VinFast bereitet Markteinführung des VF 6 in Europa vor

Der vietnamesische E-Auto-Hersteller VinFast kündigt an, sein Modell VF 6 noch in diesem Jahr in Europa auf den Markt zu bringen. Das kompakte Crossover-SUV gesellt sich damit zum größeren VF 8, dessen Auslieferungen im Mai begonnen haben.

vinfast vf 6 2024
Bild: VinFast

VinFast kündigt an, dass der VF 6 die Produktpalette ergänzen soll, die „in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden erhältlich ist“. Somit sind wohl die ersten Märkte für die Einführung des Kompaktstromers benannt. Der VF 6 solle dort „als äußerst attraktives Angebot für europäische Käufer verfügbar“ gemacht werden, schreiben die Vietnamesen in einer uns per E-Mail vorliegenden Mitteilung. Konkrete Preise nennt VinFast aber noch nicht.

Mit 4,29 Metern ist das Modell in etwa so lang wie ein VW ID.3 – mit einer Breite von 1,82 Metern und einer Höhe von 1,59 Metern entsprechen auch diese Maße bis auf wenige Zentimeter dem VW-Kompaktstromer. Der Radstand beträgt 2,73 Meter. Die LFP-Batterie wird mit 59,6 kWh angegeben, es wird aber nicht spezifiziert, ob es sich hierbei um einen Brutto- oder Netto-Wert handelt.

Wie auch schon die beiden bekannten Modelle VF 8 und VF 9 gibt es den VF 6 in zwei Varianten, Eco und Plus genannt. IM VF 6 Eco treibt ein 130 kW starker E-Motor mit maximal 250 Nm Drehmoment die Vorderräder an, damit sollen 410 Kilometer nach WLTP möglich sein. Der VF 6 Plus ist mit 150 kW und 310 Nm etwas stärker, kommt damit aber nur 379 Kilometer weit. Ein weiterer Unterschied: Das Basis-Modell steht auf 17-Zöllern, der Plus auf 19-Zöllern. Neben den beiden gängigen Varianten soll es auch eine Launch Edition in der stärkeren Motorisierung geben. Für alle Versionen gilt eine vergleichsweise lange Garantie über sieben Jahre beziehungsweise 160.000 Kilometer.

Auf seinem Heimatmarkt öffnete VinFast die Bestellbücher für den VF 6 im vergangenen Oktober. Vor dem Marktstart in Europa betont das Unternehmen das „moderne europäische Design“ des Fahrzeugs, das „für Europa optimiert wurde“. Das Design des VF 6 ist konkret von Torino Design in Italien entworfen worden. Es zeichnet sich u.a. durch den schon bei anderen VinFast-Stromern angewandten flügelförmigen LED-Streifen an der Front aus. Mit welchen sonstigen Features der Crossover auf die hiesige Kundschaft angepasst wurde, gibt das Unternehmen nicht an.

Interessant wird, ob VinFast die Einführung des VF 6 besser hinbekommt als die des VF 8. Denn bei Letzterem startete der vietnamesische E-Auto-Hersteller die ersten Auslieferungen an Kunden – jedenfalls in Deutschland – abseits der Öffentlichkeit: Die „Automobilwoche“ stellte im Frühjahr fest, dass VinFast seit Jahresbeginn erste Exemplare des VF8 für die interne Nutzung auf deutsche Straßen gebracht und im Mai auch mit Auslieferungen an Kunden begonnen hatte. Eine offizielle Ankündigung erfolgte nicht, obwohl VinFast sonst nicht um Pressemitteilungen verlegen ist. Die Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamt wies Ende April ad-hoc 21 in Deutschland zugelassene VF8-Exemplare aus. „Diese Fahrzeuge sind für die interne Nutzung und Kundentestfahrten bestimmt“, ließ VinFast dazu auf Nachfrage verlauten. Und weiter: „Wir freuen uns, anzukündigen, dass die ersten Auslieferungen von VinFast-Elektrofahrzeugen an Kunden im Monat Mai beginnen werden.“

Damit vollzog VinFast endlich den immer wieder verschobenen Marktstart in Deutschland: Für den VF 8 hatte das Unternehmen ursprünglich das vierte Quartal 2022 angepeilt. Nachdem der verschobene Termin im ersten Quartal 2023 ebenfalls nicht gehalten werden konnte, wurde zuletzt das dritte Quartal 2023 und anschließend das vierte Quartal 2023 genannt. Ohne, dass sich etwas tat.

VinFast wurde 2017 gegründet und stellte zunächst Verbrennerautos her, begann aber bereits 2021 mit dem Bau von Elektrofahrzeugen. Als Grund für den Positionswechsel wurde in einer begleitenden Mitteilung Anfang des Jahres darauf verwiesen, dass nach dem Eintritt auf den nordamerikanischen Markt der Zeitpunkt gekommen sei, die Führung des Unternehmens weiterzuentwickeln. VinFast hatte Mitte August 2023 über einen SPAC-Deal an der US-Börse debütiert. Zum Börsenstart noch mit 85 Milliarden Dollar bewertet, brachte es VinFast laut „Manager Magazin“ Anfang Januar auf gerade noch 16,4 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung.

Quelle: Infos per E-Mail

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