CATL will in China 10.000 Batterietausch-Stationen bauen

CATL nennt erstmals konkrete Ziele für den Roll-out seiner 2022 präsentierten Batteriewechsel-Station. So sollen in China 2025 insgesamt 500 Einheiten am Netz sein. Längerfristig schwebt dem Konzern der Aufbau von 10.000 Tauschstationen vor.

Bild: CATL

Anfang 2022 enthüllte CATL seine Batteriewechsel-Lösung namens Evogo und hat inzwischen auch mit dem Aufbau erster Standorte begonnen. Noch nicht klar war bisher, in welchem Umfang der Batteriehersteller das System in China implementieren will. Dazu gibt es nun erstmals offizielle Angaben. Demnach werden für 2025 rund 500 Standorte angestrebt, im Jahr darauf sollen es 1.500 und 2027 dann 3.000 Stationen sein. Längerfristig kalkuliert CATL mit 10.000 Einheiten.

Der einzige Akteur mit einem nennenswerten Netz auf diesem Markt ist bisher bekanntlich der chinesische E-Auto-Hersteller Nio. Laut Unternehmensangaben betreibt Nio in China zurzeit 2.480 Batteriewechsel-Stationen und plant noch vor Jahresende die Errichtung von 1.000 weiteren Stationen. Allerdings kündigte Nio-Chef William Li im Juli an, dass die Expansion etwas langsamer vonstatten gehen könnte als zunächst geplant.

In einem wichtigen Punkt unterscheiden sich dabei die Ansätze von Nio und CATL: Während der Autohersteller die Stationen nur für seine eigenen Stromer aufbaut, soll das Netz des Batterieherstellers markenübergreifend funktionieren. Herzstück des CATL-Systems sind dabei Einheits-Batterien, die als „Choco-SEB“ bezeichnet werden. SEB steht dabei für Swapping Electric Block und „Choco“ soll auf die Optik der SEB hinweisen, die wohl an eine Tafel Schokolade erinnern. Die „Choco-SEB“ nutzen dabei die Cell-to-Pack-Technologie von CATL, bei der die Zellen direkt in das Batteriepack (bzw. hier den Block) integriert werden. Jeder Block verfügt laut früheren Angaben des Herstellers über ein integriertes und kabelloses Batterie-Managementsystem (BMS). Damit kann sich jede Einheit selbst verwalten und verfügt am Gehäuse über keine weiteren Anschlüsse als den Plus- und Minuspol.

Neben den Batterieblöcken beinhaltet die Lösung die eigentlichen Stationen und eine App. Bei der Vorstellung der Technologie hatte CATL geäußert, dass eine Standard-Wechselstation des Evogo-Systems die Grundfläche von drei Parkplätzen einnehmen und dabei bis zu 48 Choco-SEB aufnehmen können soll. Der Austausch eines Blocks dauert rund eine Minute. Und: Die Markenoffenheit ergibt sich daraus, dass die Choco-SEB „mit 80 Prozent der auf dem Markt erhältlichen globalen BEV-Plattform-basierten Fahrzeugmodelle und allen BEV-Plattform-basierten Modellen kompatibel ist, die in den nächsten drei Jahren weltweit auf den Markt kommen werden“, wie CATL seinerzeit mitteilte.

Dennoch müssen die Fahrzeuge für das Evogo-System natürlich umgerüstet werden. Denn aktuell sind Batterien in aller Regel fest verbaut. Die Choco-SEB sollen dabei für Fahrzeuge vom A00-Segment bis hin zum C-Segment geeignet sein. Mit der Batterietausch-Lösung will CATL allen voran die Kosten für die Nutzer senken. Statt Kurzstrecken im Alltag mit zu großen (und teuren) Batterien zu fahren, sollen je nach Fahrzeug flexibel zwischen einem und drei Blöcken verbaut werden können.

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2 Kommentare

zu „CATL will in China 10.000 Batterietausch-Stationen bauen“
Christian
02.09.2024 um 14:37
Sehr gut. Ein offenes System. Und nicht Fahrzeug Integration der Akkus. Auch wenn ich es wohl fast nie nutzen würde. Man kann dann einfach Akkus tauschen. Oder Kapazitäten erhöhen wenn neue Zellen komme . Autos könnten so aktuell gehalten werden.
BotU
02.09.2024 um 15:03
In Berlin steht seit 2019 eine Batteriewechselstation, gebraucht, aus China. Da sprach noch keiner von NIO. Diese Technik existiert seit 2008 in China. Die neueste Station wechselt in 20 Sekunden. Der Akku bedankt sich mit einer langen Lebensdauer. Macht euch mal sachkundig.

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