Widerstand gegen geplante Batterierecyclinganlage von Fortum in Artern

Das finnische Unternehmen Fortum Battery Recycling möchte einen neuen Recycling-Hub im thüringischen Artern errichten und plant dort Investitionen im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Doch beim Thüringer Landesumweltamt sind dagegen fast 1.500 Einwände eingegangen.

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Bild: Fortum

Unter anderem spricht sich die Bürgerinitiative Landgemeinde Artern gegen das Werk aus. Grund sind befürchtete Umweltbelastungen und Wertverluste bei Grundstücken, berichtet der MDR. Insgesamt sind beim Landesumweltamt bis zum Ablauf der Frist am 22. Juli 1.472 Einwendungen eingegangen, davon 49 als Einzeleinwendungen sowie 1.423 Unterschriften. Die weit überwiegende Zahl hatte die Bürgerinitiative übergeben. Unabhängig von ihr sind 48 Stellungnahmen eingegangen. Die Einwendungen beziehen sich auf ein breites Themenspektrum. Dieses reicht von Belangen des Immissionsschutzrechts, der Anlagensicherheit und des Brandschutzes über solche des Wasser-, Natur- und Artenschutzes bis hin zum Thema Umweltverträglichkeitsprüfung.

Durch die vielen Einwendungen dürfte sich nun das Genehmigungsverfahren für die Recyclinganlage verzögern. Einmal mehr zeigt sich, dass man in Deutschland einen langen Atem braucht, wenn es um eine Industrieansiedlung geht. Immerhin hat Fortum seine Pläne schon vor 13 Monaten bekanntgegeben, bekommt Unterstützung aus der Politik und will circa 70 Arbeitsplätze schaffen. Dennoch muss der für Ende September geplante öffentliche Erörterungstermin nun wegen der vielen Einwände verschoben werden. Das Landesumweltamt benötigt Zeit, um die teils detaillierten Bedenken zu prüfen, heißt es. Gründlichkeit habe hier höchste Priorität und überwiege das Interesse an einer schnellen Bearbeitung. Der neue Termin soll rechtzeitig bekanntgegeben werden.

In Artern plant Fortum die mechanische Verarbeitung von Altbatterien und Produktionsausschüssen – also wie in der ersten deutschen Recyclinganlage von Fortum im baden-württembergischen Kirchardt, wo der kommerzielle Betrieb seit April 2023 läuft. In diesem Prozess wird die sogenannte schwarze Masse hergestellt. „Wir sehen großes Potenzial in der Region Artern und haben bereits Gespräche mit den lokalen Behörden über einen Entwicklungsplan zur Produktion von Schwarzmasse aufgenommen“, sagte vergangenes Jahr Tero Holländer, Head of Business Line Batteries bei Fortum Battery Recycling.

Auch die geplante Batterierecylinganlage von SungEel HiTech und Samsung in Gera sieht sich mit Widerstand konfrontiert. Hier gab es sogar 7.800 Einwände, berichtet der MDR.

mdr.de, tlubn.thueringen.de

8 Kommentare

zu „Widerstand gegen geplante Batterierecyclinganlage von Fortum in Artern“
Christian
23.08.2024 um 23:55
Der Osten schafft sich selbst ab. Rumheulen und Faschisten wählen aber dann Industrie blockieren. Denen ist echt nicht mehr zu helfen.
John
27.08.2024 um 15:22
Aber Achtung, im Osten gibt es auch noch anders Denkende. Und die wirklich mutig. Hut ab!
Thor69sten
25.08.2024 um 10:46
Also will die strukturschwache Region so bleiben wie sie ist…
Peter
26.08.2024 um 07:26
Leider haben viele nicht verstanden das die Zukunft kommt Hier wird grundsätzlich verneint Damit man dann später sagen kann es geht uns ja soooo schlecht
Spock
26.08.2024 um 07:36
Kommt gerne nach NRW, auch hier können wir neue Industrie gut gebrauchen.
Hugo
26.08.2024 um 08:28
Puh, so langsam glaube ich, dass ich mittlerweile im falschen Land lebe. Wir schaffen uns selbst ab, mir fehlen nur noch die Worte.
Richard
26.08.2024 um 08:36
Dann halt nicht im Osten, oder in Deutschland. Haben ja Arbeitsplätze satt und genug in anderen Ländern.
FSGRacer
26.08.2024 um 17:21
Leider berechtigte Einwände, Fortum plant einen schlechten Prozess zu nutzen. Alternativen gäbe es zum Beispiel bei Duesenfeld. Der Prozess von Fortum ist ein einziges verbrechen.

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