Morrow Batteries fährt seine LFP-Zellfertigung in Norwegen hoch
Morrows Batteriezellenfabrik ist im Eyde Energipark in Arendal in der südnorwegischen Region Agder ansässig. Bei der nun eröffneten Einrichtung handelt es sich um einen ersten Abschnitt, in dem zunächst jährlich bis zu 3 Millionen LFP-Zellen bzw. 1 GWh produziert werden kann. Bis Ende 2028 schwebt den Norwegern am Standort eine Kapazität von bis zu 43 GWh vor. Der Aufbau soll dabei in vier Abschnitten erfolgen.
Bei seinen Batteriezellen setzt Morrow auf Lithium-Nickel-Mangan-Oxid (LNMO)-Kathodenmaterial. Die Zellen sollen sich sowohl für Elektrofahrzeuge als auch für stationäre Energiespeichersysteme eignen. Morrows Ansatz ist es, in seinen LNMO-Batterien auf Kobalt zu verzichten, Nickel und Lithium weitestgehend zu reduzieren und die Verwendung des reichlich vorhandenen Mangans zu maximieren. Zurzeit beschäftigt das im Jahr 2020 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Arendal nach eigenen Angaben 200 Mitarbeiter aus 34 Ländern.
Kommerzielle Produktion für Ende 2024 geplant
Zur Einweihung des ersten Werksabschnitts kam dieser Tage Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre nach Arendal. Schon bei der Grundsteinlegung vor zwei Jahren war er präsent. Morrow gibt an, nun zunächst eng mit seinen Kunden zusammenarbeiten zu wollen, „um die Produktionsanlagen so zu optimieren, dass sie Serienproduktionsqualität erreichen“. Morrows kommerzielle Produktion soll Ende des Jahres beginnen. Künftig will das Unternehmen in der Fabrik etwa 150 Mitarbeiter im Schichtbetrieb beschäftigen.
„Dies ist ein äußerst wichtiger Tag in der norwegischen Industriegeschichte und ein Beweis für die kühne Vision und die Risikobereitschaft unserer Gründer sowie für das Engagement unseres vielfältigen Morrowers-Teams“, so Lars Christian Bacher, CEO von Morrow Batteries. „Als Ergebnis der von vielen unternommenen Anstrengungen ist Arendal die erste Stadt in Europa, die eine Giga-LFP-Fabrik beherbergt, die zu Arbeitsplätzen und Wertschöpfung beiträgt und für bedeutende Exporteinnahmen sorgt. Wir freuen uns darauf, bis zum Jahresende die ersten kommerziellen Batterien an Kunden auszuliefern.“
Hinter dem Batterieunternehmen steht ein Zusammenschluss etlicher norwegischer Akteure. Eigentümer von Morrow sind der norwegische Energiekonzern Agder Energi und der Großunternehmer Bjørn Rune Gjelstens, der unter anderem das Abfallunternehmen Noah AS besitzt. Als Initiatorin der Unternehmensgründung wird die Umweltorganisation Bellona bezeichnet, die auch mit einem geringen Anteil an Morrow beteiligt ist. Zu den Partnern des Projektes gehören ferner das Forschungsinstitut SINTEF, die Wirtschaftsfördergesellschaft Innovation Norway, das sogenannte Eyde-Cluster sowie mehrere Rohstofflieferanten.
Inzwischen verfügt Morrow Batteries auch über ein Forschungszentrum in Grimstad sowie eine Kundenqualifizierungslinie in Südkorea. Seit November 2023 wurden „Tausende von LFP-Musterzellen produziert und an potenzielle Kunden verschickt, die sie in der Customer Qualification Line (CQL) des Unternehmens testen und validieren lassen“, wie es heißt. Man könne nun „ein kommerziell lebensfähiges, gründlich getestetes, wettbewerbsfähiges LFP-Produkt liefern“.
Lieferauftrag aus Skandinavien
Zu den Kunden zählt unter anderem das Unternehmen Nordic Batteries, das mit Morrow im April die Lieferung von 5,5 GWh Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien über sieben Jahre vereinbart hat.
Auf dem Weg zur Kommerzialisierung hat Morrow im Laufe der Zeit etliche Partnerschaften geschlossen, etwa Anfang des Jahres ein Recycling-Abkommen mit Stena Recycling. Oder im November 2022 eine mehrjährige Entwicklungsvereinbarung mit dem Separatoren-Hersteller Celgard. Kurz zuvor – Im Mai 2022 – hatte Morrow Batteries bereits mit Echion Technologies einen mehrjährigen Liefervertrag für Anodenmaterialien und mit IBU-Tec Advanced Materials ein Memorandum of Understanding über die Lieferung von Kathodenmaterial vereinbart. Weitere Kooperationen gibt es mit Vianode und dem koreanischen Konzern Posco.
news.morrowbatteries.com
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