Unter Meridiam-Regie: Allego verlässt US-Börsenparkett

Der Schnellladenetzbetreiber Allego wird von seinem französischen Eigentümer Meridiam wie angekündigt von der New Yorker Börse genommen. Der Prozess des De-Listening hat nun begonnen. Außerdem gibt Allego an, sich ein 20-Millionen-Euro-Darlehen gesichert zu haben.

Bild: Allego

Allego hatte Mitte Juni mitgeteilt, mit seinem Mehrheitsaktionär Meridiam eine Rahmenvereinbarung geschlossen zu haben, wonach der französische Infrastruktur-Investor auch die restlichen Anteile an Allego übernimmt. Anschließend sollen die Aktien von Allego nicht mehr an der New Yorker Börse gehandelt werden. Dazu gibt es jetzt einen neuen Stand: Laut den Niederländern sind die ausstehenden Unternehmensanteile von Allego nun ebenfalls im Besitz von Meridiam übergegangen, der damit zum Alleineigner wird. Und: Der Prozess des De-Listings wurde an der New Yorker Börse eingeleitet.

Von dem überraschenden Schritt, das Unternehmen von der Börse zu nehmen, erwarten sich Meridiam und Allego, dass Allego „ein breiteres Spektrum günstigerer Optionen zur Finanzierung seines Wachstumsplans“ erhält und eine „effizientere Kapitalstruktur“ möglich wird. Dabei war der günstige Zugang zu Investorengeldern einst ein Grund für den Börsengang.

Wir erinnern uns: Meridiam hatte bereits 2018 die Mehrheit bei Allego übernommen. Im Frühjahr 2022 ging das niederländische Unternehmen dann per SPAC-Fusion in New York an die Börse. Seither wurde das Unternehmen unter den Tickersymbolen „ALLG“ und „ALLG.WS“ gelistet. Im Zuge des Börsenrückzugs verpflichtet sich Meridiam laut Angaben aus dem Juni, Allego zunächst einen Betrag von 46 Millionen Euro für sein Ladenetz in Deutschland zur Verfügung zu stellen. Später will Meridiam zusätzliche 310 Millionen Euro für „Allegos Wachstum“ bereitstellen.

Dass es alternative Finanzierungsmöglichkeiten außerhalb der Börse gibt, unterstreicht Allego mit der parallelen Bekanntmachung eines Darlehens. Demnach gewährt die Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung dem niederländischen Unternehmen ein 20-Millionen-Euro-Darlehen als Teil des von der Europäischen Union kofinanzierten CROSS-E-Projekts zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Polen. Allego wird in diesem Kontext an gut 50 Standorten in Polen mehr als 200 Schnellladepunkte für leichte und schwere Nutzfahrzeuge errichten.

ir.allego.eu (Komplettübernahme), ir.allego.eu (De-Listening), ir.allego.eu (ERBD-Darlehen)

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