Lucid erhält weitere 1,5 Milliarden Dollar aus Saudi-Arabien für Fabrikbau und Gravity-Launch

Lucid Motors hat von seinem größten Anteilseigner, dem saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF), eine Zusage über zusätzliche 1,5 Milliarden US-Dollar erhalten. Die neuerliche Finanzspritze erfolgt kurz vor dem geplanten Produktionsanlauf des SUV-Modells Gravity.

Bild: Lucid Motors

Lucids Mitteilung zum neuen Kapital des Funds besteht nur aus einem einzigen Satz: Man habe mit einer PIF-Tochter Vereinbarungen getroffen, um „wandelbare Vorzugsaktien im Wert von 750 Millionen US-Dollar im Rahmen einer Privatplatzierung zu erwerben und ein nicht abgesichertes Darlehen mit verzögerter Inanspruchnahme in Höhe von 750 Millionen US-Dollar zu bestimmten Bedingungen zu gewähren“, heißt es darin. Die 1,5 Milliarden Dollar vom saudi-arabischen Public Investment Fund sind also der Maximalbetrag. Ob sie in Gänze fließen, hängt von gewissen Konditionen ab.

Laut Gagan Dhingra, Lucids Interim-Finanzchef, sichert das neue Invest dem Elektroautohersteller ausreichend Finanzmittel bis zum vierten Quartal 2025. Laut früheren Angaben rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr mit wachsenden Investitionsausgaben im Umfang von 1,5 Milliarden US-Dollar. Der bei Lucid eingestiegene saudische Staatsfonds PIF hatte daraufhin bereits im Mai eine Milliarde Dollar nachgeschossen. Grund für die hohen Investitionsausgaben ist unter anderem der geplante Produktionsanlauf des Zweitmodells Gravity. Dessen Vorserienfertigung hat dieser Tage begonnen. Ende 2026 soll dann als drittes Modell ein „erschwinglicher Mittelklassewagen“ folgen, meldet Reuters.

Lucid wird die neuen Mittel unter anderem für Werkzeuge zum Bau des Gravity und für die Errichtung einer Fabrik in Saudi-Arabien mit einer Kapazität von 150.000 Fahrzeugen pro Jahr verwenden, äußerte CEO Peter Rawlinson gegenüber Reuters. Insgesamt belaufe sich die Investition des PIF bei Lucid inzwischen auf insgesamt etwa 8 Milliarden Dollar. Der Staatsfonds hält einen Anteil von etwa 60 Prozent an dem Unternehmen.

Die jüngsten Quartalszahlen lassen derweil einen leichten Aufwärtstrend erahnen: Lucid meldet für das zweite Quartal einen Umsatz von 200,6 Millionen US-Dollar aus der Auslieferung von 2.394 Fahrzeugen und erwartet weiterhin, im Gesamtjahr 2024 etwa 9.000 Fahrzeuge herzustellen. Der Umsatz ist eine klare Steigerung gegenüber dem ersten Quartal (172,7 Mio.) und dem Q2 2023 (150,9 Mio.) Den Nettoverlust in Q2 konnte Lucid gegenüber dem Q2 2023 immerhin von 764 Millionen auf 643 Millionen US-Dollar reduzieren. Aufs Halbjahr hochgerechnet beträgt Lucids Minusgeschäft aber schon 1,32 Milliarden Dollar.

Grund für den neuen Auslieferungsrekord auf Quartalsebene dürfte unter anderem eine Preissenkung aus dem Februar sein. Seinerzeit reduzierte Lucid den Preis für seine E-Limousine Air um bis zu 10 Prozent, um den Absatz wieder anzukurbeln.

reuters.com, ir.lucidmotors.com (PIF), ir.lucidmotors.com (Q2 2024)

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