Human Horizons wohl kurz vor der Insolvenz

Human Horizons, die Muttergesellschaft der chinesischen Luxus-Elektrofahrzeugmarke HiPhi, droht die Insolvenz. Das Unternehmen hat nun sechs bis neun Monate Zeit, um zusammen mit einem Insolvenzverwalter den Betrieb zu sichern und die nötigen Gelder aufzutreiben.

Bild: HiPhi

Auch wenn bereits ein Insolvenzverwalter involviert ist, handelt es sich noch um eine sogenannte Vorumstrukturierungsphase. In dieser Phase, die sechs Monate dauert und bei Bedarf um drei Monate verlängert werden kann, muss Human Horizons mit den Insolvenzverwaltern zusammenarbeiten, um Vermögenswerte zu schützen, den Betrieb umsichtig zu führen und strategische Investoren anzuziehen. Dieser Zeitraum wird als letzter Versuch angesehen, den vollständigen Bankrott zu vermeiden.

Der Ablauf ist grob mit einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung nach dem deutschen Recht zu vergleichen: Das Management bleibt aktiv und in Verantwortung, wichtige Entscheidungen müssen aber vom Insolvenzverwalter abgesegnet werden. So soll etwa verhindert werden, dass noch Geld aus dem Unternehmen gezogen wird, bevor es zu einem regulären Insolvenzverfahren kommt. Das Unternehmen bekommt aber noch die Chance, in einer Art Gläubigerschutz Investoren zu suchen und den Betrieb für die Zukunft neu aufzustellen.

Die Human-Horizons-Marke HiPhi hatte zunächst mit sehr extravaganten Elektroautos für Aufsehen gesorgt und später mit dem HiPhi Y einen Model-Y-Konkurrenten vorgestellt – die Modelle X und Z waren in Deutschland bereits bestellbar. Im Februar 2024 musste HiPhi jedoch bereits die Produktion einstellen, damals war von einer sechsmonatigen Pause die Rede. Später gab es Hoffnungszeichen in Form eines angeblichen Interesses von Changan und auch einer in Hongkong ansässigen Organisation. Doch ein Deal wurde offenbar nie abgeschlossen. Statt nach der sechsmonatigen Pause die Produktion wieder aufzunehmen, sieht es nun eher nach einem dauerhaften Ende aus.

Denn vor wenigen Tagen hat das Volksgericht der Wirtschafts- und Technologieentwicklungszone Yancheng einem Antrag auf Umstrukturierung stattgegeben. Mit dieser Entscheidung hat das Gericht auch bestätigt, dass Human Horizons seine Schulden (die laut Car News China die Vermögenswerte vom 30. April 2024 übersteigen) nicht mehr begleichen kann. Da das Gericht aber Umstrukturierungspotenzial bei dem Unternehmen sieht, wurde dem Antrag stattgegeben – anstatt direkt das Insolvenzverfahren zu eröffnen.

carnewschina.com

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