Avatr ergänzt Angebot um Range Extender
Avatr hat derzeit drei Batterie-elektrische Modelle im Angebot: Den Anfang machte das Coupé-artige SUV Avatr 11, gefolgt von der E-Limousine Avatr 12. In diesem Jahr hat die Marke dann noch das SUV-Crossover Avatr 07 als Konkurrenzmodell zum Tesla Model Y auf den Markt gebracht. Bereits zur Premiere des 07 im Mai hieß es, dass neben der BEV-Version auch eine Variante mit zusätzlichem Range Extender geplant ist. Bei den anderen beiden Modellen, die bis Jahresende den Range Extender erhalten sollen, dürfte es sich um den Avatr 11 und 12 handeln – mangels weiterer Modelle im Angebot.
Wie bei der Eigentümer-Struktur nahe liegt, stammt die Batterie der EREV-Version (Extended Range Electric Vehicle) von CATL. Der EREV-Akku soll auf einen Energiegehalt von 39 kWh kommen und eine Batterie-elektrische Reichweite von 245 Kilometern nach dem chinesischen Zyklus CLTC ermöglichen. Die Batterie kann mit 3C (also in diesem Fall deutlich über 100 kW in der Spitze) geladen werden, die Ladezeit von 30 auf 80 Prozent wird mit 15 Minuten angegeben.
Der Akku soll mit dem Knowhow von CATL so ausgelegt sein, dass er ein Problem vermeidet, dass bei anderen EREV häufig auftritt: ein starker Leistungsabfall bei niedrigem Ladestand. Laut Avatr kann das Batteriepaket bei voller Ladung mit bis zu 9C in der Spitze entladen werden (was etwa 350 kW Leistung entspricht) und selbst bei geringem Ladestand sollen es noch 7,7C Entladerate sein – also 273 kW. Da der Elektromotor des Avatr 07 EREV 231 kW leistet, sollte er unabhängig vom Batterie-Ladestand die volle Leistung abrufen können.
Als Range Extender ist ein 100 kW starker Verbrenner an Bord. Wie die CnEvPost schreibt, soll dieser Antrieb „mehr als 3,63 kWh Strom pro Liter Benzin erzeugen“. Mit vollem Tank und voller Batterie soll die Gesamtreichweite bei 1.152 Kilometern nach CLTC liegen. Die Reichweite steigt mit dem EREV-System also deutlich, die Effizienz leidet aber enorm.
Avatr konnte im vergangenen Jahr insgesamt 31.663 E-Autos ausliefern, alleine bis Juli waren es 2024 schon 32.655 Fahrzeuge. Allerdings zählt Avatr damit unter den chinesischen NEV-Startups eher zu den Unternehmen mit niedrigen Ausliefer-Zahlen. Angesichts des Erfolgs von Li Auto, das sich auf EREV spezialisiert hat, haben Startups wie Leapmotor und Neta bereits begonnen, zusätzlich zu ihren BEV-Modellen auch EREV anzubieten – nun geht auch Avatr diesen Weg. Unternehmen wie Xpeng und Nio (interessanterweise einer der Gründer von Avatr, Nio hat sich aber zurückgezogen) haben jedoch bekräftigt, auf ihrem BEV-only-Pfad zu bleiben.
Größter Anteilseigner von Avatr ist der staatliche Autobauer Changan mit 40 Prozent. CATL hält 17 Prozent, der Rest befindet sich im Streubesitz von Investoren. Huawei ist nicht an dem Joint-Venture beteiligt, aber einer der Hauptlieferanten.
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