Polestar 3 läuft nun auch in den USA vom Band

Polestar hat mit der Produktion des Polestar 3 im US-Werk in South Carolina begonnen. Das E-SUV ist damit der erste Polestar, der auf zwei Kontinenten produziert wird. Die US-Produktion ist aber keine Abkehr von China: In Nanjing hat Polestar Technology jetzt seinen Hauptsitz eröffnet.

Bild: Polestar

Zunächst aber zum Polestar 3: Das Werk in South Carolina fertigt das E-SUV für Kunden in den USA und Europa und ergänzt damit die seit Februar 2024 laufende Produktion im chinesischen Chengdu. Die US-Produktion ist aber keine Reaktion auf die Sonderzölle der EU auf die Einfuhr von Elektroautos aus China, sondern war bereits davor geplant – eine Vollproduktion mit Karosseriebau, Batterie-Lieferketten und weiteren Zulieferteilen wird nicht innerhalb weniger Wochen oder Monate aufgezogen, sondern bedarf jahrelanger Planung.

Die US-Produktion findet nicht in einem Polestar-eigenen Werk statt oder wie in China in einer Fabrik der Konzernmutter Geely, sondern bei Volvo. In Ridgeville nahe Charleston in South Carolina betreiben die Schweden seit einigen Jahren ein Werk. Dort wurde zunächst das Verbrenner-Modell S60 gebaut, inzwischen läuft dort auch das elektrische Flaggschiff-SUV EX90 vom Band. Mit jenem EX90 teilt sich der Polestar 3 die Plattform und weite Teile der Technik.

Vorgestellt hatte die schwedisch-chinesische Marke ihr erstes E-SUV schon im Oktober 2022. Eigentlich sollte die Fertigung 2023 anlaufen, Software-Probleme haben die Serienproduktion des Polestar 3 und des Schwestermodells Volvo EX90 jedoch verzögert. Ursprünglich sollte der Polestar 3 ab Mitte 2023 in Chengdu vom Band laufen. Das hatte sich bis auf Februar 2024 verzögert.

Kurz die wichtigsten Daten zu dem Fahrzeug: Das erste von Anfang an als Polestar konzipierte Modell leistet in der Dual-Motor-Version 360 kW bei einem maximalen Drehmoment von 840 Nm. Mit dem optionalen Performance Paket beträgt die Gesamtleistung 380 kW und 910 Nm. Im Juni hat Polestar eine Heckantriebs-Version mit 220 kW Leistung als Basismodell vorgestellt – in Deutschland sinkt damit der Einsteigspreis auf unter 80.000 Euro. Die Batterie kommt bei allen drei Antrieben nominal auf 111 kWh. Geladen wird der Polestar 3 über einen 11-kW-AC-Onboardcharger oder per DC mit bis zu 250 kW. Wie der EX90 wird auch der Polestar 3 mit seinem Ladegerät für bidirektionales Laden ausgerüstet sein. Damit gibt es künftig die Möglichkeit, auch Vehicle-to-Grid-Funktionen anzubieten.

„Die Produktion des Polestar 3 in den USA ist für uns ein entscheidender Schritt. Jetzt bieten wir unseren Kunden in Amerika einen Elektro-SUV an, der in Amerika gebaut wird. Der Export des in South Carolina produzierten Polestar 3 nach Europa wird unser Geschäft in größerem Umfang stärken“, sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath. „Der Polestar 3 hat hervorragende Kritiken von den weltweiten Automobilmedien erhalten und das Interesse der Kunden an Probefahrten ist groß.“ 

Polestar bekräftigt zudem, das eigene „Fertigungsspektrum“ weiter zu diversifizieren. Ab Mitte 2025 soll der Crossover Polestar 4 auch in Südkorea gebaut werden. Erstmals angekündigt wurde die Produktion beim Auftragsfertiger Renault Korea Motors in Busan im November 2023. Der Polestar 4 auf Basis der Geely-Plattform SEA wird derzeit in Hangzhou Bay in China gebaut.

Mit den weiteren Produktionsstätten außerhalb Chinas stellt sich Polestar zwar breiter auf, kehrt aber China nicht den Rücken. Im chinesischen Nanjing hat Polestar Technology mit der Eröffnung seines Hauptsitzes offiziell den Betrieb aufgenommen. Polestar Technology ist ein Joint Venture der Elektroauto-Marke Polestar mit dem chinesischen Technologieunternehmen DreamSmart Group, das ein Betriebssystem für in China verkaufte Polestar-Autos entwickelt, einschließlich In-Car-Apps, Streaming-Diensten und intelligenter Fahrzeugsoftware. Die Entwicklung vor Ort wird also eher intensiviert.

polestar.com (Polestar 3), gasgoo.com (Polestar Technology)

1 Kommentar

zu „Polestar 3 läuft nun auch in den USA vom Band“
gugu
15.08.2024 um 12:31
100.000 Euro China-Kracher... :(

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