10.480 neue Elektroautos in Norwegen
Der Rekord bezieht sich natürlich auf den Anteil der rein elektrisch angetriebenen Autos an allen Neuzulassungen, nicht auf die absolute Anzahl der neuen E-Autos. Diese lag in der Vergangenheit bereits deutlich über den 10.480 neuen Elektroautos aus dem August, erst in diesem Juni wurde mit 14.009 Fahrzeugen ein höherer Wert erreicht. 94,3 Prozent BEV-Anteil in einem Monat gab es hingegen selbst im eMobility-Vorzeigeland Norwegen noch nicht.
Der BEV-Anteil hatte zuletzt stark geschwankt, wie auch die absoluten Elektro-Neuzulassungen. Im Juli waren es etwa schon üppige 91,9 Prozent, allerdings nur bei 5.934 neuen E-Autos. Im Juni hingegen war die Anzahl der elektrischen Fahrzeuge mit den erwähnten 14.009 Einheiten deutlich höher, dafür lag der E-Anteil „nur“ bei 80,0 Prozent. Vor einem Jahr, also im August 2023, waren es 9.250 Elektroautos mit einem Marktanteil von 83,7 Prozent.
Über alle Antriebsarten hinweg kamen in Norwegen 11.114 neue Autos auf die Straße, womit der August 2024 nur 31 Fahrzeuge über dem Vorjahresmonat liegt. Bei einem fast identischen Ergebnis hat sich aber die Zusammensetzung der Fahrzeug-Neuzulassungen stark geändert, bis auf die reinen Elektroautos haben alle anderen Antriebsarten bei den Pkw verloren – die Plug-in-Hybride mit einem Minus von 77,9 Prozent besonders stark. „Ganz im Sinne der norwegischen Steuerpolitik, die ausschließlich Elektroautos begünstigt“, hält die norwegische Straßenbehörde OFV fest.
Zu den 10.480 reinen Batterie-Elektroautos kamen im August noch 161 Plug-in-Hybride, wobei 158 davon einen Benziner und drei einen Dieselmotor als Verbrenner an Bord hatten. Das macht in Summe 1,4 Prozent Marktanteil, womit 95,7 Prozent der Neuwagen in Norwegen einen Ladeanschluss hatten. In der überarbeiteten Darstellung der monatlichen Zulassungszahlen gibt die OFV inzwischen auch die Brennstoffzellenautos gesondert an, bisher war nur allgemein von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen die Rede. Im August wurde aber kein einziges FCEV neu zugelassen, im laufenden Jahr waren es gerade einmal neun Exemplare.
Auch für die Mild- und Vollhybride war der August ein schwacher Monat. Sie kamen auf 249 Neuzulassungen und 2,2 Prozent Marktanteil – im laufenden Jahr waren es 6,7 Prozent, der August war also stark unterdurchschnittlich. Ähnlich sah es bei den reinen Verbrennern aus: Auch hier lagen die August-Ergebnisse mit 59 Benzinern (0,5 Prozent) und 165 Dieselfahrzeugen (1,5 Prozent) deutlich unter dem bisherigen Jahresdurchschnitt.
„Die Begeisterung für Elektroautos ist in Norwegen seit langem groß, und gute Anreize waren entscheidend, um dorthin zu gelangen, wo wir heute sind. Wir können nur einen Blick auf Schweden werfen und sehen, was passiert, wenn die Anreize wegfallen“, sagt Øyvind Solberg Thorsen, Direktor des OFV mit Blick auf die sinkenden E-Anteile in Schweden. In Norwegen liegt der BEV-Anteil in 2024 bisher bei 87 Prozent. „Dennoch sind es immer noch 13 Prozent, die sich für unterschiedliche Varianten von Benzin- und Dieselautos entscheiden. Es gibt also immer noch viele Menschen, die das Elektroauto noch nicht für die beste Lösung halten“, so Solberg Thorsen. Er glaubt, dass der Anstieg der Neuwagenverkäufe im August unter anderem mit einem gewissen Optimismus und einer leichten Verbesserung der Finanzlage der Menschen verbunden sein kann. „Gleichzeitig sei ein wichtiger Teil der Erklärung, dass es sich in Norwegen einfach nicht lohne, etwas anderes als Elektroautos zu wählen.“
Zudem betont der OFV-Chef, dass fast alle Modelle der Top Ten weniger als 600.000 Kronen (51.150 Euro) kosten. „Die Menschen passen sich beim Kauf eines Neuwagens stärker dem gesunden Menschenverstand und dem Geldbeutel an“, sagt Solberg Thorsen.
In eben jenen Top Ten sticht das Tesla Model Y hervor, das als einziger Vertreter auf vierstellige Neuzulassungen kam – konkret waren es 2.107 neue Model Y im August oder 19,0 Prozent aller Neuzulassungen. Auf Platz zwei kam der nach wie vor starke Volvo EX30 (932) vor dem Skoda Enyaq als erstes Modell aus dem VW-Konzern mit 720 Neuzulassungen.
Die weiteren Modelle aus den Top Ten waren der VW ID.4 (584), der Toyota bZ4X (526), Audi Q4 e-tron (369), das Tesla Model 3 knapp dahinter (367), der ID.3 (344) vor dem BMW i4 (334) und dem Nissan Ariya (307).
ofv.no (auf Norwegisch)
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