Nikola verbucht über 133 Millionen Dollar Quartalsverlust

Der US-amerikanische E-Lkw-Hersteller Nikola bleibt in der Verlustzone. Im zweiten Quartal konnte das Unternehmen zwar den Umsatz deutlich steigern. Dieser umfasst aber immer noch nur einen kleinen Teil des Fehlbetrags, der in der Bilanz steht.

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Bild: Nikola Motor

Konkret betrug der Umsatz im Q2 31,3 Millionen US-Dollar (28,4 Millionen Euro), was gegenüber dem ersten Quartal eine Steigerung um 318 Prozent bedeutet. Unterm Strich steht jedoch ein Netto-Verlust von 133,7 Millionen Dollar (121,5 Millionen Euro) im zweiten Quartal. Für das erste Halbjahr weist Nikola einen Netto-Verlust von 281,4 Millionen Dollar (255,7 Millionen Euro) bei einem Umsatz von 38,8 Millionen Dollar (35,25 Millionen Euro) aus.

Das sind zwar immer noch enorme Summen, aber eine spürbare Verbesserung zum Vorjahr: 2023 lag der Umsatz nach sechs Monaten bei 26 Millionen Dollar und es stand ein Verlust von 387 Millionen Dollar in der Bilanz.

Bis zu einem finanziellen Turnaround dürfte es zwar noch etwas dauern, aber das Unternehmen stimmt positiv, dass der Vertrieb langsam anzieht. Im zweiten Quartal konnte Nikola 72 Brennstoffzellen-Lkw verkaufen, was nicht nur die Obergrenze der Prognose übertrifft, sondern auch ein Plus von 80 Prozent zum ersten Quartal bedeutet. In den drei Quartalen seit Beginn der Serienproduktion konnte Nikola 147 FCEV im Großhandel verkaufen.

Q2 2024Q2 2023H1 2024H1 2023
Produktion773312096
Absatz734511376
Umsatz31,319 Mio. $15,362 Mio. $38,816 Mio. $26,039 Mio. $
Netto-Ergebnis-133,674 Mio. $-217,828 Mio. $-281,396 Mio. $-386,922 Mio. $
EBITDA-109,396 Mio. $-125,068 Mio. $-213,427 Mio. $-228,756 Mio. $

In der Bilanz wird künftig auch ein weiterer Posten auftauchen: Nikola verkauft jetzt Emissions-Zertifikate an andere Hersteller, die die Emissionen ihrer Fahrzeuge ausgleichen müssen. „Wir haben in diesem Quartal unseren ersten Verkaufsvertrag für NOx- und PM-Gutschriften abgeschlossen. Wir erwarten, dass diese Einnahmequelle mit steigendem Volumen in jedem Modelljahr wachsen wird“, heißt es in der Mitteilung.

Auch bei dem 2023 verkündeten Rückruf aller 209 ausgelieferten Batterie-Lkw gibt Nikola ein Update. Man sei auf Kurs, das Rückrufprogramm bis Ende 2024 abzuschließen. „Das Feedback zu zurückgegebenen Einheiten war durchweg positiv und die Kunden erhalten weiterhin drahtlose Updates“, so Nikola. Das Unternehmen hatte im August 2023 seine BEV-Lkw zurückgerufen, nachdem es zu Bränden der Fahrzeuge gekommen war. Offenbar war ein Leck im Kühlmittel-Kreislauf des Batteriepakets die Ursache.

Der Fokus von Nikola liegt ohnehin auf den Brennstoffzellen-Lkw. Das Unternehmen gibt an, dass die FCEV-Lkw in Kundenhand bereits mehr als 550.000 Meilen (885.000 Kilometer) zurückgelegt haben und dabei auf einen Verbrauch von 7,2 Meilen pro Kilogramm Wasserstoff gekommen sind. Das entspricht umgerechnet 11,58 Kilometer pro Kilogramm oder rund 8,6 Kilogramm Wasserstoff auf 100 Kilometer, um in der in Europa üblichen Verbrauchsangabe zu bleiben.

„Wir sind der Katalysator für die Disruption des Klasse-8-Lkw-Verkehrs, um die Emissionsfreiheit zur Realität werden zu lassen“, sagt Steve Girsky, Präsident und CEO von Nikola. „Wir sind der einzige Erstausrüster mit FCEV der Klasse 8, die heute in Nordamerika kommerziell verfügbar sind. Unsere Lkws werden jeden Tag von den Endnutzern der Flotten im Gütertransport und bei der Auslieferung an ihre Kunden auf die Probe gestellt. Das Q2 ist ein Beispiel dafür, wie wir uns der Schnittstelle zwischen Mission und Realität nähern und wie Nikola an vorderster Front den Kurs vorgibt.“

nikolamotor.com

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