Forscher wollen Seltene Erden in Elektromotor-Magneten minimieren

Im Projekt GREENE arbeiten 15 europäische Partner an Hochleistungsmagneten für Elektromotoren, in denen der Einsatz von Seltenen Erden stark verringert wird. Dabei basieren die Magneten auf Neodym, Eisen und Bor (NdFeB).

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Bild: Steinbeis Europa Zentrum

Der Kurztitel GREENE des auf vier Jahre angesetzten Projekts steht für „Single-Grain Re-Engineered Nd-Fe-B Permanent Magnets“ und wird von dem slowenischen Jožef-Stefan-Institut geleitet. Die insgesamt 15 Partner des Konsortiums wollen Hightech-NdFeB-Magnete entwickeln und sie „auf innovative Weise auf Einzelkorn-Ebene so umgestalten, dass der Gesamtgehalt an Seltenen Erden minimiert und so die Umweltauswirkungen und die Abhängigkeit von der Versorgung mit diesen wichtigen Rohstoffen verringert werden können“, wie das Steinbeis Europa Zentrum – einer der Teilnehmer – meldet.

Die Initiatoren von GREENE konstatieren, dass mit dem Fortschreiten der Energiewende die Nachfrage nach Magneten und Seltenen Erden drastisch ansteigt, das Angebot jedoch nicht stabil ist, „denn die EU ist stark von Importen, hauptsächlich aus China, abhängig“. Deshalb und weil Permanentmagnete auf Basis von NdFeB besondere Eigenschaften haben, soll das Projekt die Forschung dieser Technologierichtung vorantreiben.

Konkret wollen die GREENE-Partner laut der Mitteilung „die Grenzen des Möglichen in der Materialwissenschaft erweitern“, indem sie einkörnige NdFeB-Permanentmagnete mit einer neuen Korngrenzfläche entwickeln, wodurch der Anteil an Seltenen Erden der Magnete verringert werden kann. Die neuen Magnete sollen so ressourceneffizienter werden und eine um etwa 20 Prozent höhere Koerzitivfeldstärke, eine um 10 Prozent höhere magnetische Remanenz und ein um 20 Prozent höheres maximales Energieprodukt aufweisen.

„GREENE zielt darauf ab, wichtige Technologien, Kenntnisse und Werkstoffe in der EU zu entwickeln und so die Unabhängigkeit und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas entsprechend den Bedürfnissen der Industrie zu stärken“, äußert Professor Kristina Žužek, Koordinatorin von GREENE. „Das Projekt wird bedeutende wissenschaftliche Fortschritte erzielen und zum Wachstum der grünen Technologien beitragen. Daher werden die nächsten vier Jahre für die Forschung im Bereich der Permanentmagnete von entscheidender Bedeutung sein.“

Neben Konsortialführer Jožef-Stefan-Institut und dem Steinbeis Europa Zentrum gehören zu den weiteren Teilnehmern die Hochschule Pforzheim, die Universität für Weiterbildung Krems, die Universidad de Zaragoza, die Agencia Estatal Consejo Superior de Investigaciones Cientificas, die Hochschule Aalen, die Vinnytsia National Technical University, das Centre National de la Recherche Scientifique, Magneti Ljubljana Podjetje za Proizvodnjo Magnetnih Materialov, die Universiteit Leiden, das Consiglio Nazionale delle Ricerche, die Technische Universität Wien sowie Bosch und die Hypromag GmbH.

steinbeis-europa.de

2 Kommentare

zu „Forscher wollen Seltene Erden in Elektromotor-Magneten minimieren“
Christian
28.08.2024 um 20:47
Die Lösung sind FSM.
Frank
29.08.2024 um 07:12
Oder man nutzt stattdessen wie Renault eine fremderregte Synchronmaschine. Da spielen seltene Erden keine Rolle.

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