E.ON nimmt Ladepark für E-Lkw am Hamburger Hafen in Betrieb
Bei den derzeit vor Ort eingesetzten Ladesäulen handelt es sich um Hypercharger HYC400 von Alpitronic, die jeweils eine Leistung von bis zu 400 kW bereitstellen können. Jeder Schnelllader bietet jedoch zwei CCS-Ladepunkte. Sollten also zwei Fahrzeuge gleichzeitig an einer Ladesäule laden, teilt sich die Ladeleistung auf.
Der Ladevorgang selbst kann mit einer Ladekarte oder App von E.ON oder einem Roaming-Partner gestartet und bezahlt werden. Für das Ad-hoc-Laden steht vor Ort ein Kreditkarten-Terminal zur Verfügung. Preise für die Kilowattstunden nennt E.ON in der Mitteilung allerdings nicht.
Dafür hebt der Energieversorger die Konzeption des Standorts hervor. Die Park- und Ladebuchten sollen beispielsweise aufgrund der Breite von drei Metern und der Länge von 25 Metern auch für Sattelzüge geeignet sein, sodass kein Abkuppeln des Anhängers oder Aufliegers notwendig wäre. „Bei Ladestationen für Lkw gehen wir besonders auf die Bedürfnisse der Fahrerinnen und Fahrer sowie der Transportunternehmen ein. Unser neuer Ladestandort in Hamburg zeigt das: komfortables Laden mit genug Platz für verschiedene Fahrzeugtypen, ein gut auffindbarer Standort direkt an der Autobahn und eine Ladeleistung von bis zu 400 Kilowatt pro Fahrzeug“, so Ludolf von Maltzan, Business Manager Deutschland bei E.ON Drive Infrastructure.
Der Standort und die installierte Hardware sind nach Angaben des Energieversorgers jedoch bereits so ausgelegt, dass die Ladesäulen zu einem späteren Zeitpunkt auf Megawatt-Charging aufgerüstet werden können. Ob es sich dabei um Ladesäulen von Alpitronic handeln wird, ist noch unklar. Möglich wäre es. Immerhin hat der Ladesäulen-Hersteller im Mai dieses Jahres angekündigt, ab dem kommenden Jahr ein Megawatt-Ladesystem für E-Lkw anbieten zu wollen. Zuvor soll die Technik bei E.ON-Kunden getestet werden.
Wie eine E.ON-Sprecherin auf Anfrage von electrive mitteilt, gehört der Standort im Hamburger Hafen allerdings nicht zu den ersten 170 Standorten mit insgesamt 400 Lkw-Schnellladepunkten in Europa, die gemeinsam mit MAN entstehen sollen. Der erste aus dem gemeinsamen Projekt geplante Ladepark soll aber ebenfalls noch in diesem Jahr in Betrieb gehen.
Unabhängig von dem Vorhaben mit dem Nutzfahrzeug-Hersteller und den neuen Ladestationen am Hamburger Hafen betreibt die E.ON laut eigener Aussage bereits dedizierte E-Lkw-Ladestandorte in Schweden und Dänemark. Genaue Zahlen werden nicht genannt.
Neben öffentlicher Ladeinfrastruktur baut der Energieversorger aber auch Lademöglichkeiten in Depots auf. So beispielsweise bei DHL-Verteilzentren in Deutschland. E.ON übernimmt dabei Planung, Aufbau der Schnelllade- sowie Transformatorstationen, Installation, Lastmanagement und Betrieb. Die Ladestationen sollen nicht nur von DHL selbst, sondern auch von Servicepartnern genutzt werden können – also Flottenbetreiber oder Transportunternehmen, die im Auftrag von DHL unterwegs sind.
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