Braunschweig lässt 17 Laternen-Ladepunkte installieren

An 17 Braunschweiger Straßenlaternen können im Rahmen eines Pilotprojekts künftig Elektroautos geladen werden. Zum Einsatz kommt dabei ein Gerät von Hersteller Ubitricity. Der erste dieser Laternen-Ladepunkte ist dieser Tage in Betrieb gegangen.

laternenlader ubitricity braunschweig 2024
Bild: Stadt Braunschweig / Michaela Heyse

Die neuen Braunschweiger Laternen-Ladepunkte liefern 3,7 kW und sollen E-Autos somit langsam – insbesondere über Nacht – aufladen. Die Ladevorgänge können ohne Registrierung per QR-Code, NFC-Tag oder per gängiger RFID-Ladekarten und Mobilitäts-Apps autorisiert werden. Der erste, betriebsbereite Ladepunkt findet sich in der Gneisenaustraße. Die weiteren sollen in der Broitzemer Straße, Juliusstraße, Husarenstraße, Langer Kamp, Wilhelmstraße, Helmholtzstraße, Else-Hoppe-Straße und Göttingstraße entstehen.

Neben der Stadt Braunschweig und Shell-Tochter Ubitricity beteiligt sich an dem Pilotprojekt „Laternenladen in Braunschweig“auch BS Netz, ein Unternehmen der BS Energy Gruppe. Ubitricity besitzt und betreibt seine Laternen-Ladepunkte des Typs „Heinz“ in Braunschweig für zunächst acht Jahre, wobei eine technische Besonderheit die Ausstattung mit smarten netzseitigen Zählern sei, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt. „Diese Zähler ermöglichen eine standortunabhängige Ablesung. Betreiber der Messstellen ist BS Netz.“ 

Ziel der Projektpartner ist es, das Ladenetz in Braunschweig weiter zu verdichten. BS Energy verfügt seit 2022 über die entsprechende Konzession und strebt bis Ende 2028 stufenweise bis zu 500 Ladepunkte im öffentlichen Raum an. Auch Schnelllade-Hubs werden wie zuletzt in der Herzogin-Elisabeth-Straße am Franzschen Feld umgesetzt. Dort stehen drei HPC-Stationen mit jeweils bis zu 150 kW Leistung zur Verfügung. Derzeit stehen in Braunschweig laut Bundesnetzagentur rund 530 öffentlich zugängliche Ladepunkte verschiedener Betreiber zur Verfügung.

Der Pilotcharakter des Laternen-Ladeprojekts biete allen Beteiligten die Chance, neue Perspektiven beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur kennenzulernen, teilt die Stadtverwaltung mit. „Mit der Inbetriebnahme der Laternenladepunkte beginnt ein kontinuierlicher Evaluationsprozess, um den Beitrag des Laternenladens innerhalb des städtischen Lademixes mit Schwerpunkt auf das Anwohnerladen zu untersuchen.“

Kai-Uwe Rothe, Geschäftsführer von BS Netz, betont: „Damit die Energiewende erfolgreich werden kann, muss neben dem Strom- und Wärmesektor auch der Verkehrsbereich stärker auf Alternativen zu konventionellen Kraftstoffen setzen. Als Verteilnetzbetreiber in der Stadt Braunschweig unterstützen wir die Umsetzung entsprechender Vorhaben selbstverständlich gern.” 

braunschweig.de, bs-energy.de

6 Kommentare

zu „Braunschweig lässt 17 Laternen-Ladepunkte installieren“
Martin
17.08.2024 um 11:17
Für die Fairness ist es auch bei den 3,7kW-Ladern wichtig, nach 120 Minuten eine Blockiergebühr zu verlangen, insbesondere nachts. Denn 7,2 kWh sollten doch wohl jedem elektrisch fahrenden Stadtbewohner locker ausreichen, um zum Bäcker zu kommen! *Achtung: versteckte Ironie!*
Rainer
17.08.2024 um 11:49
Was kostet dort das Laden?
Jürgen
17.08.2024 um 17:15
Da würde mich interessieren was so ein Heinz kostet.... 3,7kw Ladeleistungen ist mickrig m einer müsste da 16h stehen von 10 auf 80% wer kommt auf so Ideen sowas zu installieren?
Dominik
19.08.2024 um 09:58
10-80 ist ja nicht der Normalfall beim innerstädtischen Laden. Da schaut man bei 50% einfach ob für die Nacht ein Laterne frei ist. Da wird man wohl fast alle Autos wieder auf 80% bekommen. Wenn man nach dem Urlaub mal leer ankommt läd man halt 2-3 Nächte hintereinander oder am folgetag D beim Einkaufen (z.B. bei Lidl). Da man wohl auch ad hoc (per QR-Code) laden kann wird man so auch die Blockiergebühren der Kartenausgeber umgehen können. Laden in der Stadt ist noch eine Herausforderung, aber es geht und auch 3,7 kWh an der Laterne hilft hier weiter. Ist ja nicht die einzige Möglichkeit.
Igor Bauer
18.08.2024 um 18:50
In der Shell Recharge App sind diese als 11KW Lader deklariert und Shell verlangt ganze 0,49€ pro kWh... Wenn die E-Fahrzeuge solange kostenlos parken dürfen, ist das noch ein Kompromiss.
Nils Helm
19.08.2024 um 09:26
Gute Idee - bis auf die Blockiergebühr, die beim Übernachtladen dazu kommt und 10-15€ betragen kann - EnBW nimmt aktuell 10.08€ an der Laterne in Berlin! :-(

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