BMW will mithilfe von Toyota wohl iX5 Hydrogen in Serie bringen

Toyota und BMW haben offenbar vor, ihre seit 2012 bestehende Allianz bei Brennstoffzellen-Fahrzeugen auszubauen. Hintergrund soll unter anderem die Absicht von BMW sein, innerhalb weniger Jahre mit der Massenproduktion des iX5 Hydrogen zu beginnen - und weitere Wasserstoff-Fahrzeuge folgen zu lassen.

bmw ix5 hydrogen prototyp fcev test 2024 23
Bild: Sebastian Schaal

Die japanische Zeitung „Nikkei Asia“ berichtet, dass die erweiterte Kooperation zwischen beiden Seiten am 5. September offiziell gemacht werden soll. Geplant sei die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zum Ausbau des deutsch-japanischen Brennstoffzellenauto-Bündnisses, heißt es ohne Nennung von Quellen. Toyota soll BMW demnach mit mehr Komponenten beliefern als bisher – darunter mit Wasserstofftanks und kompletten Brennstoffzellensystemen. Bisher sei die Partnerschaft auf die Lieferung „einer begrenzten Anzahl von Komponenten beschränkt gewesen“. Intention der enger zusammenrückenden Autobauer soll sein, den Preis von Brennstoffzellenfahrzeugen zu senken, „indem sie sich die Schlüsselkomponenten teilen, die einen Großteil der Kosten ausmachen“.

Die Toyota-Komponenten wird BMW dem Nikkei-Artikel zufolge mit hauseigener Technologie kombinieren – darunter das eigene Antriebssystem. Ein konkretes Projekt soll es auch bereits geben: „BMW beabsichtigt, innerhalb weniger Jahre mit der Massenproduktion des iX5 Hydrogen zu beginnen und durch die vollständige Integration des Brennstoffzellensystems von Toyota die Entwicklungs- und Produktionskosten zu senken“, schreibt die japanische Zeitung.

Aktuell hat der iX5 Hydrogen den Status eines Prototypen. 100 Einheiten sind aktuell auf der Straße, um Praxis-Erfahrungen zu sammeln. electrive konnte einen dieser Prototypen jüngst ausführlich testen und hat dabei einen Antrieb mit erstaunlich hoher Reife erleben – aber auch mit fragwürdigem Praxisnutzen. Hier geht es zum Fahrbericht. Als Konzeptfahrzeug basiert der iX5 Hydrogen auf dem SUV X5 von BMW. Neben der Massenproduktion dieses Wasserstoff-Pkw soll BMW laut Nikkei in den 2030er Jahren eine Reihe von BZ-Modellen auf den Markt bringen wollen.

In Japan wird die aktuelle Zurückhaltung gegenüber Batterie-elektrischen Autos offenbar als Chance für die Brennstoffzellentechnologie bewertet. Im Sommer kam beispielsweise auch Honda mit seinem CR-V e:FCEV heraus – ein Wasserstoff-Pkw, der ein Brennstoffzellen-Stack des GM-Honda-Joint-Ventures Fuel Cell System Manufacturing an Bord hat.

