Neue Klasse: BMW-Werk in Debrecen fährt Lackiererei hoch

Das neue BMW-Werk in Debrecen ist kurz vor der Fertigstellung. Als erster Abschnitt wird am neuen Produktionsstandort in Ungarn jetzt die Lackiererei in Betrieb genommen. Die Vorserienproduktion der Elektroautos von BMWs "Neuer Klasse" soll in Debrecen Ende dieses Jahres beginnen.

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Bild: BMW

BMW errichtet sein Fahrzeugwerk in Ungarn seit Juni 2022 auf einer Fläche von mehr als 400 Hektar. Der Standort im Nordwesten der Stadt Debrecen wird ein Presswerk, den Karosseriebau, eine Lackiererei und eine Montage umfassen. Die künftige Kapazität des Fahrzeug-Vollwerks beziffert der bayerische Autobauer auf rund 150.000 Einheiten pro Jahr. Daneben entsteht am Standort auch eine Montagelinien für die Hochvoltbatterien.

Bereits am Netz ist am Standort neuerdings die Lackiererei, die auf einer Grundfläche von 33.000 Quadratmetern erbaut wurde und drei Stockwerke umfasst. Dort wird der Betrieb derzeit mit Karosserien des iX1 hochgefahren. Laut BMW handelt es sich um die erste Lackiererei im eigenen Produktionsverbund, die „komplett ohne den Einsatz von fossilen Energieträgern arbeiten wird“. Dazu kommen neue Verfahren und Systeme („wie Power-to-Heat, Heat Grid und eRTO“) zur Anwendung. Pro Stunde sollen in diesem Abschnitt nun bald 30 Fahrzeugkarosserien lackiert werden. Diese Kapazität könne später deutlich erweitert werden, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Die Neue Klasse ist in Summe die größte Investition der Unternehmensgeschichte von BMW. Es handelt sich dabei um eine Elektrofahrzeug-Architektur, die aufgrund ihrer Modularität alle Segmente von der Kompaktklasse des aktuellen 1er bis zur Luxuslimousine abdecken können soll. Technisch gibt es dabei einige Umbrüche: BMW wechselt von 400 auf 800 Volt Systemspannung und von in Modulen angeordneten prismatischen Batteriezellen und Rundzellen mit einem Cell-to-Pack-Konzept. Es debütiert auch die dann sechste E-Antriebs-Generation von BMW. Es bleibt zwar bei fremderregten Synchronmaschinen, diese sollen aber leichter, kleiner, um 40 Prozent günstiger und zugleich 25 Prozent effizienter sein als die aktuelle Generation fünf. Theoretisch kann die Neue Klasse auch Verbrenner integrieren, vorrangig ist sie aber für Elektroantriebe konzipiert.

Zum Erstlingsmodell für Debrecen gibt es bereits erste Anhaltspunkte: Mit der SUV-Studie Vision Neue Klasse X hatte BMW im März einen Ausblick auf jenes erste Elektromodell auf Basis der Fahrzeugarchitektur Neue Klasse gegeben, das in der zweiten Jahreshälfte 2025 im ungarischen Werk anlaufen soll. Anschließend sind Produktionsanläufe in anderen Fabriken geplant. So soll 2026 das zweite Modell im Stammwerk München vom Band läuft. 2027 soll die Neue Klasse auch im mexikanischen Werk in San Luis Potosi gebaut werden. Auch in China wird die Produktion vorbereitet.

press.bmwgroup.com

2 Kommentare

zu „Neue Klasse: BMW-Werk in Debrecen fährt Lackiererei hoch“
Haubentaucher
02.09.2024 um 16:25
BMW könnte auch mitteilen wann die NEUE Kantine öffnet. Bitte den Kommentar zu enschuldigen.
Fred
02.09.2024 um 19:28
Schon eine interessante Geschichte. Andere Deutsche OEM‘s überlegen derweil ob sie Standorte in DE schließen und BMW eröffnet bald ein neues Werk.

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