350 US-Bürgermeister wollen 50 Prozent ihrer Flotten elektrifizieren

Die Initiative Climate Mayors („Klimabürgermeister“) wurde vor zehn Jahren von US-Bürgermeistern gegründet, die den Klimawandel als ernsthaftes Problem sehen. Nun haben rund 350 Bürgermeister aus der Initiative das gemeinsame Ziel formuliert, bis 2030 die Hälfte der städtischen Fuhrparks elektrifizieren zu wollen.

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Bild: Climate Mayors

Die Initiative könnte dazu führen, dass schätzungsweise 80.000 bis 100.000 neue Elektroautos für kleine und mittelgroße Kommunen auf die Straße kommen und im Laufe der Lebensdauer der Fahrzeuge fast eine Million Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Doch nicht nur die Fuhrparks wollen die Klimabürgermeister elektrifizieren, ein wesentlicher Schwerpunkt des Bündnisses liegt auch auf der Ladeinfrastruktur. Die Teilnehmer wollen die Anzahl der Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in ihren Gemeinden bis 2035 um 500 Prozent erhöhen. Dabei sehen die Klimabürgermeister einen gleichberechtigten Zugang zu Ladestationen als entscheidend für einen Übergang ins elektrische Zeitalter an. Deshalb wollen sie 450.000 Ladestationen für die öffentliche und kommunale Nutzung installieren – wobei mindestens 40 Prozent der Ladeinfrastruktur benachteiligten Gegenden zugutekommen sollen.

„Dieses Engagement für die Elektrifizierung unterstreicht nicht nur unser Bestreben, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, sondern zeigt auch, wie wichtig ein parteiübergreifendes Vorgehen gegen den Klimawandel ist“, sagt John Giles, Bürgermeister von Mesa im US-Bundesstaat Arizona. „Durch die Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg können die Klimabürgermeister bedeutende Fortschritte auf dem Weg zu einer sicheren, nachhaltigen und wohlhabenden Zukunft erzielen. Die Einführung von Elektrofahrzeugen wird unserer Gemeinde langfristige Vorteile bringen, und wir sind stolz darauf, diesen wichtigen Übergang gemeinsam anzuführen.“

In der Pressemitteilung der Initiative kommen einige Bürgermeister kleinerer Städte zu Wort. Aber auch einige bekannte Metropolen sind dabei: Miami, New Orleans, Portland und Seattle. In solchen Städten sind die Flotten naturgemäß deutlich größer als in kleineren Orten, so dass diese Großstädte besonders ins Gewicht fallen.

Beispielsweise sagt Bruce Harrell, Bürgermeister von Seattle: „In Seattle verfolgen wir einen mehrgleisigen Ansatz, der sich an den Bedürfnissen unserer Einwohner und Gemeindemitglieder orientiert, um sicherzustellen, dass die Nutzung und das Aufladen von Elektrofahrzeugen für alle zugänglich ist. Wir führen Dutzende neuer Ladestationen am Straßenrand ein, bieten Rabatte für das Aufladen in Mehrfamilienhäusern und erweitern die Nutzung von Lastenfahrrädern durch Unternehmen für die städtische Zustellung. Diese Initiativen, die sich an den ehrgeizigen Zielen von Seattles Transportation Electrification Blueprint orientieren, führen uns in eine sauberere, grünere Zukunft. Gemeinsam mit anderen Klimabürgermeistern setze ich mich für eine schnellere Reduzierung der Klimaemissionen ein, konzentriere mich auf Klimagerechtigkeit für diejenigen, die am meisten von Umweltschäden betroffen sind, und unterstütze die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden in Seattle.“

Im Jahr 2019 riefen die Klimabürgermeister bereits die EV Pooled Purchasing Collaborative ins Leben, um Städte bei der Elektrifizierung ihrer Flotten und der Planung von Ladevorgängen für E-Fahrzeuge zu unterstützen. Seitdem haben sich mehr als 250 Gemeinden, Landkreise, Verkehrsbetriebe, Hafenbehörden sowie Hochschulen und Universitäten zum Kauf von über 4.000 E-Fahrzeugen verpflichtet.

climatemayors.org, linkedin.com

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