Flixbus erprobt E-Reisebus von Yutong zwischen London und Cambridge

Flixbus hat diese Woche testweise eine weitere Elektro-Route in sein britisches Angebot aufgenommen. Für die kommenden sechs Wochen pendelt ein Batterie-elektrischer Reisebus zwischen London und Cambridge. Die Entfernung zwischen beiden Busstopps beträgt rund 100 Kilometer.

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Bild: Flixbus

Bei der Erprobung des E-Reisebusses handelt es sich bereits um das zweite Projekt dieser Art in Großbritannien. Von März bis Juni hatte Flixbus schon einen elektrischen Fernbus-Dienst zwischen England und Wales eingeführt – konkret führte die Route von London und Bristol in England nach Newport in Südwales. Zum Einsatz kam dabei ein zwölf Meter langer Yutong TCe12 mit 46 Sitzplätzen.

Beim nun initiierten Test zwischen London und Cambridge kommt ebenfalls ein elektrischer Yutong zum Einsatz, aber eine längere Variante. Der Yutong Gte14 ist 14 Meter lang und bietet 59 Sitzplätze. Die Reichweite beträgt dem Hersteller zufolge dank einer 563-kWh-Batterie an Bord rund 300 Meilen, umgerechnet rund 480 Kilometer. Das von Importeur Pelican Yutong zur Verfügung gestellte Fahrzeug soll zwischen London und Cambridge pro Tag zwei Hin- und Rückfahrten schaffen, also rund 400 Kilometer zurücklegen.

Als Partner des Projekts sind die Firmen Whippet und Zenobē mit im Boot. Whippet ist nach Angaben von Flixbus ein führender Betreiber von Elektrobussen in Cambridge und unterhält dort sowohl den Universitäts-Busdienst Universal als auch lokale Buslinien. Zenobē hat sich als britischer Spezialisten für Elektrofahrzeug-Flotten und Batterieservices einen Namen gemacht. Durch die Partnerschaften wird Flixbus mit dem Elektro-Yutong stets im Whippet-Depot in Swavesey (nahe Cambridge) an eine von Zenobē bereitgestellter Ladeinfrastruktur aufladen. Außerdem erhält der Yutong ein Zenobē-Telematiksystem, um Daten über die Performance des Fahrzeugs und der Batterie zu sammeln.

Diese Informationen sind nach Angaben von Flixbus von entscheidender Bedeutung, um seine Strategie zur Ausweitung des elektrischen Busverkehrs in Großbritannien weiterzuentwickeln. Andreas Schörling, Geschäftsführer von FlixBus UK, kommentiert: „Nach dem Start des ersten Elektrobusdienstes in England und Wales freuen wir uns, einen weiteren emissionsfreien Dienst zu testen, während wir das größte Busnetz des Landes aufbauen.“

Die Muttergesellschaft Flix hat inzwischen in mehreren Märkten Pilotprojekte mit Elektrofahrzeugen absolviert. So wurde bereits 2022 in Portugal ein überregionaler Busverkehr mit Yutong-Elektrobussen getestet. Von 2018 bis 2019 war auch ein Elektro-Fernbus für den Anbieter zwischen Frankfurt am Main und Mannheim unterwegs – dabei handelte es sich jedoch um einen BYD C9. Und auch in den USA wurde testweise schon ein Batterie-elektrischer Langstreckenbus von MCI eingesetzt.

Und: Flixbus arbeitet beim überregionalen Verkehr ohne Abgasemissionen nicht nur an Projekten mit Batterie-elektrischem Antrieb. Das Unternehmen entwickelt seit 2021 auch gemeinsam mit den deutschen Zulieferern ZF und Freudenberg an Wasserstoff-betriebenen Bussen für den Überlandverkehr. Im Mittelpunkt des dreijährigen Projekts „HyFleet“ steht die Entwicklung von Brennstoffzellen, die einen Dauerbetrieb von mindestens 35.000 Stunden ermöglichen sollen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt sind Hybridisierungsstrategien für den Antriebsstrang, das so genannte „right-sizing“ zwischen Brennstoffzelle und Batterie. Im Rahmen des HyFleet-Projekts soll bis 2024 der erste Brennstoffzellen-betriebene Fernbus in Europa entwickelt werden – das Fahrzeug dürfte also bald vorgestellt werden.

Quelle: Info per E-Mail

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