Goldhofer baut 14 E-Flugzeugschlepper für Münchner Flughafen

Goldhofer hat einen Rahmenvertrag mit der EFM GmbH abgeschlossen, der bis zum Jahr 2028 die Auslieferung von 14 Elektro-Flugzeugschleppern des Typs Phoenix E für den Münchener Flughafen vorsieht. Für Goldhofer ist es die erste Bestellung in solch einer Größenordnung.

Bei der Phoenix-Baureihe handelt es sich um stangelose Flugzeugschlepper, die das Bugrad des Flugzeugs umfassen und anheben. Der Phoenix E ist der erste Batterie-elektrische Repräsentant dieser Baureihe. Kunden stehen bei dem Modell laut Goldhofer „verschiedene Batteriekonfigurationen und ein leistungsstarkes Antriebssystem“ zur Auswahl. Näher präzisiert werden die technischen Daten in der Mitteilung  der Memminger allerdings nicht.

Bereits aus früheren Ankündigungen ist aber bekannt, dass der Phoenix E wie seine konventionell angetriebenen Schwestermodelle Flugzeuge bis zu einem Abfluggewicht von 352 Tonnen bewegen kann, also auch Großraumjets. Er soll „aufgrund seiner Leistungsfähigkeit sogar für Maintenance-Tows mit bis zu 32 km/h einsetzbar“ sein. Das Thermomanagement erlaube zudem „sehr kurze Ladezeiten“.

Ein erstes Exemplar des Elektro-Flugzeugschleppers war in München testweise schon seit Januar 2021 im Einsatz, weitere Tests fanden laut Goldhofer in Wien, Zürich und Los Angeles statt. Ende 2021 wurde dann das erste Kundenfahrzeug ausgeliefert – und zwar an den Frankfurter Flughafen. Ein zweites folgte dort ein Jahr später. Goldhofer-Vorstandsvorsitzender Matthias Ruppel, betont in seiem Statement das große Auftragsvolumen der EFM-Bestellung: „Die Zusammenarbeit mit der EFM GmbH unterstreicht unsere Position als Technologieführer im Bereich der E-Mobility. Wir sind stolz darauf, mit unseren Phoenix E-Schleppern einen entscheidenden Beitrag zum emissionsfreien Ground Support zu leisten und damit die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen.”

Die Goldhofer AG sitz in Memmingen und ist ein Fertigungsspezialist für Schwerlast- und Spezialtransportfahrzeuge sowie Ground Support Equipment. Ein starker Fokus des Unternehmens liegt eigenen Angaben zufolge in der Entwicklung und Konstruktion von sowohl konventionellen als auch stangenlosen Flugzeugschleppern, Flugzeugbergesystemen sowie Gepäck- und Cargoschleppern.

EFM-Geschäftsführer Jörg Abel kommentiert die Auftragsvergabe wie folgt: „Die erneute Investition in Fahrzeuge von Goldhofer markiert einen weiteren Meilenstein für die zukunftsweisende Bodenabfertigung am Flughafen München durch die EFM GmbH. Als Pionier im Bereich des emissionsfreien Ground Supports ist es unser Ziel, die Zukunft des Ground Supports nachhaltig zu gestalten. Die Phoenix E-Schlepper von Goldhofer sind ein wertvoller Beitrag zu diesem Vorhaben und werden uns dabei unterstützen, unsere Vision einer grünen Zukunft zu verwirklichen.”

Die EFM GmbH bezeichnet sich selbst als Spezialist für das Rangieren, Enteisen und Klimatisieren von Flugzeugen. Das 1992 gegründete Unternehmen beschäftigt in seinem operativen Geschäft aktuelle gut 150 Mitarbeitende und realisiert nach eigenen Angaben jährlich mehr als 200.000 Rangiervorgänge und bis zu 15.000 Enteisungen.

goldhofer.com

1 Kommentar

zu „Goldhofer baut 14 E-Flugzeugschlepper für Münchner Flughafen“
Sven
13.08.2024 um 09:27
Kleine Anmerkung: der Launching Customer Ende 2021 war eine Lufthansa-Tochtergesellschaft, die am Frankfurter Flughafen sitzt und mittlerweile sechs dieser Fahrzeuge betreibt. Oben im Text könnte man denken, dass die Flughafengesellschaft Fraport der Betreiber ist. Dem ist nicht so.

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