Schreyer wird neuer alleiniger CEO bei Ebusco

Chefwechsel beim niederländischen Elektrobus- und Ladeinfrastruktur-Hersteller Ebusco: Christian Schreyer folgt als alleiniger CEO auf das bisherige Führungs-Duo Peter Bijvelds und Michiel Peters. Auch im Aufsichtsrat gibt es Personalveränderungen.

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Bild: Ebusco

Hintergrund der Personalie ist, dass Ebusco einen Sanierungsplan entwickelt und in diesem Zuge beschlossen hat, die Organisation in die Hand von einem einzigen CEO zu geben. Gründer Peter Bijvelds sowie sein Co-CEO Michiel Peters treten daher zum 2. September zurück. Sie hatten es nicht geschafft, Ebusco wieder profitabel zu machen. Wie das Unternehmen mitteilt, leitete Peters in den vergangenen Wochen eine Analyse, auf dessen Basis nun ein Sanierungsplan definiert wurde. „In diesem Prozess wurde deutlich, dass das Unternehmen neben verschiedenen operativen Änderungen einen einzigen CEO mit einer allgemeinen Managementerfahrung im öffentlichen Verkehrssektor benötigt“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Dieser alleinige CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung wird Christian Schreyer (Jahrgang 1968). Ebusco gibt an, vor diesem Hintergrund eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen zu wollen, um die Ernennung von Schreyer zum Mitglied des Vorstands in der Funktion des CEO vorzuschlagen und die Sanierungspläne zu präsentieren. „Mehrere Großaktionäre haben bereits ihre Unterstützung für die Ernennung von Christian Schreyer zum Ausdruck gebracht, indem sie finanzielle Mittel für die Umsetzung des Turnarounds bereitgestellt haben“, so das Unternehmen.

Schreyer ist gebürtiger Bayer und verfügt laut seinem neuen Arbeitgeber über mehr als 25 Jahre Erfahrung im öffentlichen Nahverkehrs- und Logistiksektor, etwa bei der Deutschen Bahn, DB Schenker Rail, Transdev und zuletzt bei Go Ahead. Dort war Schreyer Vorstandschef. Außerdem attestiert Ebusco dem studierten Jurist, bereits erfolgreich große Unternehmens-Turnarounds vollzogen zu haben.

Neben dem Personalwechsel auf der CEO-Position verkündet Ebusco auch zwei Abgänge im Aufsichtsrat des Unternehmens: Ruud Spoor scheide aus gesundheitlichen und Saskia Schatteman aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung aus dem Gremium aus. Wer für sie nachrückt, wird in der Ebusco-Mitteilung nicht erwähnt.

Die Veränderungen im Management und im Aufsichtsrat fallen in eine für Ebusco schwierige Phase. Im ersten Halbjahr 2024 verbuchten die Niederländer einen EBITDA-Verlust von 60,7 Millionen Euro (+40 % gegenüber 2023) bei einem Umsatz von 38 Millionen Euro (-8,8 %). Während die Bestellbücher mit 1.662 Bussen gefüllt sind, wurden zwischen Januar und Juni nur 98 Busse ausgeliefert. Zu den bereits ergriffenen Maßnahmen gehört die inzwischen an einen externen Partner in China anvertraute Montage des Modells Ebusco 3.0.

Gründer Peter Bijvelds kommentiert seinen Rückzug vom Co-CEO-Posten wie folgt: „Seit 2010 habe ich mich auf den Aufbau und die Weiterentwicklung von Ebusco konzentriert. Die Idee, die Städte mit emissionsfreien Bussen sauberer zu machen, schien einst ehrgeizig, hat sich aber nun als zukunftsweisend erwiesen. Mit der Unterstützung eines engagierten Teams habe ich dieses Unternehmen von Grund auf aufgebaut und Ebusco als Pionier der Branche etabliert. (…) Jetzt, da Ebusco in eine neue Phase eintritt, ist es für mich an der Zeit, die Position des CEO an Christian zu übergeben.“

Der ebenfalls zurückgetretene Co-CEO Michiel Peters fügt hinzu: „Das hervorragende Produkt und die hervorragenden Mitarbeiter von Ebusco sind eine starke Grundlage für langfristigen Erfolg. Ich bin davon überzeugt, dass das Führungsteam von Ebusco mit den jüngsten Neuzugängen und dem Eintritt von Christian Schreyer stark und gut aufgestellt ist, um den erforderlichen operativen Turnaround zu schaffen (…).“

ebusco.com, ebusco.com (Geschäftszahlen)

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