Hyundai und Kia zeigen Thermo-Innovationen für E-Autos
Die Koreaner geben an, dass alle drei Technologien zur Temperierung so weit ausgereift sind, dass sie sich für die Serienproduktion eignen. Neben dem Nano-Kühlfilm („Nano Cooling Film“), der auf die Fahrzeugscheiben aufgebracht werden kann und bei heißem Wetter die Innenraumtemperatur senkt, stellten Kia und Hyundai auf ihrem Event auch eine Strahlungsheizung für die Beine („Radiant Heating System“) und ein metallbeschichtetes beheizbares Glas („Metal-Coated Heated Glass“) vor.
Die Strahlungsheizung ist für den Winter gedacht und verwendet den Koreanern zufolge ein Heizelement, das Strahlungswärme an die Beine der Insassen abgibt und so den unteren Körperbereich innerhalb von drei Minuten aufwärmt. Während das System zusammen mit der regulären Heizung des Fahrzeugs die gewünschte Temperatur schneller erreicht, spart es laut den Entwicklern bis zu 17 Prozent Energie ein. Daher soll es sich auch positiv auf die Reichweite von Elektroautos im Winter auswirken.
„Das System besteht aus einem filmartigen Hochtemperatur-Heizelement und einem Verbrennungsschutzsystem. Das Heizelement kann eine Temperatur von 110 Grad erreichen und ist von einem Gewebe umhüllt, das Infrarotstrahlen aussendet und die Wärme auf ein angenehmes Niveau reguliert“, führen Hyundai und Kia au. Das Schutzsystem erkenne Körperkontakt und senke in dem Fall sofort die Temperatur, um Verbrennungsrisiken auszuschließen. Kia und Hyundai planen, das System in zukünftige Modelle zu integrieren. Auf dem „Heat Tech Day“ wurde es in einem Kia EV9 demonstriert.
Die zweite Innovation für den Winter stellen die Autobauer als „neuartige Glasheizung“ vor, die Frost und Feuchtigkeit schnell von der Frontscheibe entfernt und im Vergleich zu herkömmlichen Heizelementen mit Wolframdraht eine bessere Sicht und mehr Sicherheit bieten soll. Das quasi unsichtbare 48-Volt-System kann den Entwicklern zufolge die Glasoberfläche bei minus 18 Grad innerhalb von fünf Minuten vollständig enteisen. „Es erledigt diese Aufgabe damit bis zu viermal schneller als herkömmliche Klimaanlagen und verbraucht dabei rund zehn Prozent weniger Energie. Darüber hinaus kann die Metallbeschichtung an heißen Tagen mindestens 60 Prozent der Sonnenenergie passiv abblocken, was den Kühlbedarf im Innenraum reduziert und die Energieeffizienz ebenfalls signifikant verbessert“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Kia und Hyundai haben bereits „in Korea und wichtigen internationalen Märkten“ Patente für das metallbeschichtete beheizbare Glas angemeldet und wollen es künftig in Serienfahrzeuge bringen.
Gegen Hitze haben Kia und Hyundai schließlich besagten Nano-Kühlfilm entwickelt – und inzwischen an verschiedenen Fahrzeugmodellen erprobt. Dazu beklebten die Tester jeweils die Scheiben eines Fahrzeugs mit dem Kühlfilm und zogen ein zweites, unverändertes Exemplar für Vergleichsmessungen heran. Das Ergebnis: „Während die Innenraumtemperatur bei den unpräparierten Fahrzeugen auf bis zu 48,5 Grad stieg, wurden in den mit dem Kühlfilm ausgestatteten maximal 36,0 Grad gemessen – eine Differenz von 12,5 Grad“, so Hyundai und Kia.
Der Nano-Kühlfilm blockiert nicht nur die Infrarotstrahlung von außen wie herkömmliche Tönungsfolien, sondern ermögliche zugleich, dass Wärme aus dem Fahrzeuginneren entweichen kann, teilen die Hersteller mit. Der Film besteht dabei aus drei Schichten: Zwei davon reflektieren die Sonnenenergie, die dritte emittiert Infrarotstrahlung mittlerer Wellenlänge. Und: Der Film lässt sich den Autobauern zufolge zusammen mit vorhandenen Tönungsfolien verwenden, ohne die Lichtdurchlässigkeit weiter zu beeinträchtigen.
press.kia.com, hyundai.com
3 Kommentare