asia.nikkei.com

13 Kommentare

zu „BMW will mithilfe von Toyota wohl iX5 Hydrogen in Serie bringen“
Simon
29.08.2024 um 10:20
Ich bin kein H2 Gegner, aber der Zug ist doch echt langsam abgefahren oder übersehe ich was?Deutschland hat schon so ziemlich das beste H2 Tankstellen Netz weltweit und es ist ein Graus damit hier klar zu kommen. Unser Firmen Mirai konnte zwischenzeitlich Wochenlang nicht gefahren werden, weil alle H2 Tankstellen im Umkreis von 80km defekt waren. Von den Kosten mal ganz zu schweigen. Aber unabhängig von der aktuellen Situation, sehe ich auch langfristig keine Perspektive. In welchem Markt sollen H2 Fahrzeuge also noch eine Chance haben und was muss dafür erst alles passieren?
kph130
29.08.2024 um 12:30
Auf deine Frage "was muss dafür alles erst passieren" habe ich eine simple Antwort: Die Hersteller muessen endlich kapieren, dass an die FuelCell-Fahrzeuge auch ein externer Ladestecker und eine (iVz BEV kleinere) Traktionsbatterie reingehoert. Auch damit man bei Bedarf bis zur naechsten H2-Tankstelle kommt. Weil dann brauch ich nur wenige H2-Tankstellen. Typische Nutzung: Kurzstrecke als BEV, Langstrecke als FuelCell. Wir pumpen x Mrd in Ladeinfrastruktur und dann kann ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug wie ein FCEL mangels Ladestecker diese nicht nutzen. Finde den Fehler... (Mercedes-Benz damals beim GLC F-Cell und jetzt Honda beim CRV FCELL haben es verstanden...bin mal gespannt auf die angekuendigten next-gen Systeme von Hyundai und Toyota) Und endlich mal Allradler auf den Markt bringen (also auch nutzbare Anhaengelast). Weil da ist ein FuelCell dem BEV meilenweit ueberlegen: Einfach mit dem WoWa im Schlepp mal geschwind nachtanken auf dem Weg in den Urlaub. Nix mit "statt SOC 0-100 kann ich real nur 20-80 nutzen, weil das Aufladen sonst zu lange dauert"...und natuerlich vorher jedes Mal Anhaenger abkoppeln, weil die Ladesaeule so bes***uert steht. Sondern ranfahren und nach 5min "ist voll, kann weitergehen". Der nächste Bitte...
Urbautz
29.08.2024 um 10:54
Momentan ist das Netz zu Dünn. Wir haben selbst zwei Mirai und einen Kona, die Tanken wir aber hauptsächlich von der Wasserstoff-Tankstelle, die ein nebenprodukt unserer PV ist. Da tanken auch die Wasserstoff-Stapler vom Nachbarn.
Dixi K.
29.08.2024 um 12:44
So ein Quatsch H2 hat einfach keine Zukunft im Fahrzeug. Die Chinesen so d jetzt schon bei 10-15 min Ladezeit. Was die fir nächsten Jahre wohl bringen man weiss es nicht...
Jörg
29.08.2024 um 13:31
Hat Wissing wieder irgendwo H2-Subventionskohle ausgeschüttet oder warum macht BMW bei diesem Unsinn mit?
Peter
29.08.2024 um 17:16
In wenigen Jahren wird es den Beteiligten ziemlich peinlich sein, solche Ankündigen und Investitionen in die Welt gesetzt zu haben (na gut, Toyota vielleicht nicht, die sind da komplett starrsinnig). Sinnloser kann man Geld kaum verbrennen. Toll, dass Aiwanger die Kohle gar nicht schnell genug durchreichen kann! Das Ding ist tot, sobald die Subventionen nicht mehr fließen. Das Gleiche gilt für H2-LKW. Der Markt schrumpft quasi täglich, durch die Verbesserungen und Preissenkungen bei Batterien. Damit wird sich auch das Ladenetz samt Puffer deutlich schneller und günstiger aufbauen lassen. Wer wird da noch im großen Stil in Wasserstoff investieren?
John
02.09.2024 um 14:02
Was qualifiziert Sie zu dieser Aussage? Die BEV Technologie hat auch ihre Nachteile. Besonders Materialzyklus und Kosten für Ladeinfrastruktur. Günstigen Grünen H2 wird es auch ohne Automobile geben. H2/BZ hat die Economy of Scales noch vor sich. Allerdings sehe ich beim H2 Tank noch riesen Herausforderungen bzgl. Kosten und Sicherheit.
Andrei
30.08.2024 um 08:16
Erinnert sich noch jemand an die ersten Hybride von Toyota? Wie wurden sie doch damals ausgelacht und als sinnlos, technisch umständlich und unnötig teuer dargestellt... und jetzt können andere OEMs gar nicht schnell genug Hybride entwickeln, wie sie der Markt nachfragt. Ich denke, man sollte Toyota und ihre weitsichtige Strategie nie unterschätzen. Toyota ist nicht durch Zufall mit Abstand der größte Automobilhersteller der Welt... und das schon seit Jahren.
Otto Car
29.08.2024 um 22:42
@kph130: "... und nach 5min ist voll, kann weitergehen. Der nächste Bitte..." Aber erst in 10-20 Minuten. Es muss erst wieder ausreichend Druck aufgebaut werden für den nächsten Tankvorgang. Ergo: Man braucht also tats. 15-25 Minuten zum H2-Tanken. Pro Fahrzeug! Zzgl. Fahrzeit zur "nächstgelegenen H2-Tanke. Da ist E-(Lade)Technik schon heute mehr als auf Augenhöhe ;-)
Andreas V.
30.08.2024 um 01:10
So ein Schwachsinn!! Man möge diese Art der Energieverschwendung endlich beerdigen ...
MWF
30.08.2024 um 08:12
Das ist die alte Nebelkerze um die Verbraucher maximal zu verwirren um dann erstmal doch wieder ein Verbrenner zu kaufen. ("wer weiß, was da noch kommt...") Zu erkennen an dem Wort "Massenproduktion". Was versteht man den darunter bei BMW? Mehr Stückzahlen als ICE und BEV zusammen? BMW ist nach eigener Definition ja nicht mal ein Volumenhersteller.
Bursche
30.08.2024 um 08:27
Bei jedem Kommentar hier:Zynismus, Kritik, kein Glaube und Gejammer. Ein Spiegelbild der deutschen Gesellschaft.
marc
30.08.2024 um 20:14
Warum haben wir heute Diesel- UND Benzinantriebe? Ich vermute weil es solche UND solche Kundenwünsche gibt.

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