Trump stellt US-Förderung für Elektroautos in Frage

Unter Präsident Joe Biden haben die USA mit dem Inflation Reduction Act eine einzigartige Förderkulisse für die Elektromobilität geschaffen. Im Wahlkampf kündigt der Republikaner Donald Trump nun an, im Falle seiner Wiederwahl etwa die Steuergutschrift für E-Autos abschaffen zu wollen – und eventuell Elon Musk in sein Kabinett zu holen.

tesla cybertruck produktion production 2024 01 min
Bild: Tesla

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte Trump, er sei „großer Fan von Elektroautos“, befürworte aber auch Benzin- und Hybridfahrzeuge. Für Elektroautos sehe er einen „viel kleineren Markt“, vor allem aufgrund der „Kosten- und Reichweitenprobleme“.

Mit dem Ansatz, das Kostenproblem durch eine staatliche Förderung anzugehen, ist er aber auch nicht einverstanden. Im Falle seiner Wiederwahl wolle er die Abschaffung der Steuergutschrift von bis zu 7.500 Dollar für den Kauf eines Elektroautos prüfen. „Steuergutschriften und -anreize sind im Allgemeinen keine sehr gute Sache“, wird der Präsidentschaftskandidat der Republikaner zitiert.

Auch den weiteren Förderprogrammen rund um die Produktion und die Lieferkette von Elektrofahrzeugen in den USA, die von der Regierung unter Joe Biden (Demokraten) eingeführt worden sind, könnte es bei einer zweiten Amtszeit von Trump wieder an den Kragen gehen. Das wolle Trump „rückgängig“ machen, heißt es. Er kündigte auch Maßnahmen an, um den Export von in Mexiko produzierten Fahrzeugen für den US-Markt durch neue Zölle zu erschweren. Davon wären zahlreiche Autobauer betroffen, die derzeit schon in Mexiko E-Autos (etwa Ford und GM) produzieren oder es bald tun wollen – hier wären zum Beispiel BMW, BYD und Tesla zu nennen.

Tesla ist ein gutes Stichwort, denn der US-Elektroautobauer wurde auch noch an anderer Stelle in dem Reuters-Interview erwähnt. Sollte Trump diese Vorhaben umsetzen, wäre Tesla davon stark betroffen, schließlich profitiert Tesla von der Steuergutschrift und baut derzeit ein Werk im Norden Mexikos, das klar auf den US-Export abzielt. Eigentlich eine Menge Konfliktpotenzial zwischen Trump und Tesla, könnte man meinen.

Doch nach den jüngsten Äußerungen und dem Talk auf Elon Musks Plattform X erwägt Trump, den Tesla-CEO entweder als Minister in sein Kabinett zu holen oder als Berater an seine potenzielle Regierung zu binden. „Er ist ein sehr kluger Kerl. Ich würde das auf jeden Fall machen, wenn er dazu bereit ist. Er ist ein brillanter Kerl“, so Trump in dem Interview. In dem erwähnten Livestream-Gespräch auf X hatte Musk noch angeregt, eine „Kommission für Regierungseffizienz“ zu schaffen und dort „gern mitzuhelfen“. Bereits im Juli hatte Musk seine Unterstützung für Donald Trump ausgedrückt.

reuters.com, spiegel.de

11 Kommentare

zu „Trump stellt US-Förderung für Elektroautos in Frage“
Wolfbrecht
20.08.2024 um 16:26
Aus dem Artikel: » ... Musk [hatte] noch angeregt, eine „Kommission für Regierungseffizienz“ zu schaffen und dort „gern mitzuhelfen“. Bereits im Juli hatte Musk seine Unterstützung für Donald Trump ausgedrückt.« –> Wenn schon fahrzeugtechnisch für mich eines der Tesla-Modelle ja eher nicht so passt ... ist das nun für mich ein durchschlagender, und absoluter Grund, KEINEN Tesla zu kaufen!
Jörg
21.08.2024 um 21:13
Das ist ok, es gibt genug andere die einen Tesla gerne nehmen (die Verkaufzahlen weltweit zeigen es). Du darfst dich gern bei den überteuerten und untermotoriesierten Gurken von VW oder Stellantis oder aber auch bei den überteuerten Gurken von BMW oder Audi bedienen - du hast die freie Wahl.
Lars vom Lande
21.08.2024 um 12:56
Ich finde die Fahrzeuge von Tesla einfach mal hässlich und würde mir so ein Ding sowieso nicht in die Garage stellen. Zwischenzeitlich hat sich nach meiner Wahrnehmung eine Art Tesla-Sekte gebildet, die die Dinger quasi zur Tupperware auf Rädern macht. Da bauen die deutschen Hersteller für mich die attraktiveren Autos.
Peter wulf
21.08.2024 um 17:40
Lars vom Lande Sollte im Tal der " Ahnungslosen und Verblendeten " bleiben wie damals die " vielen DDR Bürger die kein Westfernsehen " empfangen konnten und nun den " Rattenfängern AFD " nachlaufen. Der Rest der Welt hat schon begriffen das wir nicht weiterso die Umwelt belasten können und vom Raubbau der Rohstoffe in den Armen Ländern der Welt leben können. Hauptsache die Menschen die Klimawandel usw ablehnen oder leugnen leben in hochgelegen Gebieten sicher vor Hochwasser und nicht in Tälern die durch felsstürze gefährdet sind. Komisch Tesla soll hässlich sein Warum.bauen alle anderen Hersteller ähnliche E Autos mit den günstigen C w Werten? Ausser die deutschen Premium Hersteller die Fahrzeuge SUV mit Fronten wie schrankwände mit hohen Verbräuchen? 80 Millionen Deutsche spielen auf dem Weltmarkt mit über 7 Milliarden Menschen keine Rolle !
A. G.
21.08.2024 um 14:56
Ob nun das in Deutschland gebaute Tesla Model hässlicher ist als der Einheitsbrei aus VW und Co. KG, oder den Importen aus Asien ist Geschmack persönlicher Natur.Schade finde ich dass Tesla Fahrern nachgesagt wird, dass diese Wohl einer Musk-Sekte angehören. Musk ist einfach nur ein Spinner, vom Genie zum Trottel geworden. Jedoch ist das in deutsche Model Y preislich sehr attraktiv, Qualitativ hochwertig und muss in beiden Punkten keinen Vergleich mit vergleichbaren scheuen.
Stefan
21.08.2024 um 07:37
Niemand zwingt Sie irgendetwas zu kaufen Dann kaufen Sie doch eine ID3 oder eine Auto eines anderen Herstellers Interessant wäre die Frage falls Apple such auf Seiten Trumps stellen sollte? Würden Sie diese Produkte noch kaufen, wenn keine gleichwertigen Alternativen angeboten werden würden?
Gregor
21.08.2024 um 07:41
Musk machte Tesla so unnattraktiv, das kann man sich gar nicht vortellen. Mal sehen ob die Welt und die Masse an Menschen das auch so sieht. Lustigerweise gab es aber bisher eine Grundregel: Wer mit Trumpo kooperiert, sitzt später mit hoher Wahrscheinlichkeit im Gefängnis. Schauen wir also mal ;)
Peter wulf
21.08.2024 um 17:49
Musk schleimt sich bei Trump ein. Es geht ihm nur um twitter/ X und seine E Autos. Ohne Musk gäbe es keine modernen E Autos Keine wiederverwendbaren Raketen und Raumkapseln zum Transport von Astronauten zur ISS . Dann müsste mit den Russen fliegen. USA NASA ist nicht mehr fähig funktionierende Raketen und Kapseln zu bauen und fliegen. Die letzten USA Astronauten sitzen seit 3 Wochen auf ISS und müssen ggf von Space X gerettet MUSK werden usw. Wer Tesla nicht mag " sollte Trabi " fahren
erFahrer
21.08.2024 um 08:36
Vielen Dank für den Bericht. Jetzt legen sich wieder beide Personen mit der (EU-)Presse an, die große Teile der Bevölkerung gut im Griff hat. So liest es sich ja fast, als wären Leute von Ford, GM etc aktuell keine Berater von Biden ;-)
Stefan Klimpsch
21.08.2024 um 08:54
Sollte Musk weiter solchen bullshit reden und tun, was seine politischen Ausflüge betrifft, wird es Tesla so ergehen wie Twitter. Die Firma wird von einem Spitzenplatz in das Mittelfeld abrutschen. Und das nur wegen seinem Ego. Das Milliardäre ein spektakuläres Leben führen und manchmal verrückte Sachen tun und sagen, mag man ihnen verzeihen, aber die politische Anbieterung an einen verurteilten Straftäter, der das Volk aufhetzt um für sich einen Vorteil zu erziehlen, kann auch die guten Seiten/Taten eines Genies verblassen lassen.
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
21.08.2024 um 11:50
So kann man es sagen, sehe ich genauso.

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