nicht der Erste auf dem Markt.“

JLR hatte im Jahr 2021 versprochen, bis 2026 sechs Land-Rover-Elektroautos auf den Markt zu bringen, hat dieses Versprechen aber im Februar auf vier revidiert. Auch zwei der drei neuen Jaguar-Elektrofahrzeuge werden bis zu diesem Zeitpunkt auf den Markt kommen.

Der Range Rover Electric soll als erster im nächsten Jahr auf den Markt kommen, aber JLR ist bereit, die Markteinführung zu verzögern, um ihn „perfekt zu machen“. „Wenn es noch ein paar Monate dauert, bis es so weit ist, dann wird das Team das zulassen“, sagte Mardell im Februar.

autos.yahoo.com, jaguarlandrover.com (neue Quartalszahlen)

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