US-Zellenwerk von GM und Samsung SDI soll 2027 ans Netz gehen

Samsung SDI und General Motors haben sich über die Details ihres Batterie-Joint-Ventures in den USA geeinigt. Herzstück der Kooperation ist ein neues Zellwerk im US-Bundesstaat Indiana, das 2027 mit einer anfänglichen Jahreskapazität von 27 GWh in Betrieb gehen soll.

samsung sdi general motors min
Bild: Samsung SDI

Samsung SDI und GM hatten ihre Pläne im April 2023 erstmals offiziell gemacht und haben seitdem an der Ausarbeitung der wichtigsten Details gearbeitet. Spruchreif ist nun, dass das Joint Venture in New Carlisle im US-Bundesstaat Indiana auf einem 275 Hektar großen Gelände angesiedelt sein und voraussichtlich mehr als 1.600 Arbeitsplätze schaffen wird. Beide Partner sind bereit, zusammen rund 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 3,14 Milliarden Euro) zu investieren. Eine Erhöhung der Kapazität von 27 auf 36 GWh pro Jahr ist zu einem späteren Zeitpunkt geplant.

Mit der Inbetriebnahme 2027 verschiebt sich der Zeitplan des Duos etwas nach hinten. Im Juni 2023 hatte eine Behörde des US-Bundesstaats Indiana („Indiana Economic Development Corporation“) noch von 2026 gesprochen. Laut Samsung soll das Joint Venture aber ohnehin „mit dem Tempo des Marktes gehen“ – was aktuell ja eher bedeutet, dass die Nachfrage sich etwas nach hinten verschiebt.

Klar ist, dass die Fabrik prismatische NCA-Batteriezellen mit hohem Nickel-Anteil für künftige E-Autos von GM produzieren wird. Samsung äußert in seiner Mitteilung interessanterweise, dass das Gemeinschaftsunternehmen mit GM das Geschäft der Japaner in den USA generell ankurbeln soll: „Durch das Joint Venture wird Samsung SDI auf dem nordamerikanischen Markt für Elektrofahrzeuge Fuß fassen und sich bemühen, mehr Kunden für seine hochwertigen prismatischen Batterien (…) zu gewinnen.“

GM baut in den USA bekanntlich auch drei Zellwerke in Kooperation mit einem anderen Akteur: LG Energy Solution. Im Januar 2023 war durchgesickert, dass der US-Autobauer Pläne für eine vierte Fabrik in Kooperation mit LG Energy Solution nicht weiterverfolgt und das für Indiana vorgesehene Werk stattdessen mit einem anderen Partner bauen könnte. Dies hat sich längst bewahrheitet: Samsung SDI ergreift die Chance, um auf dem US-Markt für Elektroautobatterien Fuß zu fassen.

„Das Joint Venture mit Samsung SDI ist das jüngste Beispiel für das Engagement von GM, Innovationen in Amerika voranzutreiben“, sagt GM-Vorsitzende und CEO Mary Barra. „Der Markt für Elektrofahrzeuge und der Absatz von GM werden weiter wachsen, wenn mehr Kunden unsere Elektrofahrzeuge kennenlernen, die Ladeinfrastruktur ausgebaut wird und wir in weitere Segmente expandieren.“

Von GM sind das ermutigende Nachrichten, hatte der US-Autobauer doch angesichts der schwächelnden Nachfrage nach E-Autos in den vergangenen Monaten mehrere Projekte hinterfragt. So sollten im Laufe diesen Jahres beispielsweise die ersten Exemplare des Chevrolet Silverado EV sowie des GMC Sierra EV im GM-Werk Orion Township vom Band laufen. Doch im Juli hat GM den Produktionsstart erneut verschoben – auf nun Mitte 2026. Und: Das Robotaxi Origin Cruise ist gleich komplett gestrichen worden.

samsungsdi.com

0 Kommentare

zu „US-Zellenwerk von GM und Samsung SDI soll 2027 ans Netz gehen“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert