Windenergie auf hoher See: Parkwind testet Offshore-Laden für Schiffe

Der belgische Windpark-Entwickler Parkwind hat erstmals ein Offshore-Ladesystem für Schiffe demonstriert. Die am Windpark Nobelwind errichtete Anlage erlaubt es Wartungsschiffen, trotz in der Nordsee an dieser Stelle vorherrschender Meeresströmungen lokal erzeugte Windenergie zu laden.

parkwind mrj offshore ladestation e schiffe nordsee 2024
Bild: Parkwind

Der Windpark Nobelwind liegt etwa 47 Kilometer vor der belgischen Küste in der Nordsee und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 20 Quadratkilometern. Zu der Anlage gehören 50 Turbinen. Wie Parkwind mitteilt, verfügt der Offshore-Park nun an seinem Umspannwerk zudem über ein Schiffsladesystem von MJR Power & Automation, um Ladevorgänge mit lokal erzeugter Windenergie zu demonstrieren. Geladen werden die Wartungsschiffe, die im Betrieb des Windparks eingesetzt werden. Die Schiffe werden dazu über einen automatischen An- und Abkopplungsprozess an ein Ladekabel angeschlossen.

Das Ladesystem ist laut Parkwind für Crew Transfer Vessels (CTV) mit einer Ladeleistung von bis zu 2 MW und für Service Operation Vessels (SOV) mit einer Ladeleistung von bis zu 8 MW konzipiert. „Die Technologie, die vom britischen Partner MJR entwickelt und in Zusammenarbeit mit Parkwind integriert und eingesetzt wurde, ermöglicht es Schiffen, sich mit dem Ladekabel zu verbinden und während des Ladevorgangs an Ort und Stelle zu bleiben, ungeachtet der Meeresströmungen“, führt Parkwind aus.

Die Installation des Ladesystems erfolgte am Offshore-Umspannwerk des Windparks. Die Überführung per Schiff und die Montage per Kran dauerte dem Betreiber zufolge zwei Tage.Technikpartner MJR verantwortete dabei die gesamte elektrische und mechanische Schnittstellentechnik zur Installation des Systems, während Parkwind die Offshore-Logistik und die elektrische Schnittstelle zur Verfügung stellte. Die ersten Demonstrationen erfolgen dem Duo zufolge erfolgreich.

Kristof Verlinden, Head of O&M bei Parkwind, kommentiert: „Wir sind bestrebt, alle unsere Aktivitäten so nachhaltig wie möglich zu gestalten, und dies ist ein Wendepunkt für unsere Wartungsschiffe, die nun bei ihrer Arbeit direkt auf grüne Energie aus unseren Windturbinen zugreifen können. Der Versuch hat gezeigt, dass das System Strom aus einem Windpark sicher und ohne Unterbrechung des Betriebs auf die Schiffe übertragen kann.

Paul Cairns, geschäftsführender Direktor von MJR, lobt die Vision von Parkwind und interpretiert den Vorstoß als Beweis für „die besonderen Fähigkeiten von MJR Power & Automation und seinen zuverlässigen Partnern Blackfish Engineering Design und Tidal Transit im Bereich der Meeres- und Offshore-Technik“. MJR wolle nun die aus den Versuchen gewonnenen Erkenntnisse in die erste kommerzielle Offshore-Ladesystemlieferung einfließen lassen, die für das erste Quartal 2025 geplant ist.

interestingengineering.com, marineinsight.com, yahoo.com, parkwind.eu

1 Kommentar

zu „Windenergie auf hoher See: Parkwind testet Offshore-Laden für Schiffe“
erfahrer
14.08.2024 um 08:33
Sehr gut. Der erst Offshore Ladepark ist dann nicht mehr weit. ;-) Gerade U-Boote habe bekanntlich große Akkus serienmäßig ;-) Doch auch Fischerboote können ihre Kühlkette damit Diesel reduzieren ;-)Bravo die Pioniere für Klimaschutz sind Innovativ und Handlungsstark

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert