BayWa nimmt ersten Deutschlandnetz-Standort in Betrieb

BayWa Mobility Solutions hat seinen ersten Deutschlandnetz-Standort eröffnet – und damit auch den ersten Ladepark des Deutschlandnetzes in Bayern. In der Gubenerstraße in Augsburg kann ab sofort an vier Hyperchargern mit einer Leistung bis zu 400 kW geladen werden.

baywa mobility solutions deutschlandnetz augsburg ladestation hpc dc 2024
Bild: Jan Roeder / BayWa

Die BayWa Mobility Solutions GmbH (BMS) hatte sich im vergangenen September bei der Vergabe der Regionallose das „Bayern-Los“ gesichert. Die Deutschlandnetz-Region „Süd-Ost“ besteht aus drei Losen, damit es in der Region mehr als einen Betreiber gibt und kein Monopol. Die für Ladeinfrastruktur zuständige BayWa-Tochter BMS wird im Rahmen des Deutschlandnetzes 20 Schnellladeparks in Bayern in den vorgesehenen Suchräumen bauen. Bei der Vergabe im Herbst hieß es, dass die ersten Standorte Mitte 2024 eröffnet werden sollen.

Das wurde jetzt mit der Anlage in Augsburg erreicht – den finanziellen Schwierigkeiten bei der Muttergesellschaft zum Trotz. Tatsächlich betont BayWa in der Mitteilung, dass die schnelle Inbetriebnahme „auch der engen Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber swa Netze GmbH Augsburg zu verdanken“ sei.

Der Standort selbst liegt im Gewerbegebiet Augsburg, also in einer gut frequentierten Gegend. Das Gewerbegebiet ist über die B17 direkt an die A8 angeschlossen, ist also von dieser wichtigen Verkehrsader in Süddeutschland (Stuttgart – Ulm – München) gut zu erreichen. In der Gubenerstraße betreibt BayWa bereits eine Tankstelle und einen Standort des Kerngeschäfts.

BayWa selbst hebt die drei Meter breiten sowie einen 4,5 Meter breiten Parkplätze (letzgenannter ist barrierefrei), das öffentliche WLAN sowie die Kameraüberwachung für zusätzliche Sicherheit auch in den Abendsstunden hervor. Toiletten oder gastronomische Einrichtungen am Ladepark oder in unmittelbarer Nähe werden in der Mitteilung nicht erwähnt.

„Ich freue mich sehr, dass wir heute den ersten Deutschlandnetz-Ladepark in Bayern eröffnen können“, so Christian Krüger, Geschäftsführer der BayWa Mobility Solutions GmbH bei der Eröffnung. „In enger Zusammenarbeit mit unserem Netzbetreiber swa Netze ist uns hier ein echter Sprint in Sachen Netzanschluss gelungen. Das bekräftigt uns als Newcomer im CPO-Geschäft und zeigt, wie gut die BMS im Markt und in den Kommunen verankert ist.“ Die eigene CPO-Abteilung (Charge Point Operator) hatte BMS erst in diesem Frühjahr gegründet.

Gegen Mitte des Jahres hat der Ausbau des Deutschlandnetzes so langsam etwas Fahrt aufgenommen. Fastned hatte noch als einziger Betreiber kurz vor Weihnachten 2023 den ersten Deutschlandnetz-Standort in Düren (NRW) in Betrieb genommen, danach geschah lange Zeit nichts mehr. Seit Juli haben verschiedene Betreiber Standorte in mehreren Bundesländern in Betrieb genommen oder mit dem Bau begonnen – etwa TotalEnergies in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern), Mer in Bad Sobernheim (Rheinland-Pfalz), E.ON in Krumbach (Bayern; noch im Bau, daher ist BayWa der erste Standort Bayerns in Betrieb) und Hochtief/EWE Go in Duderstadt (Niedersachsen).

baywa.com, linkedin.com

5 Kommentare

zu „BayWa nimmt ersten Deutschlandnetz-Standort in Betrieb“
Julian Affeldt
23.08.2024 um 07:14
Zwei Anmerkungen: 1. Einen Ladepark ohne WC fahren wir nicht mehr an, das ist lebensfremd. Man steht dort 20 bis 40 Minuten und will bzw "muss" die Zeit auch mal für menschliche Bedürfnisse nutzen. Ansonsten ist zu befürchten, dass die Umgebung dann bald so aussieht, wie es an vielen Rastplätzen heute Realität ist: hinter dem nächsten Busch sieht es auch wie...na, lassen wir das.2. Der Bund hat es bei der Ausschreibung des Deutschlandnetzes versäumt bzw für nicht notwendig erachtet, das Durchleitungsmodell für e-PKW verpflichtend vorzuschreiben (wie er es beim Schnellladenetz für e-LKW sehr wohl getan hat). Damit hätte es für alle Nutzerinnen und Nutzer endlich die Möglichkeit gegeben, vor Ort mit dem eigenen Haushaltstarif zzgl. Infrastrastrukturaufschlag zu laden und damit endlich an öffentlichen Ladestationen für echten Wettbewerb zu sorgen. Die Voraussetzungen dafür sind seit 2021 gegeben und jeder CPO, der es will, kann dies für seine Kunden umsetzen.Echten Wettbewerb wird also auch hier dem Kunden vorenthalten.Und wer es nicht glaubt, dass das geht, oder mehr wissen will, was dahintersteckt: Wir berichten demnächst auf unserem YT-Kanal darüber @steveundjulian
Daniel
23.08.2024 um 10:43
Hallo Julian, am Ladepark in Augsburg gibt es ein WC welches auch für Kunden zugänglich ist. Das Durchleitungsmodell ist bisher aus meiner Sicht nicht technisch umsetzbar, da der Messtellenbetreiber Mittelspannungseiting misst und mit dem CPO abrechnet. Wie soll der CPO das mit dem Kunden verrechnen? Weiterhin gute Fahrt und viel Spaß beim Laden.
Marcus Droll
23.08.2024 um 07:22
Und wie sieht es konkret mit Preisen aus? Was nutzen die Säulen wenn unerhört hohe Preise verlangt werden.
Matthias
23.08.2024 um 18:36
BayWa braucht dringend Geld, das Geschäft mit Ladesäulen wird sicher verkauft.
Karl-Heinz Oehling
26.08.2024 um 11:16
Als Ladekunde, erwarte ich doch auch Informationen zu den Ladepreisen in Ihrem Artikel! Da muss ich Marcus Droll rechtgeben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert