Britisches Schnelllade-Startup Gaussion bekommt 10,9 Millionen Euro

Gaussion, ein auf die Entwicklung von Schnellladetechnologie für Batterien spezialisiertes Spin-off des University College London, hat seine Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 10,9 Millionen Euro abgeschlossen. Gaussion hat eine Lösung entwickelt, die die Batterieleistung mithilfe eines externen Magnetfelds während der Lade- und Entladezyklen verbessern soll.

gaussion founders
Bild: Gaussion

Das von Tom Heenan und +Chun Tan gegründete Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, das seit langem bestehende Problem der Ladegeschwindigkeit zu lösen, das laut dem Unternehmen nach wie vor eine Hürde für die Masseneinführung von Elektrofahrzeugen für den Personen- und Nutzfahrzeugverkehr darstelle. Schließlich erwarten viele Fahrer von Verbrennerfahrzeugen, dass ihr Fahrzeug nach einem Umstieg auf ein Elektroauto genauso schnell mit Strom „betankt“ werden kann wie ein Verbrenner mit Benzin oder Diesel.

Auf seiner Website erklärt das Startup, dass seine Technologie den Batterieproduzenten die Herstellung von Batterien ermöglichen könnte, die einen durchschnittlichen Elektroautofahrer in weniger als 10 Minuten mit einer Wochenladung für 200 Meilen (320 Kilometer) versorgen.

Nach Angaben des Startups sei das Schnellladen von Batterien mit herkömmlicher Elektrochemie oft unvorhersehbar und könne die Zellen beschädigen, während Technologien der nächsten Generation wie Festkörperelektrolyte ihre Entwicklungsziele (bisher) immer wieder verfehlt haben.

Tom Heenan, der CEO des Unternehmens, glaubt, dass die Technologie von Gaussion diese Herausforderung überwinden kann: „Bei vielen Anwendungen beobachten wir, dass die Bemühungen um eine schnelle Elektrifizierung aufgrund der Kosten für die Anhebung der Leistungsgrenze von Batterien verzögert oder blockiert werden.“

Deshalb hat Gaussion eine Lösung entwickelt, die die Batterieleistung durch den Einsatz eines externen Magnetfelds während der Lade- und Entladezyklen radikal verbessert, um ein schnelles Aufladen durch die Steuerung von Ionen innerhalb der vorhandenen Batteriezellen zu ermöglichen. Das Magnetfeld verringert auch die Zelldegradation und verlängert die Lebensdauer der Batterie. „Die magnetische Verstärkung hingegen könnte schrittweise Verbesserungen für alle Chemien, Formate und Anwendungen bieten und so die Elektrifizierung erschwinglich machen, ohne Kompromisse bei Kosten oder Leistung einzugehen“, sagt Heenan.

„Der Ansatz von Gaussion zielt darauf ab, den Lösungsraum durch die Einführung einer neuen Variable zu erweitern, anstatt bestehende Technologien zu verdrängen oder zu ersetzen“, sagt Alexei Andreev vom Lead-Investor Autotech Ventures. „Sie nutzen die Fortschritte der aktuellen Batteriezellengiganten und wenden ein externes Magnetfeld an, um die Leistung etablierter Batterietechnologien zu verbessern, ohne deren Kernkomponenten zu verändern. Wir sehen enorme Chancen in einer Vielzahl von Märkten.“

Mit einem weltweiten Portfolio von Patenten und Patentanmeldungen will Gaussion die Batterieindustrie revolutionieren und eine praktikable und skalierbare Lösung anbieten, um die wachsende Nachfrage nach effizienteren und leistungsfähigeren Energiespeichersystemen zu befriedigen. Diese Innovation ist vielversprechend für eine breite Palette von Anwendungen, einschließlich der Elektrifizierung des Verkehrs, der Baumaschinen, des Bergbaus und der Energiespeicherung in Privathaushalten.

Dennis Atkinson, Investor bei BGF, kommentiert: „Gaussion ist ein innovatives Unternehmen, das eine einzigartige Lösung für eines der drängendsten Probleme im Bereich der EV-Batterien entwickelt hat. Die bisherigen starken Fortschritte, die von einem außergewöhnlichen Team erzielt wurden, unterstreichen das Potenzial ihrer Technologie, und wir freuen uns, dass Autotech nun an dieser Reise teilnimmt.“

eu-startups.com, uktech.news

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