BYD stellt auch E-Limousine Seal auf neue Plattform um

BYD hat in China den neuen Modelljahrgang des rein elektrischen Seal eingeführt Der 2025er Seal ist nach dem Sea Lion 07 das zweite Modell auf Basis der e-Platform 3.0 Evo und startet zu Preisen ab 175.800 Yuan (knapp 22.500 Euro).

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Bild: BYD

Bei der e-Platform 3.0 Evo handelt es sich um die Weiterentwicklung der e-platform 3.0 – einer BYD-eigenen Elektro-Plattform, die die LFP-Zellen der ebenfalls BYD-eigenen „Blade Battery“ nutzt. Die Evo-Version soll sich durch ein höheres Maß an Integration, einen stärkeren Antriebsstrang und eine bessere Ladeleistung auszeichnen. Ein Beispiel: Statt des bisherigen 8-in-1-Antriebssystems nutzt die e-platform 3.0 einen 12-in-1-Antrieb, der also vier weitere Funktionen in die Einheit integriert.

Im Falle des Seal bedeutet der Wechsel auf die Evo-Version auch den Sprung von 400 Volt Systemspannung auf 800 Volt – diese Spannung hatte auch schon die alte e-platform 3.0 unterstützt, allerdings kam diese Version bei der Limousine nicht zum Einsatz. Die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent soll damit 25 Minuten betragen – bei einer 80,6 kWh großen Batterie.

Grundsätzlich gibt es zwei Batterie-Optionen: Der 61,4 kWh große Speicher ermöglicht eine Reichweite von bis zu 510 Kilometer im chinesischen Normtest CLTC. Mit dem 80,6-kWh-Akku sind bis zu 650 Kilometer mit dem Heckantrieb möglich, mit dem Allrad sind es 600 Kilometer – zu den Antrieben gleich mehr. Beide Batterien nutzen die Cell-to-Body-Technologie, bei der die Zellen nicht nur direkt in das Batteriepack integriert werden (Cell-to-Pack), sondern der Deckel des Batteriegehäuses zugleich auch der Innenraumboden ist – wegen dieser Doppel-Nutzung als Karosserieteil ist von Cell-to-Body die Rede.

ModellPreis
510 Standard Edition175.800 Yuan (22.450 Euro)
650 Long Range Edition189.800 Yuan (24.230 Euro)
650 Intelligent Driving Edition216.800 Yuan (27.680 Euro)
600 Allradantrieb Intelligent Driving Edition239.800 Yuan (30.6200Euro)

Der überarbeitete Seal nutzt neue Hochdrehzahl-Motoren mit bis zu 23.000 Umdrehungen pro Minute. Gesteuert werden sie über eine Leistungselektronik mit Siliziumkarbid-Halbleitern (SiC), um die Effizienz zu erhöhen. Das Basismodel verfügt über einen 170 kW starken Heckantrieb, mit der größeren Batterie sind es 230 kW. Die Topausstattung bietet einen 390 kW starken Allradantrieb. Diese Version kann in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen.

Die optischen Änderungen fallen eher gering aus, der Seal ist immer noch als solcher zu erkennen – neu ist etwa, dass nun auch am Heck das Kürzel BYD zu finden ist und nicht mehr der volle Schriftzug „Build your Dreams“. Der Seal ist weiterhin 4,80 Meter lang, 1,875 Meter breit, 1,46 Meter hoch und hat einen Radstand von 2,92 Metern. Das Interieur wurde ebenfalls etwas aufgewertet, zudem ist nun das verbesserte „Disus-C“-Fahrwerksystem von BYD verfügbar. Und in den Top-Versionen beherbergt der Seal erstmals auch über einen Lidar-Sensor auf dem Dach, um weitere autonome Fahrfunktionen zu ermöglichen.

Ob und wann die überarbeitete Version des Seal auch in Europa verkauft wird, ist noch nicht bekannt. Auch zu den Preisen in den Übersee-Märkten gibt es noch keine Informationen.

Wie das Portal Car News China schreibt, sollte der Seal im Zuge der Modellpflege in Seal 07 EV umbenannt werden, um sich in die aktuelle BYD-Namensgebung einzufügen – analog zum Sea Lion 07 EV. In einer Umfrage kam jedoch offenbar heraus, dass BYD-Kunden den bekannten Namen Seal weiter bevorzugen. Parallel zum rein elektrischen Seal wurde auch der Plug-in-Hybrid Seal 07 DM-i vorgestellt – hier hat BYD die 07 in die Modellbezeichnung aufgenommen.

cnevpost.com, carnewschina.com (beide Seal EV), carnewschina.com (Seal 07 DM-i)

10 Kommentare

zu „BYD stellt auch E-Limousine Seal auf neue Plattform um“
Patrik Schürmann
09.08.2024 um 17:48
Gute Preise, nicht so wie die überteuerten Deutschen
Markus
12.08.2024 um 11:48
Das Durchschnittsgehalt ist halt auch weitaus geringer. Sollte man bei aller, teils natürlich auch berechtigter, Kritik nicht vergessen.
Dixi K
09.08.2024 um 18:46
Einfach paar Lidar Sensoren hinzufügen und schon klappt es mit dem Autonomen fahren
Uwe Bosse
18.09.2024 um 20:38
Die Sensoren und Micro-Kameras (unauffällig außen in die Karosserie integriert) sind zwar fürs autonome Fahren wichtig, aber sie übernehmen nicht die Steuerung des Fahrzeugs. Das geht nicht ohne KI, welche für solche Zwecke schon vor Jahren entwickelt wurde (leider noch nicht ganz fehlerfrei, wie sich bei Tesla herausstellte).
Dixi K
19.09.2024 um 06:01
Sarkasmus
Stephan
09.08.2024 um 23:11
V2G?
Uwe Bosse
10.08.2024 um 17:33
Über Technik-Änderungen und ein Facelift informiert sein ist grundsätzlich nützlich. Nun möchten die europäischen BYD-Vertriebsstellen erstmal eine nennenswerte Absatz-Stückzahl erreichen und die schon überproduzierte Fahrzeugmenge abbauen. Wie überall, ist Weiterentwicklung eigentlich schon guter Sachen sinnvoll, da vor allem hierzulande noch unberechtigte Zurückhaltung gegenüber E-Autos verbreitet ist.
C. Brinker
12.08.2024 um 08:35
Optisch für mich nach wie vor sehr ansprechend, bislang bei vielen BYDs das Problem mit der Ladekurve; wenn das BYD in den Griff bekommt, wäre das ein großer Schritt für diese Marke. 25 Minuten Ladedauer sind zwar nicht das, was die EMP Plattform von Hyundai kann, aber liegt in einem definitiv praxistauglichlichen Bereich. Bin auf die ersten Tests gespannt.
Helmut Over
01.09.2024 um 12:56
Wann kommt der BYD Seal 2025 nach Deutschland, Europa?
Uwe Bosse
18.09.2024 um 20:46
Genau wie beim HAN, der jetzt ebenfalls ein Facelift erhalten hat, wurden Bilder schon veröffentlicht. Jetzt kommt es darauf an, wieviel vor dem Facelift produzierte Fahrzeuge noch auf Halde stehen. Denn die sollen natürlich erstmal verkauft werden.

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