Kia EV4 könnte eigenen Europa-Ableger erhalten

Die Hyundai Motor Group hat bestätigt, dass die Serienproduktion der Elektro-Limousine Kia EV4 in Südkorea im März 2025 anlaufen soll. Unterdessen sind Gerüchte aufgekommen, dass es auch eine spezielle Europa-Version des EV4 geben könnte, die auch in Europa gebaut werden soll.

kia concept ev4 front three quarter
Bild: Kia

Bei der Vorstellung der Studie des EV4 hieß es noch, dass die Produktion des Fahrzeugs im Laufe des Jahres 2024 starten soll, jetzt hat die Hyundai Motor Group den Start of Production (SOP) für den März 2025 bestätigt. Wie etwa die „Korea Times“ schreibt, habe der Hersteller den Zeitplan „aufgrund der sinkenden Stimmung rund um Elektrofahrzeuge“ angepasst. Der SOP im März 2025 wurde bereits im Juni in südkoreanischen Medienberichten genannt, war aber bisher nicht seitens des Unternehmens bestätigt.

In Südkorea soll der EV4 gemeinsam mit dem im Mai auf den heimischen Markt gebrachten EV3 im Werk Gwangmyeong auf einer Linie gebaut werden. Sowohl die kommende E-Limousine als auch das kompakte E-SUV basieren auf der 400-Volt-Version der Elektro-Plattform E-GMP. Von beiden Modellen sollen zusammen mehr als 150.000 Einheiten pro Jahr gebaut werden, laut der „Korea Times“ hat sich Kia beim EV4 ein Produktionsziel von 70.000 Fahrzeugen pro Jahr gesetzt – was folglich 80.000 EV3 bedeuten würde.

Kia hat bisher keine technischen Daten zum EV4 genannt. Früheren Berichten zufolge soll er ähnliche Spezifikationen haben wie der EV3: Der Kia EV3 verfügt nur über einen Motor mit 150 kW und 283 Nm Drehmoment sowie, je nach gewählter Konfiguration, über einen 58,3 kWh- oder 81,4 kWh-Akkupack. Mit der kleinen Batterie kommt das 4,30 Meter lange SUV auf eine WLTP-Reichweite von 429 Kilometern, mit dem großen Akku sind nach WLTP bis zu 600 Kilometer möglich. Der EV4 dürfte mit identischer Antriebstechnik etwas weiter kommen – die Limousinen-Form ist schlichtweg aerodynamischer.

Während der in Südkorea gebaute EV4 offenbar eine klassische Stufenheck-Limousine wird, könnte Kia seiner Limousine in Europa eine Fließheck-Variante zur Seite stellen – oder in Europa eventuell sogar komplett auf diese Variante setzen. Der Korean Car Blog hat Erlkönigbilder eines solchen Fahrzeugs veröffentlicht, das als „europaspezifisches EV4-Modell mit fünf Türen“ bezeichnet wird. Der abgelichtete Prototyp trägt ein Kennzeichen aus Groß-Gerau – im benachbarten Rüsselsheim befindet sich das europäische Entwicklungszentrum. Dieses Fahrzeug könnte im europäischen Kia-Werk im slowakischen Zilina gebaut werden, so der Bericht.

Mit der neuen Karosserie-Version wolle Kia „seine Präsenz im europäischen Automobilsektor“ stärken, was auch im Einklang mit Kias übergeordnetem Ziel stehe, sich auf dem globalen EV-Markt fest zu etablieren, so der Blog: „Diese Differenzierung erweitert die Auswahlmöglichkeiten der Verbraucher und kommt jenen entgegen, die eine Limousine einem SUV vorziehen, was Kias Attraktivität auf dem Markt für Elektrofahrzeuge erhöht.“

Es könnte sogar noch eine weitere Karosserie-Variante geben: Das spanische eMobility-Portal Forocoches electricos hat wiederum Erlkönigbilder eines Fahrzeugs veröffentlicht, das eine Art Crossover- oder Minivan-Version des EV4 zeigen könnte. Die Front wirkt sehr ähnlich zu dem Erlkönig des Fünftürers, das gesamte Fahrzeug scheint aber etwas höher zu sein – was gegen einen Kombi-Ableger der Limousine und eher für ein Crossover-Modell spricht. So oder so: Es dürfte sich um die praktischste Variante des EV4 mit dem größten Kofferraum handeln – Forocoches electricos tippt auf über 600 Liter bei rund 4,50 Metern Länge. Damit könnte das Modell perspektivisch den Niro EV beerben, der bisher als 400-Volt-Modell unter dem etwas längeren EV6 mit 800 Volt positioniert ist.

koreatimes.co.kr (Produktion Südkorea), thekoreancarblog.com (Fließheck-Erlkönig und mögliche Produktion in Slowakei), forococheselectricos.com (Crossover-Erlkönig)

3 Kommentare

zu „Kia EV4 könnte eigenen Europa-Ableger erhalten“
Andreas
07.08.2024 um 12:41
Die Fließheck-Variante sollte aerodynamisch deutlich günstiger sein, als der Sedan. Also größerer Kofferraum bei gleichzeitig weniger Verbrauch und deutlich mehr Reichweite. Ob der Verbrauch aber an den Ur-Ioniq heranreicht, ist offen. Auch weil der größere Akku mehr wiegt. Die gravimetrische Energiedichte einer aktuellen LFP-Batterie könnte aber an NMC vom Pionier-Ioniq durchaus heranreichen? Außerdem hält LFP länger. Insgesamt erhält man viel (Langstrecken/Familien-)Auto für sein Geld. Etwa verglichen mit einem ID.7, auch wenn dieser nächstes Jahr ein 800V SW-Update bekommt.
C. Brinker
08.08.2024 um 07:36
Bekommt der ID7 ein 800V System? Wäre zwar ein Traum, gibt es dafür Quellen?
Tom
07.08.2024 um 23:05
Ich stimme voll und ganz zu!

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