dm-Läden in Wien werden per Elektro-Lkw beliefert
Das Unternehmen betreibt in Wien rund 100 Filialen. Bis Herbst 2025 soll ein Großteil dieser Filialen elektrisch beliefert werden. Rund zehn Elektro-Fahrzeuge wird die Spedition Quehenberger, Logistikpartner von dm, dafür insgesamt stellen. „Elektroantriebe machen primär auf kurzen Distanzen Sinn, das Wiener Stadtgebiet bietet sich dafür in besonderer Weise an. Unsere innerstädtische Transportlogistik wird hier CO₂-neutral und abgasfrei“, so Stefan Heiglauer, dm-Geschäftsführer für Logistik. dm schließt sich damit der Initiative Zero Emission der Wirtschaftskammer Wien an.
Die Partnerspedition Quehenberger hat im Rahmen der Zusammenarbeit bereits im Juli die ersten drei elektrischen Lkw in Betrieb genommen und nutzt sie seitdem auf den ersten Routen zwischen dem Logistikzentrum und ausgewählten Filialen. Quehenberger entschied sich dabei für das Modell FM Electric von Volvo, das vom Hersteller als „produktive Transportlösung für Städte und Wohngebiete“ bezeichnet wird. Für welche Konfiguration sich Quehenberger dabei entschieden hat, ist unbekannt. Je nach Kundenwunsch ist eine Batteriekapazität von 180 bis 540 kWh möglich, die Reichweite beträgt bei der größten Batteriekonfiguration bis zu 300 Kilometer.
„Wir als zukunftsorientiertes Logistikunternehmen freuen uns, gemeinsam mit unserem langjährigen Kunden dm drogerie markt diese Nachhaltigkeitsinitiative vorantreiben zu können,“ sagt Paul Weissenberger, Projektverantwortlicher bei Quehenberger Logistics. „Wir sehen großes Potential in der elektrisch angetriebenen Mobilität, insbesondere für die City-Logistik,“ ergänzt Christian Fürstaller, CEO und Miteigentümer von Quehenberger.
In der City-Logistik überzeugen die Vorteile von Elektro-Lkw in Bezug auf emissionsfreier Belieferung und Geräuschreduzierung. „Morgens und abends wird Verkehrslärm als besonders störend empfunden. Neben dem Wegfall von Abgasen liegt hier der entscheidende Vorteil von E-Lkw, deren Geräuschemissionen um rund die Hälfte geringer sind, als bei herkömmlichen Nutzfahrzeugen“, sagt Paul Weissenberger.
Auf längeren Distanzen will dm in Österreich hingegen nicht auf E-Lkw umstellen, sondern bereits vorhandene Lkw mit HVO statt Diesel betanken. Neben Pflanzenölen werden für die Produktion dieser Art von Treibstoff Abfälle sowie Öle und Fette aus Reststoffen, wie beispielsweise gebrauchtes Speiseöl, eingesetzt. „Gemeinsam mit unserem Logistikpartner werden wir im ersten Schritt den Hauptlauf zu vier regionalen Umschlagspunkten mittels HVO-Kraftstoffe bedienen: Neben der Strecke Enns-Wien werden auch die Routen Enns-Salzburg, Enns-Fürnitz und Enns-Graz bedient und so in Summe rund 600 Tonnen CO₂ jährlich eingespart“, berichtet dm-Geschäftsführer Stefan Heiglauer. Schade eigentlich, dass dm hierfür nicht auch auf E-Lkw setzt. Gerade auf den Strecken Enns-Wien und Enns-Salzburg sollte dies kein Problem sein, denn sie sind jeweils nur rund 150 Kilometer lang. Für solche Strecken gibt es genügend E-Lkw mit ausreichender Reichweite für Hin- und Rückweg zur Auswahl.
In Deutschland kommen übrigens bei dm auch bereits erste E-Lkw auf der letzten Meile zum Einsatz: Ein E-Lkw-Trio von DAF wird für die Belieferung von 15 dm-Drogeriemärkten rund um Bochum und Bonn eingesetzt. Und im Bonner Stadtgebiet werden 15 dm-Filialen mit drei eActros beliefert.
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