Trump stellt US-Förderung für Elektroautos in Frage
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte Trump, er sei „großer Fan von Elektroautos“, befürworte aber auch Benzin- und Hybridfahrzeuge. Für Elektroautos sehe er einen „viel kleineren Markt“, vor allem aufgrund der „Kosten- und Reichweitenprobleme“.
Mit dem Ansatz, das Kostenproblem durch eine staatliche Förderung anzugehen, ist er aber auch nicht einverstanden. Im Falle seiner Wiederwahl wolle er die Abschaffung der Steuergutschrift von bis zu 7.500 Dollar für den Kauf eines Elektroautos prüfen. „Steuergutschriften und -anreize sind im Allgemeinen keine sehr gute Sache“, wird der Präsidentschaftskandidat der Republikaner zitiert.
Auch den weiteren Förderprogrammen rund um die Produktion und die Lieferkette von Elektrofahrzeugen in den USA, die von der Regierung unter Joe Biden (Demokraten) eingeführt worden sind, könnte es bei einer zweiten Amtszeit von Trump wieder an den Kragen gehen. Das wolle Trump „rückgängig“ machen, heißt es. Er kündigte auch Maßnahmen an, um den Export von in Mexiko produzierten Fahrzeugen für den US-Markt durch neue Zölle zu erschweren. Davon wären zahlreiche Autobauer betroffen, die derzeit schon in Mexiko E-Autos (etwa Ford und GM) produzieren oder es bald tun wollen – hier wären zum Beispiel BMW, BYD und Tesla zu nennen.
Tesla ist ein gutes Stichwort, denn der US-Elektroautobauer wurde auch noch an anderer Stelle in dem Reuters-Interview erwähnt. Sollte Trump diese Vorhaben umsetzen, wäre Tesla davon stark betroffen, schließlich profitiert Tesla von der Steuergutschrift und baut derzeit ein Werk im Norden Mexikos, das klar auf den US-Export abzielt. Eigentlich eine Menge Konfliktpotenzial zwischen Trump und Tesla, könnte man meinen.
Doch nach den jüngsten Äußerungen und dem Talk auf Elon Musks Plattform X erwägt Trump, den Tesla-CEO entweder als Minister in sein Kabinett zu holen oder als Berater an seine potenzielle Regierung zu binden. „Er ist ein sehr kluger Kerl. Ich würde das auf jeden Fall machen, wenn er dazu bereit ist. Er ist ein brillanter Kerl“, so Trump in dem Interview. In dem erwähnten Livestream-Gespräch auf X hatte Musk noch angeregt, eine „Kommission für Regierungseffizienz“ zu schaffen und dort „gern mitzuhelfen“. Bereits im Juli hatte Musk seine Unterstützung für Donald Trump ausgedrückt.
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